Pomet, Peter: Der aufrichtige Materialist und Specerey-Händler. Leipzig, 1717.Hauptbeschreibung ersten Theils siebendes Buch. Das sechs und viertzigste Capitel. [Spaltenumbruch]
Vom Zitronöle. WJr verkauffen zweyerley Zitron- Die Parfumirer brauchen die Citro- Belangend den Zitronensaft, Aigre Das sieben und viertzigste Capitel. [Spaltenumbruch]
Von eingemachten Citronen. SJe senden uns von Madera kleine So werden auch ausser diese Citro- Die Citronschalen sind sehr gebräuch- Die Türcken bereiten ihren Sor- Aus geläutertem Zitronsafte und fei- Was anlanget den Zitronensaft, der Das acht und viertzigste Capitel. [Spaltenumbruch]
Siehe Fig. 247.Von Pomerantzen. DJe Pomerantzen, saure und süs- Die Pomerantzen sind so gemeine, Wenn
Hauptbeſchreibung erſten Theils ſiebendes Buch. Das ſechs und viertzigſte Capitel. [Spaltenumbruch]
Vom Zitronoͤle. WJr verkauffen zweyerley Zitron- Die Parfumirer brauchen die Citro- Belangend den Zitronenſaft, Aigre Das ſieben und viertzigſte Capitel. [Spaltenumbruch]
Von eingemachten Citronen. SJe ſenden uns von Madera kleine So werden auch auſſer dieſe Citro- Die Citronſchalen ſind ſehr gebraͤuch- Die Tuͤrcken bereiten ihren Sor- Aus gelaͤutertem Zitronſafte und fei- Was anlanget den Zitronenſaft, der Das acht und viertzigſte Capitel. [Spaltenumbruch]
Siehe Fig. 247.Von Pomerantzen. DJe Pomerantzen, ſaure und ſuͤſ- Die Pomerantzen ſind ſo gemeine, Wenn
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Hauptbeſchreibung erſten Theils ſiebendes Buch.
Das ſechs und viertzigſte Capitel.
Vom Zitronoͤle.
WJr verkauffen zweyerley Zitron-
oͤl, das gemeine und Eſſenza di Ce-
dro, oder Zitroneſſentz. Das eine,
das am hoͤheſten gehalten wird, fuͤhret
den Namen des Zitronoͤls, oder der Zi-
troneſſentz, und wird auf zweyerley Art
bereitet: Naͤmlich von Citronſchalen,
davon das Weiſſe weggeſchnitten wor-
den, oder von abgeriebenen Zitronen,
daraus man dann, vermittelſt des Feu-
ers und eines Kolbens, ein weiſſes ſtarck-
riechendes Oel ziehet, welches dem ſuͤſſen
Mandeloͤle gantz gleich ſieht, auſſer daß
es nicht ſo dicke iſt. Das andere und ge-
meine Zitronenoͤl ſieht gruͤnlicht, und iſt
klar, riecht gut, und wird ebenfalls mit
Huͤlffe eines Kolbens, aus den dicken
Hefen, die in den Faͤſſern, darinnen man
den Zitronenſaft ſich ſetzen laſſen, be-
findlich ſind. Es geben aber 50. Pfund
dieſer Hefen gemeiniglich drey Pfund
lauteres Oel, mehr oder weniger, nach-
dem die Citronen gut oder ſchlecht ge-
weſen.
Zitron-
Eſſentz.
Die Parfumirer brauchen die Citro-
nenoͤle, wegen ihres guten Geruchs, vor
allen aber die Zitroneneſſentz.
Belangend den Zitronenſaft, Aigre
de Cedre, das iſt ein Saft, der aus einer
gewiſſen Gattung halbreiffer Zitronen,
welche von Bourgaire bey S. Ren-
nes gebracht werden, bereitet und hin
und her verfuͤhret wird. Er iſt auch bey
den Parfumirern und andern Leuten,
die ſich deſſen bedienen, gebraͤuchlich.
Das ſieben und viertzigſte Capitel.
Von eingemachten Citronen.
SJe ſenden uns von Madera kleine
Citronen, von unterſchiedlicher
Groͤſſe, immer eine dicker, denn die an-
dere, mit Zucker eingemacht, trucken
oder feuchte, ſo ein ſehr angenehmes Eſ-
ſen, muͤſſen aber, wenn ſie recht gut ſeyn
ſollen, wohl eingelegt, zarte, gruͤn und
friſch ſeyn.
So werden auch auſſer dieſe Citro-
nen, uͤberzogene oder truckene Citron-
ſchalen von Madera gebracht, und
muͤſſen, ſollen ſie die gehoͤrige Beſchaf-
fenheit haben, friſch ſeyn, duͤnne Schnit-
gen, hell und durchſcheinend, und oben-
her gantz gruͤn ſehen, unten aber, als
ob ſie mit Eis beleget: ſie muͤſſen inglei-
chen recht trucken ſeyn, und nicht ge-
ſprenckelt, oder voller ſchwartzen Fle-
cken, welches von der Feuchtigkeit her-
ruͤhret, die ſie an ſich ziehen, wenn ſie
alt werden.
Die Citronſchalen ſind ſehr gebraͤuch-
lich, denn ſie ein gutes Eſſen ſind. Es
giebt auch Zitronat, welches einge-
machte in Stuͤcken zerſchnittene Citron-
ſchalen ſind.
Die Tuͤrcken bereiten ihren Sor-
bait von Zucker und Zitronſafte: der
beſte aber kommt von Alexandrien.
Aus gelaͤutertem Zitronſafte und fei-
nen Zucker wird der Citronen- und von
denen Apotheckern der Limonenſyrup
gemacht, welcher in Waſſer zerlaſſen,
zur Erquickung und Durſt zu loͤſchen ge-
braucht wird.
Was anlanget den Zitronenſaft, der
zu Paris verkaufft wird, denſelben mag
man nur gaͤntzlich verwerffen, weil er
blos von verfaulten Zitronen gemacht
worden iſt. Derowegen thun diejeni-
gen, die ihn noͤthig haben, weit beſſer,
daß ſie ihn ſelbſt machen, als ſchon berei-
tet kauffen.
Das acht und viertzigſte Capitel.
Von Pomerantzen.
DJe Pomerantzen, ſaure und ſuͤſ-
ſe, kommen von Nizza, Aſiouta,
Grace, aus den Hieresinſeln und von
Genua/ aus Portugall, den Ameri-
caniſchen Jnſeln, und gar aus China.
Doch kommen die allermeiſten, die wir
anietzo ſehen, aus Provence, woſelbſt
ſie ohne Unterſchied und ohne die gering-
ſte Verordnung verkaufft werden.
Die Pomerantzen ſind ſo gemeine,
als wie die Zitronen, und darum will
ich auch nichts nicht davon vermelden.
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