Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Pomet, Peter: Der aufrichtige Materialist und Specerey-Händler. Leipzig, 1717.

Bild:
<< vorherige Seite
Der Spezereyen und Materialien
[Spaltenumbruch]

Die Spanier verbrennen das Pan-
toffelholtz, und bereiten ein überaus
leichtes Schwartz davon, welches wir
Spanisch
Schwartz.
Spanisch Schwartz nennen, und
wenn es recht gut, schwartz, leichte und
ohne Sand und Gries seyn muß. Dieses
Schwartz gebrauchen unterschiedliche
Handwercker.

Es giebt auch noch einen gantzen
Hauffen Rinden, mit denen wir aber
nichts zu thun haben, als da ist, die Rin-
Macer, Coru
und Hivou-
rahe.
de von dem Baum Macer, Coru/ Hi-
vourahe,
und andere dergleichen; aus
der Ursache, weil wir gar wenig davon
haben, ob es gleich herrliche Artzney-
[Spaltenumbruch] mittel sind, wie aus des Garzias ab Horto
und Christoph Acosta ihren histori-
schen Beschreibungen der Jndianischen
Spezereyen zu ersehen, dahin der Leser
mag verwiesen seyn.

Hiebey wird erinnert, weil einige
Personen den Macer wider den Durch-
lauff verlangen, denn dazu wird er vor-
nehmlich verlanget, daß ihrer etliche an
dessen Stelle die Macis verkauffen, in
Meinung, es sey einerley, da es doch
gantz unterschiedene Dinge sind, indem
Macer die Rinde eines Baumes, Ma-
cis
aber die Decke der Mußkatnuß ist.

Ende des Buchs von Rinden.

[Ende Spaltensatz]


Des Ersten Theils
Der Hauptbeschreibung derer Spezereyen und
Materialien
Fünfftes Buch.
Von Blättern.


Vorrede.

DUrch die Blätter verstehe ich das allererste grüne/ welches die Ge-
wächse, die wir unter den Geschlechten der Bäume, Stauden/

fruticum & suffruticum, und Kräuter begreiffen, hervorstossen/ sobald
nur der Frühling kommt. Will also in diesem Capitel nichts als die
Blätter beschliessen, welche aus den Aesten der Bäume und Stengeln der
Kräuter entspriessen, denn sonst kein anderer Theil derselben diesen Na-
men
feuilles, das heißt Blätter/ welchen sie von dem Griechischen Worte
phullon, und dem Lateinischen folium, herleiten/ führen soll. Einige wol-
len wohl, dieser Name könne auch etlichen Blumen beygeleget werden,
gestalt man insgemein Rosenblätter/ Tulipanenblätter, und so fort an/
zu sagen pflegt: weil ich aber dieser Ordnung zu folgen nicht gesonnen
bin/ derowegen will ich in diesem Capitel allein von grünen Blättern/ wel-
che aus den Aesten und Stengeln entstehen/ nicht aber von farbichten
oder bunten Blättern, die den wesentlichen Theil der Blumen ausmachen,
handeln. Auch werde ich in diesem Cap. von solchen Blättern reden, welche
verarbeitet werden, als da ist der Tabac, desgleichen von denenjenigen/
daraus eine
fecula und zartes Pulver und Saltz gezogen wird/ als wie aus
dem Waid, Kali und andern/ inmassen aus folgenden wird zu ersehen seyn.

[Ende Spaltensatz]
Das erste Capitel.
Vom Cretischen Diptam.
[Spaltenumbruch] Siehe Fig. 120.

DEr Cretische oder Candia-
nische Diptam
ist ein Ge-
wächs, zwey oder drey Fuß
hoch, dessen Blätter so
groß, und fast eben als wie
[Spaltenumbruch] die Poleyblätter sehen, sind oben und un-
ten wollicht, und schmecken lieblich aro-
matisch: nach ihnen folgen die langen
violblauen Blümlein, auf Art der Aeh-
ren. Dieses kleine Gewächs, welches

sehr
Der Spezereyen und Materialien
[Spaltenumbruch]

Die Spanier verbrennen das Pan-
toffelholtz, und bereiten ein uͤberaus
leichtes Schwartz davon, welches wir
Spaniſch
Schwartz.
Spaniſch Schwartz nennen, und
wenn es recht gut, ſchwartz, leichte und
ohne Sand und Gries ſeyn muß. Dieſes
Schwartz gebrauchen unterſchiedliche
Handwercker.

