[Poppe, Johann Friedrich]: Characteristik der merkwürdigsten Asiatischen Nationen. Bd. 1. Breslau, 1776.muß. Der Regenbogen ist den Persern auch Wir haben geglaubt, diese allgemeinen Be- Die Perser gehören unter diejenigen Völ- wenn
muß. Der Regenbogen iſt den Perſern auch Wir haben geglaubt, dieſe allgemeinen Be- Die Perſer gehoͤren unter diejenigen Voͤl- wenn
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0028" n="8"/> muß. Der Regenbogen iſt den Perſern auch<lb/> unbekannt, weil die Luft nicht mit uͤberfluͤßi-<lb/> gen Waſſertheilchen, die eigentlich den Regen-<lb/> bogen bewuͤrken, angefuͤllet iſt. Man bemerkt<lb/> aber in den Sommernaͤchten glaͤnzende Stralen<lb/> am Himmel, welche durch die Wolken hervor-<lb/> glaͤnzen, und gewiſſe Merkmale von Rauch<lb/> hinter ſich zu laſſen ſcheinen. — Im Fruͤhjahre<lb/> hagelt es zuweilen, wodurch das Getrayde,<lb/> weil es denn ſchon ziemlich aufgeſchoſſen iſt,<lb/> oft ſehr beſchaͤdigt wird. Erdbeben giebt es<lb/> ſelten, ausgenommen in <hi rendition="#fr">Mezandran</hi>, wo<lb/> man ſie gewoͤhnlich im Fruͤhjahre verſpuͤrt.</p><lb/> <p>Wir haben geglaubt, dieſe allgemeinen Be-<lb/> merkungen uͤber Luft und Clima voranſchicken<lb/> zu muͤſſen, weil dadurch Manches in den per-<lb/> ſiſchen Sitten, Denkart u. ſ. w. verſtaͤndli-<lb/> cher und erklaͤrbarer ſeyn wird: und gehen itzt<lb/> zu einer naͤhern Auseinanderſetzung des Intereſ-<lb/> ſanteſten in den Sitten und Gebraͤuchen dieſer<lb/> Nation uͤber. — Wir werden auch hier vor-<lb/> zuͤglich dem ſcharfſichtigen und getreuen Beob-<lb/> achter von Perſien, dem Ritter Chardin fol-<lb/> gen, und nur da von ihm abgehen, wo uns<lb/> die Erzaͤhlungen anderer Reiſebeſchreiber wahr-<lb/> ſcheinlicher und beſtimmter vorkommen.</p><lb/> <p>Die Perſer gehoͤren unter diejenigen Voͤl-<lb/> ker des Orients, denen es Ernſt geweſen iſt,<lb/> ihre Sitten fruͤh zu vervollkommnen und nach<lb/> ihrer Denkart anſtaͤndige Gebraͤuche einzufuͤhren.<lb/> Vielleicht waͤre die Behauptung nicht unrecht,<lb/> <fw place="bottom" type="catch">wenn</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [8/0028]
muß. Der Regenbogen iſt den Perſern auch
unbekannt, weil die Luft nicht mit uͤberfluͤßi-
gen Waſſertheilchen, die eigentlich den Regen-
bogen bewuͤrken, angefuͤllet iſt. Man bemerkt
aber in den Sommernaͤchten glaͤnzende Stralen
am Himmel, welche durch die Wolken hervor-
glaͤnzen, und gewiſſe Merkmale von Rauch
hinter ſich zu laſſen ſcheinen. — Im Fruͤhjahre
hagelt es zuweilen, wodurch das Getrayde,
weil es denn ſchon ziemlich aufgeſchoſſen iſt,
oft ſehr beſchaͤdigt wird. Erdbeben giebt es
ſelten, ausgenommen in Mezandran, wo
man ſie gewoͤhnlich im Fruͤhjahre verſpuͤrt.
Wir haben geglaubt, dieſe allgemeinen Be-
merkungen uͤber Luft und Clima voranſchicken
zu muͤſſen, weil dadurch Manches in den per-
ſiſchen Sitten, Denkart u. ſ. w. verſtaͤndli-
cher und erklaͤrbarer ſeyn wird: und gehen itzt
zu einer naͤhern Auseinanderſetzung des Intereſ-
ſanteſten in den Sitten und Gebraͤuchen dieſer
Nation uͤber. — Wir werden auch hier vor-
zuͤglich dem ſcharfſichtigen und getreuen Beob-
achter von Perſien, dem Ritter Chardin fol-
gen, und nur da von ihm abgehen, wo uns
die Erzaͤhlungen anderer Reiſebeſchreiber wahr-
ſcheinlicher und beſtimmter vorkommen.
Die Perſer gehoͤren unter diejenigen Voͤl-
ker des Orients, denen es Ernſt geweſen iſt,
ihre Sitten fruͤh zu vervollkommnen und nach
ihrer Denkart anſtaͤndige Gebraͤuche einzufuͤhren.
Vielleicht waͤre die Behauptung nicht unrecht,
wenn
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