Pomet, Peter: Der aufrichtige Materialist und Specerey-Händler. Leipzig, 1717.Hauptbeschreibung ersten Theils siebendes Buch. [Spaltenumbruch]
Papageyen, ist aber auch gut zu Blut-stürtzungen und wider den Gift. Wir verkauffen allerhand Sorten Aus dem schwartzen Samen, der sich Das ein und funfftzigste Capitel. [Spaltenumbruch]
Von der Houatte. DJe Houatte ist eine Gattung Nahe bey Alexandria in Egypten Wir verkauffen auch Flachs, Hanff, Die Wachszieher brauchen dieses Was die Dochte betrifft, die zu PontGarn zu Wir verkauffen auch Lunte/ die von Ferner verkauffen wir Bindfaden wird U 2
Hauptbeſchreibung erſten Theils ſiebendes Buch. [Spaltenumbruch]
Papageyen, iſt aber auch gut zu Blut-ſtuͤrtzungen und wider den Gift. Wir verkauffen allerhand Sorten Aus dem ſchwartzen Samen, der ſich Das ein und funfftzigſte Capitel. [Spaltenumbruch]
Von der Houatte. DJe Houatte iſt eine Gattung Nahe bey Alexandria in Egypten Wir verkauffen auch Flachs, Hanff, Die Wachszieher brauchen dieſes Was die Dochte betrifft, die zu PontGarn zu Wir verkauffen auch Lunte/ die von Ferner verkauffen wir Bindfaden wird U 2
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Hauptbeſchreibung erſten Theils ſiebendes Buch.
Papageyen, iſt aber auch gut zu Blut-
ſtuͤrtzungen und wider den Gift.
Wir verkauffen allerhand Sorten
Cotton, welche blos nach dem Lande,
darinne ſie gewachſen, unterſchieden
werden, ingleichen, durch die Art der
Bereitung. Die erſte Sorte heiſt Cotton
en laine, Baumwolle, ſo wie ſie aus
der Schale kommt, und aus der man
nur die Koͤrner geſuchet. Dieſe koͤmmt
aus Cypern/ von S. Johann von
Acre und von Smirna. Die andern
Sorten ſind geſponnen, und unter den-
ſelben die beſten die Cottons d’ once, wel-
che nach dem Loth verkaufft werden, und
kommen von Damaſco: ferner die
Cottone von Jeruſalem/ die wir Ba-
zac nennen. Sonſt giebt es auch noch
mehr andere Gattungen Cotton, als da
ſind demy bazac, von Rama/ moins bazac,
geringere, von Beledin, Gadezel/
Payas de Monteſin/ Cotton Jo-
ſeph und Genequin. Der aufrichti-
ge Bazac oder Cotton von Jeruſalem
ſoll recht weiß, fein dichte, gantz trucken,
wohl geſponnen, und ſo gleich, als im-
mer moͤglich, ſeyn. Was den Cotton
en laine, die Baumwolle/ betrifft, ie
weiſſer dieſelbe iſt, und ie laͤnger und lin-
der, ie hoͤher wird ſie gehalten. Wer
gantze Ballen kaufft, mag zuſehen, daß
keine vermoderte oder verfaulte darun-
ter ſey, weil ſie etwa naß oder mit Waſ-
ſer angefeuchtet worden iſt.
Baumwolle.
Geſponnene
Baumwolle.
Aus dem ſchwartzen Samen, der ſich
unter der Baumwolle befindet, kan
man ein Oel bereiten, welches gar ein
herrlich und unvergleichlich Mittel zu
Heilung und Veꝛtreibung der Kupfer-
flecken des Geſichtes iſt, ingleichen das
Antlitz ſchoͤn zu machen: es hat nicht
weniger eben eine ſolche Wirckung, als
wie das Oel aus den Cocosnuͤſſen/
wenn man es, wie die Wilden, ſonder-
lich die auf der Jnſel Aſſomption/ zu
thun pflegen, uͤber dem Feuer zergehen
laſſen: aus dieſer Jnſel werden faſt alle
Cocosnuͤſſe gebracht, die wir verkauf-
fen.
Cocosnußoͤl.
Das ein und funfftzigſte Capitel.
Von der Houatte.
DJe Houatte iſt eine Gattung
Wolle, die in den Schoten desjeni-
gen Gewaͤchſes ſich befindet, welches bey
den Botanicis Apocynum Cynocrambe,
Hundskohl, genennet wird.
Siehe Fig. 255.
Nahe bey Alexandria in Egypten
waͤchſt dieſes Gewaͤchs in Menge, ſon-
derlich aber an moraſtigen Oertern;
und von daher kommt die Houatte, die
wir verkauffen. Sie dienet ſonſt zu
nichts, als vornehmer Leute Roͤcke zu
fuͤttern.
Wir verkauffen auch Flachs, Hanff,
rohe und ungehechelt, ſo wie ihn die Sei-
ler von uns erkauffen. Jt. Garn von
Guibray/ welches aus dem Wercke ge-
ſponnen und in Straͤnge geſchlagen
worden, zuvor aber in Waſſer und Aſche
geſotten iſt, damit die Spaltzen davon
kommen, wenn es alsdann mit Lauge
gewaſchen, gebleichet und recht weiß
worden, bringt oder ſendet man es zu
uns. Und dieſes thun die Normander
in dem Flecken la Chapelle Moſche, wo-
ſelbſt bey nahe alles dieſes Garn gema-
chet wird. Den Zunamen Guibray
hat es daher bekommen, weil ſie ehe deſ-
ſen keines zu uns bꝛachten oder ſendeten,
ſondern alles auf dem Marckte zu Gui-
bray verkauffeten.
Garn von
Guibray.
Die Wachszieher brauchen dieſes
Garn ſehr zu Wachsſtoͤcken, Wachs-
lichtern und Fackeln auf die Armleuch-
ter.
Was die Dochte betrifft, die zu Pont
Sainte Mexane gemacht werden, die-
ſelben werden aus haͤnffinen Wercke
lincks geſponnen, hernach auf Kneuel,
zu 13. und 14. Untzen ſchwer gewunden,
und zu Dochten in die Fackeln auf
Wandleuchter gebrauchet.
Garn zu
Dochten.
Wir verkauffen auch Lunte/ die von
eben ſolchem Wercke bereitet wird, und
iſt kein Unterſchied darunter, als daß die-
ſe wie andere gemeine Seile geſponnen
wird, hernach nimmt man drey Faͤden
zuſammen, und uͤberſpinnet ſie mit
Hanffe, ſo, daß dieſe drey Faͤden nur wie
einer ſcheinen; darauf wird ſie in Waſ-
ſer mit Potaſche geſotten, auf daß ſie die
gehoͤrige Farbe uͤberkomme: wenn ſie
nach dieſem trucken worden, uͤberſen-
den ſie uns dieſelbe in Gebunden von
unterſchiedener Groͤſſe und Dicke.
Ferner verkauffen wir Bindfaden
von Rouan und Troyes: der eine
wird
U 2
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