Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Pomet, Peter: Der aufrichtige Materialist und Specerey-Händler. Leipzig, 1717.

Bild:
<< vorherige Seite

Der Spezereyen und Materialien Hauptbeschr. dritter Theil.
[Spaltenumbruch] eingerühret, und färben die Absätze an
den Schuhen damit.

Wir verkauffen auch sonst noch viel
andere Sorten Erde mehr, so wie sie
aus den Brüchen kommen, als da ist
Marne, oder
weisser Bo-
lus.
la Marne, welche etliche unter dem Ti-
tel weisser Bolus verkauffen.

Andere aber sind gewaschen, z. E. das
Weiß von Rouan/ le blanc de Seve
und von Port Neuilli/ die Kreide
aus Champagne/
und andere, die
wir gar nicht verkauffen, weil wir sie
nicht wissen wieder zu bekommen, als da
Smectis.ist Smectis, welches eine Art Thon, fett,
klebricht und schwer ist, bald gelb, bald
schwärtzlicht. Diese Erde wird in
England von den Wollenkämmern
sehr gebraucht, die ihr den Namen So-
leterd
gegeben; weil sie auch fast eben
dasjenige verrichtet, was die Seiffe
thut, deswegen wird sie von den Latei-
nern terra saponaria, Seiffenerde, ge-
nennet. Ferner die Mexicanische
Erde/
welches eine über alle massen
weisse Erde ist, und von den Mexica-
nern zum bleichen gebrauchet wird; in
der Artzney aber an statt des Bleyweis-
ses. Sie poliren auch das Silber da-
mit.

Mergel.

Der Mergel, welches eine Art Ge-
stein, und bald als wie die Kreide aus
Champagne siehet.

Agaricus mi-
neralis.

Das Steinmarck/ Lithomarga, im
Frantzösischen Moelle de pierre genannt,
ingleichen Agaricus mineralis und Lac Lu-
nae.
Dieser Stein befindet sich in den
Klunsen und Ritzen der Steinfelsen in
Teutschland; die so unterschiedene
Benennung aber hat er um des willen
bekommen, weil er über die massen weiß
ist, und leichtlich zu zerreiben, diese weis-
[Spaltenumbruch] se Farbe aber nirgends anders her-
kommt, als daß er durch die metallischen
Dünste calciniret worden.

So giebt es auch noch vielerley Erde,Allerhand
Arten Erde.

als da ist die terra Erethria, Samia, Chia,
Selusia, Cymolia, arenosa
und noch ein
Hauffen andere, derer bey den Scri-
benten Meldung geschicht.

Wir handeln desgleichen mit Ta-Tabacks-
pfeiffen.

backspfeiffen/ Holländischen/ und
welche zu Rouan gemachet werden.
Die rechten Holländischen sind lang
und sehr schön, hingegen die von Rou-
an
sind kurtz, und aus einer graulich-
ten häßlichen Erde bereitet. Doch will
ich mich nicht dabey aufhalten, oder sie
weitläufftig beschreiben, weil es eine
Waare, die bekannt genug ist, und kei-
nes fernern auslesens bedarff, als daß
man sich in Acht nehme, daß sie nicht
zerbrochen seyn, und ein iedes Groß
zwölff Dutzt halte.

Was die praeparation oder BereitungPräpartrung
der Steine
und Erden.

der Steine und der Erden anbelangt,
dieselbe geschicht auf zweyerley Weise;
wenn man sie auf einem Porphyrstei-
ne reibet, oder in einer Seeschulpe, z.
E. Perlen, Hyacinthen, Topasen,
Schmaragden, Sapphiren, Eorallen,
den Magnet, Gallmey, Tutia, und an-
dere mehr: oder aber, sie werden mit
Wasser in einem Mörsel gestossen, da-
mit man das zarteste davon bekomme,
z. E. von der Glöte, Bleyweiß und Mi-
nie. Jene werden mit Rosenwasser
abgerieben, und hernach als kleine
Küchlein aufgesetzt, die andern aber
werden, als wie der Bleyzucker zu Täf-
lein gemacht, wenn sie aus dem Wasser
gekommen.

Ende des Dritten und letzten
Theils.