Es giebt auch noch einen gantzen
Hauffen Rinden, mit denen wir aber
nichts zu thun haben, als da iſt, die Rin-
Macer, Coru
und Hivou-
rahé.
de von dem Baum Macer, Coru/ Hi-
vourahe,
und andere dergleichen; aus
der Urſache, weil wir gar wenig davon
haben, ob es gleich herrliche Artzney-
[Spaltenumbruch] mittel ſind, wie aus des Garzias ab Horto
und Chriſtoph Acoſta ihren hiſtori-
ſchen Beſchreibungen der Jndianiſchen
Spezereyen zu erſehen, dahin der Leſer
mag verwieſen ſeyn.

Hiebey wird erinnert, weil einige
Perſonen den Macer wider den Durch-
lauff verlangen, denn dazu wird er vor-
nehmlich verlanget, daß ihrer etliche an
deſſen Stelle die Macis verkauffen, in
Meinung, es ſey einerley, da es doch
gantz unterſchiedene Dinge ſind, indem
Macer die Rinde eines Baumes, Ma-
cis
aber die Decke der Mußkatnuß iſt.

Ende des Buchs von Rinden.

[Ende Spaltensatz]


Des Erſten Theils
Der Hauptbeſchreibung derer Spezereyen und
Materialien
Fuͤnfftes Buch.
Von Blaͤttern.


Vorrede.

DUrch die Blaͤtter verſtehe ich das allererſte gruͤne/ welches die Ge-
waͤchſe, die wir unter den Geſchlechten der Baͤume, Stauden/

fruticum & ſuffruticum, und Kraͤuter begreiffen, hervorſtoſſen/ ſobald
nur der Fruͤhling kommt. Will alſo in dieſem Capitel nichts als die
Blaͤtter beſchlieſſen, welche aus den Aeſten der Baͤume und Stengeln der
Kraͤuter entſprieſſen, denn ſonſt kein anderer Theil derſelben dieſen Na-
men
feuilles, das heißt Blaͤtter/ welchen ſie von dem Griechiſchen Worte
φύλλον, und dem Lateiniſchen folium, herleiten/ fuͤhren ſoll. Einige wol-
len wohl, dieſer Name koͤnne auch etlichen Blumen beygeleget werden,
geſtalt man insgemein Roſenblaͤtter/ Tulipanenblaͤtter, und ſo fort an/
zu ſagen pflegt: weil ich aber dieſer Ordnung zu folgen nicht geſonnen
bin/ derowegen will ich in dieſem Capitel allein von gruͤnen Blaͤttern/ wel-
che aus den Aeſten und Stengeln entſtehen/ nicht aber von farbichten
oder bunten Blaͤttern, die den weſentlichen Theil der Blumen ausmachen,
handeln. Auch werde ich in dieſem Cap. von ſolchen Blaͤttern reden, welche
verarbeitet werden, als da iſt der Tabac, desgleichen von denenjenigen/
daraus eine
fecula und zartes Pulver und Saltz gezogen wird/ als wie aus
dem Waid, Kali und andern/ inmaſſen aus folgenden wird zu erſehen ſeyn.

[Ende Spaltensatz]
Das erſte Capitel.
Vom Cretiſchen Diptam.
[Spaltenumbruch] Siehe Fig. 120.

