Pomet, Peter: Der aufrichtige Materialist und Specerey-Händler. Leipzig, 1717.Hauptbeschreibung ersten Theils fünfftes Buch. [Spaltenumbruch]
sehr lieblich anzuschauen, wächst häuf-fig in der Jnsel Candien, davon es auch den Zunamen hat erhalten. Man soll den Diptam erwehlen, wel- Der Cretische Diptam wird eini- Das andere Capitel. [Spaltenumbruch]
Siehe Fig. 121.Vom Berg-Poley. POlium montanum ist ein Gewächs, Dieses Kraut wächst häuffig in Pro- Man soll dasjenige erwehlen, wel- Das dritte Capitel. [Spaltenumbruch]
Siehe Fig. 122.Vom Amberkraute. DAs Marum ist ein niedriges Ge- Es wächstsehr häuffig auf den Hieres- Man soll dasselbe erwehlen, welches Es wird in der Medicin fast gar nicht Das vierte Capitel. [Spaltenumbruch]
Siehe Fig. 123.Vom Jndianischen Blatt. FOlium Indum, Malabatrum, Thama- Das Jndianische Blatt ist den Al- ein
Hauptbeſchreibung erſten Theils fuͤnfftes Buch. [Spaltenumbruch]
ſehr lieblich anzuſchauen, waͤchſt haͤuf-fig in der Jnſel Candien, davon es auch den Zunamen hat erhalten. Man ſoll den Diptam erwehlen, wel- Der Cretiſche Diptam wird eini- Das andere Capitel. [Spaltenumbruch]
Siehe Fig. 121.Vom Berg-Poley. POlium montanum iſt ein Gewaͤchs, Dieſes Kraut waͤchſt haͤuffig in Pro- Man ſoll dasjenige erwehlen, wel- Das dritte Capitel. [Spaltenumbruch]
Siehe Fig. 122.Vom Amberkraute. DAs Marum iſt ein niedriges Ge- Es waͤchſtſehr haͤuffig auf den Hieres- Man ſoll daſſelbe erwehlen, welches Es wird in der Medicin faſt gar nicht Das vierte Capitel. [Spaltenumbruch]
Siehe Fig. 123.Vom Jndianiſchen Blatt. FOlium Indum, Malabatrum, Thama- Das Jndianiſche Blatt iſt den Al- ein
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Hauptbeſchreibung erſten Theils fuͤnfftes Buch.
ſehr lieblich anzuſchauen, waͤchſt haͤuf-
fig in der Jnſel Candien, davon es auch
den Zunamen hat erhalten.
Man ſoll den Diptam erwehlen, wel-
cher friſch iſt, daran die Blaͤtter weiß,
breit, weich und wollicht ſind, und der
einen lieblichen aromatiſchen Geſchmack
hat. Auch ſoll man den Diptam, der
die meiſten blaulichten Bluͤmlein hat,
dem andern vorziehen; hingegen den
wegwerffen, der kleine Blaͤttlein hat, die
nicht wollicht ſind, und darunter mehr
kleine Hoͤltzlein und Spaͤnlein, als Blaͤt-
ter befindlich.
Der Cretiſche Diptam wird eini-
ger maſſen zur Artzney gebraucht, weil
er hitzig und aromatiſch iſt: er wird auch
zum Theriac genommen, dazu er dann
keiner andern Zurichtung von noͤthen
hat, als daß er, wie gemeldet, ausgeſucht,
und von den Reißlein und andern Unra-
the geſaubert werde.
Das andere Capitel.
Vom Berg-Poley.
POlium montanum iſt ein Gewaͤchs,
des halben Fuſſes hoch, hat kleine,
dicke, ausgekerbte Blaͤtter, die oben und
unten mit einer goldgelben Wolle bele-
get ſind: die Bluͤmlein, welche ſich wie
Sternlein ausbreiten, ſind goldfarben,
ſehr lieblich anzuſehen.
Dieſes Kraut waͤchſt haͤuffig in Pro-
vence und Languedoc, auf den Ber-
gen und erhabenen Qrten. Man bringt
es uns in Buͤndlein zuſamt demjeni-
gen, welches auf der Ebene und an dem
Wege, ſonderlich an ſandigten und trock-
nen Orten waͤchſt, und von jenem we-
nig unterſchieden iſt, ohne daß es um ein
gut Theil kleiner, auch nicht ſo gar wol-
licht iſt, viel bitterer ſchmeckt, und gantz
weiß ſiehet.
Man ſoll dasjenige erwehlen, wel-
ches erſt neulich geſammlet worden, da-
ran die Bluͤmlein noch ſind, und wel-
ches bitter und gantz unangenehme
ſchmeckt; nicht allein zu unterſchiedli-
chen compoſitionen, ſondern auch zum
Theriac, da es dann keiner andern Be-
reitung benoͤthiget, als daß es, wie ge-
dacht, beſchaffen, ingleichen ſo wenig
weiſſes drunter ſey, als immer moͤglich;
denn dieſes hat weniger Kraft, als je-
nes.
Das dritte Capitel.
Vom Amberkraute.
DAs Marum iſt ein niedriges Ge-
waͤchs, gantz lieblich anzuſchauen,
hat gruͤnlichte, ſehr kleine Blaͤttlein, in
Geſtalt eines Spieseiſens, einen bittern
unangenehmen Geſchmack, darum es
auch Marum, quaſi amarum, genennet
worden. Nach den Blaͤttern kommen
die Aehren, faſt wie am Lavendel, da-
raus entſprieſſen die purpurroͤthlichten
ſehr ſtarck riechenden Bluͤmlein.
Es waͤchſtſehr haͤuffig auf den Hieres-
inſeln nahe bey Toulon, von dannen
es, die ſein benoͤthiget ſind, moͤgen kom-
men laſſen.
Man ſoll daſſelbe erwehlen, welches
friſch iſt, einen ſtarcken Geruch hat, und
an dem die Bluͤmlein noch ſitzen; das
auch ſo gruͤne iſt, als nur moͤglich.
Es wird in der Medicin faſt gar nicht
gebraucht, es muͤſte dann zu den tro-
chiſcis hedichroi ſeyn. Allein, weil die-
ſes Kraut bey uns gar rar, dannenhero
nehmen die Apothecker an ſeine Stelle,
den kleinen Majoran, mit dem Zuna-
men Gentille, der edle.
Das vierte Capitel.
Vom Jndianiſchen Blatt.
FOlium Indum, Malabatrum, Thama-
lapatra/ das Jndianiſche Blatt,
oder das Blatt von Malabatra, das
ſind die Blaͤtter eines groſſen Baumes,
der insgemein in Jndien, vornehmlich
gegen Cambaya zu, waͤchſt.
Das Jndianiſche Blatt iſt den Al-
ten eben ſo unbekannt geweſen, als vie-
le andere Spezereyen mehr, denn ihrer
etliche geſchrieben, daß es in Jndien
auf unterſchiedenen Pfuͤlen treibend
angetroffen werde. Die beſte Meinung
davon iſt dieſe, daß es naͤmlich die Blaͤt-
ter eines Baumes ſeyen, der ſo groß als
ein
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