Sonder-

Der Spezereyen und Materialien Hauptbeſchr. dritter Theil.
[Spaltenumbruch] eingeruͤhret, und faͤrben die Abſaͤtze an
den Schuhen damit.

Wir verkauffen auch ſonſt noch viel
andere Sorten Erde mehr, ſo wie ſie
aus den Bruͤchen kommen, als da iſt
Marne, oder
weiſſer Bo-
lus.
la Marne, welche etliche unter dem Ti-
tel weiſſer Bolus verkauffen.

Andere aber ſind gewaſchen, z. E. das
Weiß von Rouan/ le blanc de Seve
und von Port Neuilli/ die Kreide
aus Champagne/
und andere, die
wir gar nicht verkauffen, weil wir ſie
nicht wiſſen wieder zu bekommen, als da
Smectis.iſt Smectis, welches eine Art Thon, fett,
klebricht und ſchwer iſt, bald gelb, bald
ſchwaͤrtzlicht. Dieſe Erde wird in
England von den Wollenkaͤmmern
ſehr gebraucht, die ihr den Namen So-
leterd
gegeben; weil ſie auch faſt eben
dasjenige verrichtet, was die Seiffe
thut, deswegen wird ſie von den Latei-
nern terra ſaponaria, Seiffenerde, ge-
nennet. Ferner die Mexicaniſche
Erde/
welches eine uͤber alle maſſen
weiſſe Erde iſt, und von den Mexica-
nern zum bleichen gebrauchet wird; in
der Artzney aber an ſtatt des Bleyweiſ-
ſes. Sie poliren auch das Silber da-
mit.

Mergel.

Der Mergel, welches eine Art Ge-
ſtein, und bald als wie die Kreide aus
Champagne ſiehet.

Agaricus mi-
neralis.

Das Steinmarck/ Lithomarga, im
Frantzoͤſiſchen Moëlle de pierre genannt,
ingleichen Agaricus mineralis und Lac Lu-
næ.
Dieſer Stein befindet ſich in den
Klunſen und Ritzen der Steinfelſen in
Teutſchland; die ſo unterſchiedene
Benennung aber hat er um des willen
bekommen, weil er uͤber die maſſen weiß
iſt, und leichtlich zu zerreiben, dieſe weiſ-
[Spaltenumbruch] ſe Farbe aber nirgends anders her-
kommt, als daß er durch die metalliſchen
Duͤnſte calciniret worden.

So giebt es auch noch vielerley Erde,Allerhand
Arten Erde.

als da iſt die terra Erethria, Samia, Chia,
Seluſia, Cymolia, arenoſa
und noch ein
Hauffen andere, derer bey den Scri-
benten Meldung geſchicht.

Wir handeln desgleichen mit Ta-Tabacks-
pfeiffen.

backspfeiffen/ Hollaͤndiſchen/ und
welche zu Rouan gemachet werden.
Die rechten Hollaͤndiſchen ſind lang
und ſehr ſchoͤn, hingegen die von Rou-
an
ſind kurtz, und aus einer graulich-
ten haͤßlichen Erde bereitet. Doch will
ich mich nicht dabey aufhalten, oder ſie
weitlaͤufftig beſchreiben, weil es eine
Waare, die bekannt genug iſt, und kei-
nes fernern ausleſens bedarff, als daß
man ſich in Acht nehme, daß ſie nicht
zerbrochen ſeyn, und ein iedes Groß
zwoͤlff Dutzt halte.

Was die præparation oder BereitungPraͤpartrung
der Steine
und Erden.

der Steine und der Erden anbelangt,
dieſelbe geſchicht auf zweyerley Weiſe;
wenn man ſie auf einem Porphyrſtei-
ne reibet, oder in einer Seeſchulpe, z.
E. Perlen, Hyacinthen, Topaſen,
Schmaragden, Sapphiren, Eorallen,
den Magnet, Gallmey, Tutia, und an-
dere mehr: oder aber, ſie werden mit
Waſſer in einem Moͤrſel geſtoſſen, da-
mit man das zarteſte davon bekomme,
z. E. von der Gloͤte, Bleyweiß und Mi-
nie. Jene werden mit Roſenwaſſer
abgerieben, und hernach als kleine
Kuͤchlein aufgeſetzt, die andern aber
werden, als wie der Bleyzucker zu Taͤf-
lein gemacht, wenn ſie aus dem Waſſer
gekommen.