DEr Cretiſche oder Candia-
niſche Diptam
iſt ein Ge-
waͤchs, zwey oder drey Fuß
hoch, deſſen Blaͤtter ſo
groß, und faſt eben als wie
[Spaltenumbruch] die Poleyblaͤtter ſehen, ſind oben und un-
ten wollicht, und ſchmecken lieblich aro-
matiſch: nach ihnen folgen die langen
violblauen Bluͤmlein, auf Art der Aeh-
ren. Dieſes kleine Gewaͤchs, welches

ſehr
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="2">
            <div n="3">
              <pb facs="#f0158"/>
              <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Der Spezereyen und Materialien</hi> </fw><lb/>
              <cb n="171"/>
              <p>Die <hi rendition="#fr">Spanier</hi> verbrennen das Pan-<lb/>
toffelholtz, und bereiten ein u&#x0364;beraus<lb/>
leichtes Schwartz davon, welches wir<lb/><note place="left">Spani&#x017F;ch<lb/>
Schwartz.</note><hi rendition="#fr">Spani&#x017F;ch Schwartz</hi> nennen, und<lb/>
wenn es recht gut, &#x017F;chwartz, leichte und<lb/>
ohne Sand und Gries &#x017F;eyn muß. Die&#x017F;es<lb/>
Schwartz gebrauchen unter&#x017F;chiedliche<lb/>
Handwercker.</p><lb/>
              <p>Es giebt auch noch einen gantzen<lb/>
Hauffen Rinden, mit denen wir aber<lb/>
nichts zu thun haben, als da i&#x017F;t, die Rin-<lb/><note place="left"><hi rendition="#aq">Macer, Coru</hi><lb/>
und <hi rendition="#aq">Hivou-<lb/>
rahé.</hi></note>de von dem Baum <hi rendition="#fr">Macer, Coru/ Hi-<lb/>
vourahe,</hi> und andere dergleichen; aus<lb/>
der Ur&#x017F;ache, weil wir gar wenig davon<lb/>
haben, ob es gleich herrliche Artzney-<lb/><cb n="172"/>
mittel &#x017F;ind, wie aus des <hi rendition="#aq">Garzias ab Horto</hi><lb/>
und <hi rendition="#fr">Chri&#x017F;toph Aco&#x017F;ta</hi> ihren hi&#x017F;tori-<lb/>
&#x017F;chen Be&#x017F;chreibungen der Jndiani&#x017F;chen<lb/>
Spezereyen zu er&#x017F;ehen, dahin der Le&#x017F;er<lb/>
mag verwie&#x017F;en &#x017F;eyn.</p><lb/>
              <p>Hiebey wird erinnert, weil einige<lb/>
Per&#x017F;onen den <hi rendition="#fr">Macer</hi> wider den Durch-<lb/>
lauff verlangen, denn dazu wird er vor-<lb/>
nehmlich verlanget, daß ihrer etliche an<lb/>
de&#x017F;&#x017F;en Stelle die <hi rendition="#fr">Macis</hi> verkauffen, in<lb/>
Meinung, es &#x017F;ey einerley, da es doch<lb/>
gantz unter&#x017F;chiedene Dinge &#x017F;ind, indem<lb/><hi rendition="#fr">Macer</hi> die Rinde eines Baumes, <hi rendition="#fr">Ma-<lb/>
cis</hi> aber die Decke der Mußkatnuß i&#x017F;t.</p><lb/>
              <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#fr">Ende des Buchs von Rinden.</hi> </hi> </p>
            </div>
            <cb type="end"/>
          </div><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
          <div n="2">
            <head> <hi rendition="#b">Des Er&#x017F;ten Theils<lb/>
Der Hauptbe&#x017F;chreibung derer Spezereyen und<lb/>
Materialien<lb/>
Fu&#x0364;nfftes Buch.<lb/>
Von Bla&#x0364;ttern.</hi> </head><lb/>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
            <div n="3">
              <head> <hi rendition="#b">Vorrede.</hi> </head><lb/>
              <p><hi rendition="#in">D</hi><hi rendition="#fr">Urch die Bla&#x0364;tter ver&#x017F;tehe ich das allerer&#x017F;te gru&#x0364;ne/ welches die Ge-<lb/>
