[Poppe, Johann Friedrich]: Characteristik der merkwürdigsten Asiatischen Nationen. Bd. 1. Breslau, 1776.wollen hier drey Verordnungen, einiger guten Wider das Gesetz, vermöge welches die An- dafür *) Man sehe auch dü Halde Vol. I. p. 159, wel-
cher den Hervien nur übersetzt hat. wollen hier drey Verordnungen, einiger guten Wider das Geſetz, vermoͤge welches die An- dafuͤr *) Man ſehe auch duͤ Halde Vol. I. p. 159, wel-
cher den Hervien nur uͤberſetzt hat. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0284" n="264"/> wollen hier drey Verordnungen, einiger guten<lb/> Kayſer, dem Leſer aus des geweſenen Miſſio-<lb/> nairs <hi rendition="#fr">Hervieu</hi> lateiniſcher Sammlung der alten<lb/> Geſetze, welche der Kayſer Kang-hi hat zuſam-<lb/> men tragen laſſen, mittheilen, woraus man<lb/> hinlaͤnglich ſehen wird, wie ſehr manchen das<lb/> Wohl ihrer Unterthanen am Herzen lag, und<lb/> wie ſelten ſie bey den Geſetzen ihre deſpotiſche<lb/> Macht gebraucht haben.</p><lb/> <p>Wider das Geſetz, vermoͤge welches die An-<lb/> verwandten eines Miſſethaͤters mit zur Strafe<lb/> ſollten gezogen werden, wurde folgende Anmer-<lb/> kung gemacht: <note place="foot" n="*)">Man ſehe auch <hi rendition="#fr">duͤ Halde</hi> <hi rendition="#aq">Vol. I. p.</hi> 159, wel-<lb/> cher den <hi rendition="#fr">Hervien</hi> nur uͤberſetzt hat.</note> <hi rendition="#fr">Geſetze, die zur Richtſchnur<lb/> bey der Regierung gebraucht werden ſol-<lb/> len, muͤſſe untadelhaft ſeyn: muͤſſen den<lb/> Schuldigen ſtrafen, und den Unſchul-<lb/> digen ſchuͤtzen. Ich finde in unſerm Ge-<lb/> ſetzbuch einen Artikel, vermoͤge welches<lb/> Mutter, Weib und Kinder eines Men-<lb/> ſchen, der den Tod verdient hat, in den<lb/> Proceß mitverwickelt und als Mitſchul-<lb/> dige angeſehen werden. Ein ſolches Ge-<lb/> ſetz kann ich nicht billigen. Denn nur ge-<lb/> rechte Geſetze koͤnnen nur als geſchickte<lb/> Mittel angeſehen werden, das Volk bey<lb/> ſeiner Pflicht zu erhalten. Wird der<lb/> Schuldige geſtraft; ſo wird jedermann<lb/> das geſprochene Urtheil billigen. Der Re-<lb/> gent iſt weitet nichts als ein Hirte, der</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">dafuͤr</hi></fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [264/0284]
wollen hier drey Verordnungen, einiger guten
Kayſer, dem Leſer aus des geweſenen Miſſio-
nairs Hervieu lateiniſcher Sammlung der alten
Geſetze, welche der Kayſer Kang-hi hat zuſam-
men tragen laſſen, mittheilen, woraus man
hinlaͤnglich ſehen wird, wie ſehr manchen das
Wohl ihrer Unterthanen am Herzen lag, und
wie ſelten ſie bey den Geſetzen ihre deſpotiſche
Macht gebraucht haben.
Wider das Geſetz, vermoͤge welches die An-
verwandten eines Miſſethaͤters mit zur Strafe
ſollten gezogen werden, wurde folgende Anmer-
kung gemacht: *) Geſetze, die zur Richtſchnur
bey der Regierung gebraucht werden ſol-
len, muͤſſe untadelhaft ſeyn: muͤſſen den
Schuldigen ſtrafen, und den Unſchul-
digen ſchuͤtzen. Ich finde in unſerm Ge-
ſetzbuch einen Artikel, vermoͤge welches
Mutter, Weib und Kinder eines Men-
ſchen, der den Tod verdient hat, in den
Proceß mitverwickelt und als Mitſchul-
dige angeſehen werden. Ein ſolches Ge-
ſetz kann ich nicht billigen. Denn nur ge-
rechte Geſetze koͤnnen nur als geſchickte
Mittel angeſehen werden, das Volk bey
ſeiner Pflicht zu erhalten. Wird der
Schuldige geſtraft; ſo wird jedermann
das geſprochene Urtheil billigen. Der Re-
gent iſt weitet nichts als ein Hirte, der
dafuͤr
*) Man ſehe auch duͤ Halde Vol. I. p. 159, wel-
cher den Hervien nur uͤberſetzt hat.
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