Ende des Dritten und letzten
Theils.



Sonder-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="1">
          <div n="2">
            <div n="3">
              <p><pb facs="#f0574"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Der Spezereyen und Materialien Hauptbe&#x017F;chr. dritter Theil.</hi></fw><lb/><cb n="845"/>
eingeru&#x0364;hret, und fa&#x0364;rben die Ab&#x017F;a&#x0364;tze an<lb/>
den Schuhen damit.</p><lb/>
              <p>Wir verkauffen auch &#x017F;on&#x017F;t noch viel<lb/>
andere Sorten Erde mehr, &#x017F;o wie &#x017F;ie<lb/>
aus den Bru&#x0364;chen kommen, als da i&#x017F;t<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Marne,</hi> oder<lb/>
wei&#x017F;&#x017F;er Bo-<lb/>
lus.</note><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">la Marne,</hi></hi> welche etliche unter dem Ti-<lb/>
tel <hi rendition="#fr">wei&#x017F;&#x017F;er Bolus</hi> verkauffen.</p><lb/>
              <p>Andere aber &#x017F;ind gewa&#x017F;chen, z. E. das<lb/><hi rendition="#fr">Weiß von Rouan/</hi> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">le blanc de Seve</hi></hi><lb/>
und von <hi rendition="#fr">Port Neuilli/</hi> die <hi rendition="#fr">Kreide<lb/>
aus Champagne/</hi> und andere, die<lb/>
wir gar nicht verkauffen, weil wir &#x017F;ie<lb/>
nicht wi&#x017F;&#x017F;en wieder zu bekommen, als da<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Smectis.</hi></note>i&#x017F;t <hi rendition="#aq">Smectis,</hi> welches eine Art Thon, fett,<lb/>
klebricht und &#x017F;chwer i&#x017F;t, bald gelb, bald<lb/>
&#x017F;chwa&#x0364;rtzlicht. Die&#x017F;e Erde wird in<lb/><hi rendition="#fr">England</hi> von den Wollenka&#x0364;mmern<lb/>
&#x017F;ehr gebraucht, die ihr den Namen <hi rendition="#fr">So-<lb/>
leterd</hi> gegeben; weil &#x017F;ie auch fa&#x017F;t eben<lb/>
dasjenige verrichtet, was die Seiffe<lb/>
thut, deswegen wird &#x017F;ie von den Latei-<lb/>
nern <hi rendition="#aq">terra &#x017F;aponaria,</hi> <hi rendition="#fr">Seiffenerde,</hi> ge-<lb/>
nennet. Ferner die <hi rendition="#fr">Mexicani&#x017F;che<lb/>
Erde/</hi> welches eine u&#x0364;ber alle ma&#x017F;&#x017F;en<lb/>
wei&#x017F;&#x017F;e Erde i&#x017F;t, und von den Mexica-<lb/>
nern zum bleichen gebrauchet wird; in<lb/>
der Artzney aber an &#x017F;tatt des Bleywei&#x017F;-<lb/>
&#x017F;es. Sie poliren auch das Silber da-<lb/>
mit.</p><lb/>
              <note place="left">Mergel.</note>
              <p>Der <hi rendition="#fr">Mergel,</hi> welches eine Art Ge-<lb/>
&#x017F;tein, und bald als wie die Kreide aus<lb/>
Champagne &#x017F;iehet.</p><lb/>
              <note place="left"> <hi rendition="#aq">Agaricus mi-<lb/>
neralis.</hi> </note>
              <p>Das <hi rendition="#fr">Steinmarck/</hi> <hi rendition="#aq">Lithomarga,</hi> im<lb/>
Frantzo&#x0364;&#x017F;i&#x017F;chen <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Moëlle de pierre</hi></hi> genannt,<lb/>
ingleichen <hi rendition="#aq">Agaricus mineralis</hi> und <hi rendition="#aq">Lac Lu-<lb/>
næ.</hi> Die&#x017F;er Stein befindet &#x017F;ich in den<lb/>
Klun&#x017F;en und Ritzen der Steinfel&#x017F;en in<lb/><hi rendition="#fr">Teut&#x017F;chland;</hi> die &#x017F;o unter&#x017F;chiedene<lb/>