wa&#x0364;ch&#x017F;e, die wir unter den Ge&#x017F;chlechten der Ba&#x0364;ume, Stauden/</hi><lb/><hi rendition="#aq">fruticum &amp; &#x017F;uffruticum,</hi><hi rendition="#fr">und Kra&#x0364;uter begreiffen, hervor&#x017F;to&#x017F;&#x017F;en/ &#x017F;obald<lb/>
nur der Fru&#x0364;hling kommt. Will al&#x017F;o in die&#x017F;em Capitel nichts als die<lb/>
Bla&#x0364;tter be&#x017F;chlie&#x017F;&#x017F;en, welche aus den Ae&#x017F;ten der Ba&#x0364;ume und Stengeln der<lb/>
Kra&#x0364;uter ent&#x017F;prie&#x017F;&#x017F;en, denn &#x017F;on&#x017F;t kein anderer Theil der&#x017F;elben die&#x017F;en Na-<lb/>
men</hi><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">feuilles,</hi></hi><hi rendition="#fr">das heißt Bla&#x0364;tter/ welchen &#x017F;ie von dem Griechi&#x017F;chen Worte</hi><lb/>
&#x03C6;&#x03CD;&#x03BB;&#x03BB;&#x03BF;&#x03BD;, <hi rendition="#fr">und dem Lateini&#x017F;chen</hi> <hi rendition="#aq">folium,</hi> <hi rendition="#fr">herleiten/ fu&#x0364;hren &#x017F;oll. Einige wol-<lb/>
len wohl, die&#x017F;er Name ko&#x0364;nne auch etlichen Blumen beygeleget werden,<lb/>
ge&#x017F;talt man insgemein Ro&#x017F;enbla&#x0364;tter/ Tulipanenbla&#x0364;tter, und &#x017F;o fort an/<lb/>
zu &#x017F;agen pflegt: weil ich aber die&#x017F;er Ordnung zu folgen nicht ge&#x017F;onnen<lb/>
bin/ derowegen will ich in die&#x017F;em Capitel allein von gru&#x0364;nen Bla&#x0364;ttern/ wel-<lb/>
che aus den Ae&#x017F;ten und Stengeln ent&#x017F;tehen/ nicht aber von farbichten<lb/>
oder bunten Bla&#x0364;ttern, die den we&#x017F;entlichen Theil der Blumen ausmachen,<lb/>
handeln. Auch werde ich in die&#x017F;em Cap. von &#x017F;olchen Bla&#x0364;ttern reden, welche<lb/>
verarbeitet werden, als da i&#x017F;t der Tabac, desgleichen von denenjenigen/<lb/>
daraus eine</hi> <hi rendition="#aq">fecula</hi> <hi rendition="#fr">und zartes Pulver und Saltz gezogen wird/ als wie aus<lb/>
dem Waid, Kali und andern/ inma&#x017F;&#x017F;en aus folgenden wird zu er&#x017F;ehen &#x017F;eyn.</hi></p>
              <cb type="end"/>
            </div><lb/>
            <div n="3">
              <head> <hi rendition="#b">Das er&#x017F;te Capitel.<lb/>
Vom Creti&#x017F;chen Diptam.</hi> </head><lb/>
              <cb n="171"/>
              <note place="left">Siehe <hi rendition="#aq">Fig.</hi> 120.</note>
              <p><hi rendition="#in">D</hi>Er <hi rendition="#fr">Creti&#x017F;che</hi> oder <hi rendition="#fr">Candia-<lb/>
ni&#x017F;che Diptam</hi> i&#x017F;t ein Ge-<lb/>
wa&#x0364;chs, zwey oder drey Fuß<lb/>
hoch, de&#x017F;&#x017F;en Bla&#x0364;tter &#x017F;o<lb/>
groß, und fa&#x017F;t eben als wie<lb/><cb n="172"/>
die Poleybla&#x0364;tter &#x017F;ehen, &#x017F;ind oben und un-<lb/>
ten wollicht, und &#x017F;chmecken lieblich aro-<lb/>
mati&#x017F;ch: nach ihnen folgen die langen<lb/>
violblauen Blu&#x0364;mlein, auf Art der Aeh-<lb/>
