Pomet, Peter: Der aufrichtige Materialist und Specerey-Händler. Leipzig, 1717.Der Spezereyen und Materialien Das siebenzehende Capitel. [Spaltenumbruch]
Siehe Fig. 198.Von denen Acajoux. ACajoux oder Cajous, Anacardia Die Americaner schneiden die gelbe Man soll die Acajoux erwehlen, wel- Das achtzehende Capitel. [Spaltenumbruch]
Siehe Fig. 201.Von Elephantenläusen. DJe Anacardia sind eine Gattung Der Baum, der sie trägt, hat grün- Man soll aber die Anacardia erlesen, Die grünen Früchte sollen ein gefähr- Jn den Anacardien findet sich ein Die Apothecker bereiten einen Honig Das neunzehende Capitel. [Spaltenumbruch]
Siehe Fig. 204.Von den Hermodactylen. DJeses sind Früchte, wie ein Hertz pten,
Der Spezereyen und Materialien Das ſiebenzehende Capitel. [Spaltenumbruch]
Siehe Fig. 198.Von denen Acajoux. ACajoux oder Cajous, Anacardia Die Americaner ſchneiden die gelbe Man ſoll die Acajoux erwehlen, wel- Das achtzehende Capitel. [Spaltenumbruch]
Siehe Fig. 201.Von Elephantenlaͤuſen. DJe Anacardia ſind eine Gattung Der Baum, der ſie traͤgt, hat gruͤn- Man ſoll aber die Anacardia erleſen, Die gruͤnen Fruͤchte ſollen ein gefaͤhr- Jn den Anacardien findet ſich ein Die Apothecker bereiten einen Honig Das neunzehende Capitel. [Spaltenumbruch]
Siehe Fig. 204.Von den Hermodactylen. DJeſes ſind Fruͤchte, wie ein Hertz pten,
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Der Spezereyen und Materialien
Das ſiebenzehende Capitel.
Von denen Acajoux.
ACajoux oder Cajous, Anacardia
Antarctica ſind die Fruͤchte, oder beſ-
ſer zu reden, die Samen einer Frucht,
die ſich von gelb aufs rothe ziehet, in
Groͤſſe einer Magdalenenbirne, oder
Pomerantze. Der Baum, der dieſe
Fruͤchte traͤgt, ſoll des Herrn Rouſſeau
Sendſchreiben nach, fuͤnff bis ſechs Fuß
hoch ſeyn, mit gelbgruͤnen Blaͤttern be-
ſetzt, welche bey nahe die Figur der
Epheublaͤtter haben. Die Blumen
wachſen buͤſchlicht, ſind klein und leib-
farben, daraus entſtehet die obgedachte
gelbe Frucht, an welcher unten die ande-
re Frucht oder der Samen waͤchſt, in
Groͤſſe einer Kaſtanie, und Geſtalt einer
Niere, olivenfarbicht, bevoraus, wenn
ſie noch friſch ſind: inwendig befindet
ſich ein weiſſer Kern, der, wenn er beym
Feuer geweſen, wie wir es mit den Ma-
ronen zu machen pflegen, ein angeneh-
mes Eſſen iſt. So findet ſich auch in
den Acajoux, rund um dem Kern, ein
ſchwartzes brennendes Oel, welches ein
treffliches Mittel wider die Huͤneraugen
und rothe Flecken im Geſichte iſt.
Siehe Fig. 199.
Siehe Fig. 200.
Acajouxoͤl
Die Americaner ſchneiden die gelbe
Frucht in Stuͤcken, und eſſen ſie, wie wir
die Zitronen, mit Zucker, ſowohl das
Hertz zu erfreuen, als auch ſich ſonſten
zu erfriſchen, maſſen dieſe Frucht gantz
voller Waſſers iſt, welches ziemlich an-
genehme ſchmecket.
Man ſoll die Acajoux erwehlen, wel-
che dicke, friſch und olivenfarbicht ſind,
der Kern aber weiß iſt, denn dieſes ſind
die wahrhaften Kennzeichen, daß ſie
friſch. Hergegen, wenn ſie kaſtanien-
braun ſehen, iſt es ein Zeichen, daß ſie
gar zu reiff und zu verlegen ſind. Jn
Franckreich wird dieſe Frucht zu nichts
anders, denn zu Vertreibung der Huͤ-
neraugen gebraucht.
Das achtzehende Capitel.
Von Elephantenlaͤuſen.
DJe Anacardia ſind eine Gattung
Bohnen, die uns aus Jndien uͤber-
bracht werden.
Der Baum, der ſie traͤgt, hat gruͤn-
lichte, halbrunde Blaͤtter, worauf die
Schoten folgen, die wie unſre groſſen
Bohnen (Bauerbohnen) geſtalt ſind;
darinnen befinden ſich ordentlich zwey
Anacardia, welche, wenn ſie halbzeitig,
wie gebrannter Coffee ſehen, und wenn
ſie voͤllig reiff, ſchwartz und glaͤntzend
werden.
Siehe Fig. 202.
Siehe Fig. 203.
Man ſoll aber die Anacardia erleſen,
welche fein voͤllig und trucken ſind, der
Kern aber weiß iſt.
Die gruͤnen Fruͤchte ſollen ein gefaͤhr-
lich Gift ſeyn, die trucknen hingegen
keines weges. Nachdem ſie mit Wein-
eßig zugerichtet worden, geben ſie eine
gute Purgantz, doch ſoll man dieſes
nicht ohne Rath eines rechtſchaffenen
Artztes unternehmen.
Jn den Anacardien findet ſich ein
Oel, wie in den Acajoux, welches der
Sage nach, einerley Wirckung hat.
Die Apothecker bereiten einen Honig
davon, den ſie mel anacardinum nennen.
Das neunzehende Capitel.
Von den Hermodactylen.
DJeſes ſind Fruͤchte, wie ein Hertz
formiret, von auſſen roͤthlich, in-
nen weiß, einer geringen Subſtantz, da-
her ſie auch gar leichte vermodern. Sie
werden aus Egypten gebracht, woſelbſt
die Baͤume, die ſie tragen, in Menge
wachſen. Jch habe, aller Bemuͤhung
ungeachtet, dennoch nicht erfahren koͤn-
nnen, wie die Bluͤten und Blaͤtter die-
ſes Baumes geſtaltet waͤren, zweiffle de-
rohalben nicht, man werde ſich verwun-
dern, daß ich die Hermodoctylen Fruͤch-
te genennet, da doch alle Scribenten ſa-
gen, es waͤren Wurtzeln. Allein, ihre
Figur erweiſet das Gegentheil gnug-
ſam, und iſt daher leichte zu ſchlieſſen,
daß es keine Wurtzeln, ſondern Fruͤchte
ſind; uͤberdiß iſt mir im Jahr 1694. von
Marſeille geſchrieben worden, die
Hermodactylen kaͤmen aus Egy-
pten,
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