Benennung aber hat er um des willen<lb/>
bekommen, weil er u&#x0364;ber die ma&#x017F;&#x017F;en weiß<lb/>
i&#x017F;t, und leichtlich zu zerreiben, die&#x017F;e wei&#x017F;-<lb/><cb n="846"/>
&#x017F;e Farbe aber nirgends anders her-<lb/>
kommt, als daß er durch die metalli&#x017F;chen<lb/>
Du&#x0364;n&#x017F;te calciniret worden.</p><lb/>
              <p>So giebt es auch noch vielerley Erde,<note place="right">Allerhand<lb/>
Arten Erde.</note><lb/>
als da i&#x017F;t die <hi rendition="#aq">terra Erethria, Samia, Chia,<lb/>
Selu&#x017F;ia, Cymolia, areno&#x017F;a</hi> und noch ein<lb/>
Hauffen andere, derer bey den Scri-<lb/>
benten Meldung ge&#x017F;chicht.</p><lb/>
              <p>Wir handeln desgleichen mit <hi rendition="#fr">Ta-</hi><note place="right">Tabacks-<lb/>
pfeiffen.</note><lb/><hi rendition="#fr">backspfeiffen/ Holla&#x0364;ndi&#x017F;chen/</hi> und<lb/>
welche zu <hi rendition="#fr">Rouan</hi> gemachet werden.<lb/>
Die rechten Holla&#x0364;ndi&#x017F;chen &#x017F;ind lang<lb/>
und &#x017F;ehr &#x017F;cho&#x0364;n, hingegen die von <hi rendition="#fr">Rou-<lb/>
an</hi> &#x017F;ind kurtz, und aus einer graulich-<lb/>
ten ha&#x0364;ßlichen Erde bereitet. Doch will<lb/>
ich mich nicht dabey aufhalten, oder &#x017F;ie<lb/>
weitla&#x0364;ufftig be&#x017F;chreiben, weil es eine<lb/>
Waare, die bekannt genug i&#x017F;t, und kei-<lb/>
nes fernern ausle&#x017F;ens bedarff, als daß<lb/>
man &#x017F;ich in Acht nehme, daß &#x017F;ie nicht<lb/>
zerbrochen &#x017F;eyn, und ein iedes Groß<lb/>
zwo&#x0364;lff Dutzt halte.</p><lb/>
              <p>Was die <hi rendition="#aq">præparation</hi> oder Bereitung<note place="right">Pra&#x0364;partrung<lb/>
der Steine<lb/>
und Erden.</note><lb/>
der Steine und der Erden anbelangt,<lb/>
die&#x017F;elbe ge&#x017F;chicht auf zweyerley Wei&#x017F;e;<lb/>
wenn man &#x017F;ie auf einem Porphyr&#x017F;tei-<lb/>
ne reibet, oder in einer See&#x017F;chulpe, z.<lb/>
E. Perlen, Hyacinthen, Topa&#x017F;en,<lb/>
Schmaragden, Sapphiren, Eorallen,<lb/>
den Magnet, Gallmey, Tutia, und an-<lb/>
dere mehr: oder aber, &#x017F;ie werden mit<lb/>
Wa&#x017F;&#x017F;er in einem Mo&#x0364;r&#x017F;el ge&#x017F;to&#x017F;&#x017F;en, da-<lb/>
mit man das zarte&#x017F;te davon bekomme,<lb/>
z. E. von der Glo&#x0364;te, Bleyweiß und Mi-<lb/>
nie. Jene werden mit Ro&#x017F;enwa&#x017F;&#x017F;er<lb/>
abgerieben, und hernach als kleine<lb/>
Ku&#x0364;chlein aufge&#x017F;etzt, die andern aber<lb/>
werden, als wie der Bleyzucker zu Ta&#x0364;f-<lb/>
lein gemacht, wenn &#x017F;ie aus dem Wa&#x017F;&#x017F;er<lb/>
gekommen.</p><lb/>
              <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#fr">Ende des Dritten und letzten<lb/>
Theils.</hi> </hi> </p><lb/>
              <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
