tes festgesetzt, daß einer dem andern nicht ins Handwerk greifen soll. So kann z. B. ein Kupferschmidt silberne Becken verfertigen, wenn man sie ihm anvertrauen, und von ihm machen lassen will. Ein jeder kann unterneh- men, was er will, ohne zu befürchten, daß man ihm einen Proceß an den Hals hange. -- Der Lehrjunge hat keine ordentliche Verpflich- tung auf sich, giebt auch kein Lehrgeld, vielmehr muß ihm sein Meister täglich einen gewissen Lohn geben, je nach dem es das Alter, oder die starke Arbeit, die er verrichten muß, erfodert. Der Meister kann seinen Lehrpurschen gehen lassen, wenn er will, hingegen stehet es auch dem Jungen frey, seinen Herrn zu verlassen, wenn es ihm nicht länger zu bleiben gefällt. Dieß ist aber auch die Ursache, warum die Hand- werkspursche so wenig lernen, und ewig Stüm- per in ihrem Metier bleiben.
So viel von den Handwerken und Manu- facturen im Allgemeinen. Itzt wollen wir ei- nige der vornehmsten näher abhandeln.
Die Porcellainfabriken in Persien sind eben so gut, wo nicht gar besser, als in China. Man findet überall welche, die berühmtesten aber sind die zu Chiras, Mechted (oder Metched) Yesd, Kirman, und in einem Fle- cken in Caramanien, Zorende genannt. Die Materie zu diesem Porcellain ist Glas und klei- ne Kieselsteine, die aus den Flüssen gesammelt, zerstoßen, und mit etwas Erde vermischt wer-
den.
tes feſtgeſetzt, daß einer dem andern nicht ins Handwerk greifen ſoll. So kann z. B. ein Kupferſchmidt ſilberne Becken verfertigen, wenn man ſie ihm anvertrauen, und von ihm machen laſſen will. Ein jeder kann unterneh- men, was er will, ohne zu befuͤrchten, daß man ihm einen Proceß an den Hals hange. — Der Lehrjunge hat keine ordentliche Verpflich- tung auf ſich, giebt auch kein Lehrgeld, vielmehr muß ihm ſein Meiſter taͤglich einen gewiſſen Lohn geben, je nach dem es das Alter, oder die ſtarke Arbeit, die er verrichten muß, erfodert. Der Meiſter kann ſeinen Lehrpurſchen gehen laſſen, wenn er will, hingegen ſtehet es auch dem Jungen frey, ſeinen Herrn zu verlaſſen, wenn es ihm nicht laͤnger zu bleiben gefaͤllt. Dieß iſt aber auch die Urſache, warum die Hand- werkspurſche ſo wenig lernen, und ewig Stuͤm- per in ihrem Metier bleiben.
So viel von den Handwerken und Manu- facturen im Allgemeinen. Itzt wollen wir ei- nige der vornehmſten naͤher abhandeln.
Die Porcellainfabriken in Perſien ſind eben ſo gut, wo nicht gar beſſer, als in China. Man findet uͤberall welche, die beruͤhmteſten aber ſind die zu Chiras, Mechted (oder Metched) Yeſd, Kirman, und in einem Fle- cken in Caramanien, Zorende genannt. Die Materie zu dieſem Porcellain iſt Glas und klei- ne Kieſelſteine, die aus den Fluͤſſen geſammelt, zerſtoßen, und mit etwas Erde vermiſcht wer-
den.
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tes feſtgeſetzt, daß einer dem andern nicht ins
Handwerk greifen ſoll. So kann z. B. ein
Kupferſchmidt ſilberne Becken verfertigen,
wenn man ſie ihm anvertrauen, und von ihm
machen laſſen will. Ein jeder kann unterneh-
men, was er will, ohne zu befuͤrchten, daß man
ihm einen Proceß an den Hals hange. —
Der Lehrjunge hat keine ordentliche Verpflich-
tung auf ſich, giebt auch kein Lehrgeld, vielmehr
muß ihm ſein Meiſter taͤglich einen gewiſſen
Lohn geben, je nach dem es das Alter, oder die
ſtarke Arbeit, die er verrichten muß, erfodert.
Der Meiſter kann ſeinen Lehrpurſchen gehen
laſſen, wenn er will, hingegen ſtehet es auch dem
Jungen frey, ſeinen Herrn zu verlaſſen, wenn
es ihm nicht laͤnger zu bleiben gefaͤllt. Dieß
iſt aber auch die Urſache, warum die Hand-
werkspurſche ſo wenig lernen, und ewig Stuͤm-
per in ihrem Metier bleiben.
So viel von den Handwerken und Manu-
facturen im Allgemeinen. Itzt wollen wir ei-
nige der vornehmſten naͤher abhandeln.
Die Porcellainfabriken in Perſien ſind
eben ſo gut, wo nicht gar beſſer, als in China.
Man findet uͤberall welche, die beruͤhmteſten
aber ſind die zu Chiras, Mechted (oder
Metched) Yeſd, Kirman, und in einem Fle-
cken in Caramanien, Zorende genannt. Die
Materie zu dieſem Porcellain iſt Glas und klei-
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[Poppe, Johann Friedrich]: Characteristik der merkwürdigsten Asiatischen Nationen. Bd. 1. Breslau, 1776, S. 126. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/poppe_charakteristik01_1776/146>, abgerufen am 25.11.2024.
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