Pomet, Peter: Der aufrichtige Materialist und Specerey-Händler. Leipzig, 1717.Hauptbeschreibung dritter Theil. [Spaltenumbruch]
seyn, und so grün, als nur seyn kan, da-bey man in Acht zu nehmen hat, daß keine Erde drunter. Das gemeine muß auch recht schö- Das sechste Capitel. [Beginn Spaltensatz]
Von der Cöllnischen Erde. DJe Cöllnische Erde sieht dem Um- Das siebende Capitel. [Beginn Spaltensatz]
Vom Umbra. DJß ist ein Stein von unterschiede- Man soll dasjenige Umbra erweh- Es wird gleichfalls zum mahlen ge- Den Rauch mag man vermeiden, Das achte Capitel. [Beginn Spaltensatz]
Vom Tripel. DEs Tripels/ auch Alana genannt, Der aus Bretagne wird höher ge- Dagegen wird der aus Auvergne Man sagt, der Tripel sey ein Stein, Jn Jtalien und an andern Orten Das neundte Capitel. [Beginn Spaltensatz]
Vom Jndianischen Roth. DAs Jndianische Roth oder die einge-
Hauptbeſchreibung dritter Theil. [Spaltenumbruch]
ſeyn, und ſo gruͤn, als nur ſeyn kan, da-bey man in Acht zu nehmen hat, daß keine Erde drunter. Das gemeine muß auch recht ſchoͤ- Das ſechſte Capitel. [Beginn Spaltensatz]
Von der Coͤllniſchen Erde. DJe Coͤllniſche Erde ſieht dem Um- Das ſiebende Capitel. [Beginn Spaltensatz]
Vom Umbra. DJß iſt ein Stein von unterſchiede- Man ſoll dasjenige Umbra erweh- Es wird gleichfalls zum mahlen ge- Den Rauch mag man vermeiden, Das achte Capitel. [Beginn Spaltensatz]
Vom Tripel. DEs Tripels/ auch Alana genannt, Der aus Bretagne wird hoͤher ge- Dagegen wird der aus Auvergne Man ſagt, der Tripel ſey ein Stein, Jn Jtalien und an andern Orten Das neundte Capitel. [Beginn Spaltensatz]
Vom Jndianiſchen Roth. DAs Jndianiſche Roth oder die einge-
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Hauptbeſchreibung dritter Theil.
ſeyn, und ſo gruͤn, als nur ſeyn kan, da-
bey man in Acht zu nehmen hat, daß
keine Erde drunter.
Das gemeine muß auch recht ſchoͤ-
ne ſeyn, und dem Veroneſiſchen ſo na-
he, als nur moͤglich, kommen.
Das ſechſte Capitel.
Von der Coͤllniſchen Erde.
DJe Coͤllniſche Erde ſieht dem Um-
bra gantz und gar gleich, auſſer daß
ſie viel brauner iſt. Sie wird zur Mah-
lerey gebrauchet. Man ſoll aber die-
jenige erwehlen, welche zart und rein
iſt, ſich leicht zerbrechen laͤßt, und unter
der ſo wenig klein Zeug iſt, als immer
moͤglich.
Das ſiebende Capitel.
Vom Umbra.
DJß iſt ein Stein von unterſchiede-
ner Dicke, und kommt aus Egy-
pten und von andern Orten in Levan-
te.
Man ſoll dasjenige Umbra erweh-
len, welches zart iſt, in groſſen Stuͤ-
cken, braun und auf roth ſich ziehend,
denn dieſes iſt beſſer denn das graue.
Es wird gleichfalls zum mahlen ge-
braucht. Vorher aber, und ehe es ge-
rieben wird, wird es gebrannt, es mag
nun zur Oelfarbe, oder von den Beut-
lern gebrauchet werden. Wenn es ge-
brannt wird, wird es roͤthlicht.
Den Rauch mag man vermeiden,
denn er ſtinckt heftig, und iſt ſehr ſchaͤd-
lich.
Das achte Capitel.
Vom Tripel.
DEs Tripels/ auch Alana genannt,
giebet es zwey Sorten in Franck-
reich: einer wird bey Poligny in Nie-
der Bretagne nahe bey Rennes/ der
andere aber zu Menna in Auvergne,
ohnweit Rion/ gegraben.
Der aus Bretagne wird hoͤher ge-
halten, und iſt viel beſſer, auch fuͤr die
Steinſchneider, Goldſchmiede, Keſſel-
macher, und ſonſt zu allerhand Arbeit
weit dienlicher, und wird aus einem
Berge 10. bis 30. Fuß tieff herausge-
graben. Er liegt allda ſchichtweis, des
Fuſſes dicke, mehr oder weniger, uñ wird
nach Redon gebracht, daſelbſt einge-
ſchiffet, und nach Nantes gefuͤhret.
Dagegen wird der aus Auvergne
viel geringer gehalten, weil er fuͤr ob-
gedachte Leute nicht dienet, denn er nicht
alleine gar zu klar iſt, ſondern er faͤllt
auch, wenn er trucken worden, aus
einander, wie die Blaͤtter in einem Bu-
che. Man braucht ihn auch blos die
Gefaͤſſe damit helle zu machen. Dieſer
wird faſt gantz oben auf der Erde ge-
funden.
Man ſagt, der Tripel ſey ein Stein,
der in der Erde von den Schwefeladern,
die unter ihn hin gebrennet haben, leich-
te gemachet worden iſt, und die Kraft
bekommen hat, daß er das Kupfer weiß,
hell und ſauber machen kan.
Jn Jtalien und an andern Orten
giebt es auch dergleichen Tripelgruben:
allein, weil dieſe Waare nicht viel gilt,
und wenig davon verbrauchet wird, da-
hero fragt man gar ſelten darnach, und
weil wir ihrer in Franckreich genug
haben, ſo iſt unnoͤthig, daß man ſie an-
derwaͤrts herbringen laſſe.
Das neundte Capitel.
Vom Jndianiſchen Roth.
DAs Jndianiſche Roth oder die
Perſiſche Erde/ die wir gantz un-
recht Engliſch Roth zu nennen pfle-
gen/ iſt eine ziemlich theure Waare, ſon-
derlich diejenige, welche als wie kleine,
nicht allzuharte Steine iſt, und eine ho-
he Farbe hat. Die Schuſter brauchen
dieſes Roth, wenn ſie es mit Eyweis
einge-
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