ren. Die&#x017F;es kleine Gewa&#x0364;chs, welches<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">&#x017F;ehr</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0158] Der Spezereyen und Materialien Die Spanier verbrennen das Pan- toffelholtz, und bereiten ein uͤberaus leichtes Schwartz davon, welches wir Spaniſch Schwartz nennen, und wenn es recht gut, ſchwartz, leichte und ohne Sand und Gries ſeyn muß. Dieſes Schwartz gebrauchen unterſchiedliche Handwercker. Spaniſch Schwartz. Es giebt auch noch einen gantzen Hauffen Rinden, mit denen wir aber nichts zu thun haben, als da iſt, die Rin- de von dem Baum Macer, Coru/ Hi- vourahe, und andere dergleichen; aus der Urſache, weil wir gar wenig davon haben, ob es gleich herrliche Artzney- mittel ſind, wie aus des Garzias ab Horto und Chriſtoph Acoſta ihren hiſtori- ſchen Beſchreibungen der Jndianiſchen Spezereyen zu erſehen, dahin der Leſer mag verwieſen ſeyn. Macer, Coru und Hivou- rahé. Hiebey wird erinnert, weil einige Perſonen den Macer wider den Durch- lauff verlangen, denn dazu wird er vor- nehmlich verlanget, daß ihrer etliche an deſſen Stelle die Macis verkauffen, in Meinung, es ſey einerley, da es doch gantz unterſchiedene Dinge ſind, indem Macer die Rinde eines Baumes, Ma- cis aber die Decke der Mußkatnuß iſt. Ende des Buchs von Rinden. Des Erſten Theils Der Hauptbeſchreibung derer Spezereyen und Materialien Fuͤnfftes Buch. Von Blaͤttern. Vorrede. DUrch die Blaͤtter verſtehe ich das allererſte gruͤne/ welches die Ge- waͤchſe, die wir unter den Geſchlechten der Baͤume, Stauden/ fruticum & ſuffruticum, und Kraͤuter begreiffen, hervorſtoſſen/ ſobald nur der Fruͤhling kommt. Will alſo in dieſem Capitel nichts als die Blaͤtter beſchlieſſen, welche aus den Aeſten der Baͤume und Stengeln der Kraͤuter entſprieſſen, denn ſonſt kein anderer Theil derſelben dieſen Na- men feuilles, das heißt Blaͤtter/ welchen ſie von dem Griechiſchen Worte φύλλον, und dem Lateiniſchen folium, herleiten/ fuͤhren ſoll. Einige wol- len wohl, dieſer Name koͤnne auch etlichen Blumen beygeleget werden, geſtalt man insgemein Roſenblaͤtter/ Tulipanenblaͤtter, und ſo fort an/ zu ſagen pflegt: weil ich aber dieſer Ordnung zu folgen nicht geſonnen bin/ derowegen will ich in dieſem Capitel allein von gruͤnen Blaͤttern/ wel- che aus den Aeſten und Stengeln entſtehen/ nicht aber von farbichten oder bunten Blaͤttern, die den weſentlichen Theil der Blumen ausmachen, handeln. Auch werde ich in dieſem Cap. von ſolchen Blaͤttern reden, welche verarbeitet werden, als da iſt der Tabac, desgleichen von denenjenigen/ daraus eine fecula und zartes Pulver und Saltz gezogen wird/ als wie aus dem Waid, Kali und andern/ inmaſſen aus folgenden wird zu erſehen ſeyn. Das erſte Capitel. Vom Cretiſchen Diptam. DEr Cretiſche oder Candia- niſche Diptam iſt ein Ge- waͤchs, zwey oder drey Fuß hoch, deſſen Blaͤtter ſo groß, und faſt eben als wie die Poleyblaͤtter ſehen, ſind oben und un- ten wollicht, und ſchmecken lieblich aro- matiſch: nach ihnen folgen die langen violblauen Bluͤmlein, auf Art der Aeh- ren. Dieſes kleine Gewaͤchs, welches ſehr

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/pomet_materialist_1717
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/pomet_materialist_1717/158
Zitationshilfe: Pomet, Peter: Der aufrichtige Materialist und Specerey-Händler. Leipzig, 1717, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pomet_materialist_1717/158>, abgerufen am 24.11.2024.