              <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#fr">Sonder-</hi> </fw><lb/>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0574] Der Spezereyen und Materialien Hauptbeſchr. dritter Theil. eingeruͤhret, und faͤrben die Abſaͤtze an den Schuhen damit. Wir verkauffen auch ſonſt noch viel andere Sorten Erde mehr, ſo wie ſie aus den Bruͤchen kommen, als da iſt la Marne, welche etliche unter dem Ti- tel weiſſer Bolus verkauffen. Marne, oder weiſſer Bo- lus. Andere aber ſind gewaſchen, z. E. das Weiß von Rouan/ le blanc de Seve und von Port Neuilli/ die Kreide aus Champagne/ und andere, die wir gar nicht verkauffen, weil wir ſie nicht wiſſen wieder zu bekommen, als da iſt Smectis, welches eine Art Thon, fett, klebricht und ſchwer iſt, bald gelb, bald ſchwaͤrtzlicht. Dieſe Erde wird in England von den Wollenkaͤmmern ſehr gebraucht, die ihr den Namen So- leterd gegeben; weil ſie auch faſt eben dasjenige verrichtet, was die Seiffe thut, deswegen wird ſie von den Latei- nern terra ſaponaria, Seiffenerde, ge- nennet. Ferner die Mexicaniſche Erde/ welches eine uͤber alle maſſen weiſſe Erde iſt, und von den Mexica- nern zum bleichen gebrauchet wird; in der Artzney aber an ſtatt des Bleyweiſ- ſes. Sie poliren auch das Silber da- mit. Smectis. Der Mergel, welches eine Art Ge- ſtein, und bald als wie die Kreide aus Champagne ſiehet. Das Steinmarck/ Lithomarga, im Frantzoͤſiſchen Moëlle de pierre genannt, ingleichen Agaricus mineralis und Lac Lu- næ. Dieſer Stein befindet ſich in den Klunſen und Ritzen der Steinfelſen in Teutſchland; die ſo unterſchiedene Benennung aber hat er um des willen bekommen, weil er uͤber die maſſen weiß iſt, und leichtlich zu zerreiben, dieſe weiſ- ſe Farbe aber nirgends anders her- kommt, als daß er durch die metalliſchen Duͤnſte calciniret worden. So giebt es auch noch vielerley Erde, als da iſt die terra Erethria, Samia, Chia, Seluſia, Cymolia, arenoſa und noch ein Hauffen andere, derer bey den Scri- benten Meldung geſchicht. Allerhand Arten Erde. Wir handeln desgleichen mit Ta- backspfeiffen/ Hollaͤndiſchen/ und welche zu Rouan gemachet werden. Die rechten Hollaͤndiſchen ſind lang und ſehr ſchoͤn, hingegen die von Rou- an ſind kurtz, und aus einer graulich- ten haͤßlichen Erde bereitet. Doch will ich mich nicht dabey aufhalten, oder ſie weitlaͤufftig beſchreiben, weil es eine Waare, die bekannt genug iſt, und kei- nes fernern ausleſens bedarff, als daß man ſich in Acht nehme, daß ſie nicht zerbrochen ſeyn, und ein iedes Groß zwoͤlff Dutzt halte. Tabacks- pfeiffen. Was die præparation oder Bereitung der Steine und der Erden anbelangt, dieſelbe geſchicht auf zweyerley Weiſe; wenn man ſie auf einem Porphyrſtei- ne reibet, oder in einer Seeſchulpe, z. E. Perlen, Hyacinthen, Topaſen, Schmaragden, Sapphiren, Eorallen, den Magnet, Gallmey, Tutia, und an- dere mehr: oder aber, ſie werden mit Waſſer in einem Moͤrſel geſtoſſen, da- mit man das zarteſte davon bekomme, z. E. von der Gloͤte, Bleyweiß und Mi- nie. Jene werden mit Roſenwaſſer abgerieben, und hernach als kleine Kuͤchlein aufgeſetzt, die andern aber werden, als wie der Bleyzucker zu Taͤf- lein gemacht, wenn ſie aus dem Waſſer gekommen. Praͤpartrung der Steine und Erden. Ende des Dritten und letzten Theils. Sonder-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/pomet_materialist_1717
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/pomet_materialist_1717/574
Zitationshilfe: Pomet, Peter: Der aufrichtige Materialist und Specerey-Händler. Leipzig, 1717, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pomet_materialist_1717/574>, abgerufen am 25.11.2024.