Polidori, John: Der Vampyr [Übers. n. n.]. Leipzig, 1819.laerymä Christi), Früchteessen und im Genusse der Abendkühle zubringen. Links beim Eingange des Hauses gleitete ein Bach dahin; Weinstöcke, Orangen, Linden wuchsen dicht an seinen Ufern empor, und unter dem Schatten zweier großer Myrtenbäume stand ein marmorner Sitz mit einer hölzernen Lehne, worauf, wie uns der Alte sagte, der Herr manche Abende und Nächte bis um 12 Uhr lesend, schreibend und im Selbstgespräche zuzubringen pflegte. Ich vermuthe, sagte der Alte, er betete; denn er ist sehr fromm, und besucht, außer Sonntags, unsere Kirche immer zweimal in der Woche. Die Aussicht von diesem Sitze war, was man eine Vogelperspective nennen möchte. Eine Reihe üppiger Weingärten leitet das Auge zu dem Berge Calcla, der mit Oliven- laerymä Christi), Früchteessen und im Genusse der Abendkühle zubringen. Links beim Eingange des Hauses gleitete ein Bach dahin; Weinstöcke, Orangen, Linden wuchsen dicht an seinen Ufern empor, und unter dem Schatten zweier großer Myrtenbäume stand ein marmorner Sitz mit einer hölzernen Lehne, worauf, wie uns der Alte sagte, der Herr manche Abende und Nächte bis um 12 Uhr lesend, schreibend und im Selbstgespräche zuzubringen pflegte. Ich vermuthe, sagte der Alte, er betete; denn er ist sehr fromm, und besucht, außer Sonntags, unsere Kirche immer zweimal in der Woche. Die Aussicht von diesem Sitze war, was man eine Vogelperspective nennen möchte. Eine Reihe üppiger Weingärten leitet das Auge zu dem Berge Calcla, der mit Oliven- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0084" n="77"/> laerymä Christi), Früchteessen und im Genusse der Abendkühle zubringen.</p> <p>Links beim Eingange des Hauses gleitete ein Bach dahin; Weinstöcke, Orangen, Linden wuchsen dicht an seinen Ufern empor, und unter dem Schatten zweier großer Myrtenbäume stand ein marmorner Sitz mit einer hölzernen Lehne, worauf, wie uns der Alte sagte, der Herr manche Abende und Nächte bis um 12 Uhr lesend, schreibend und im Selbstgespräche zuzubringen pflegte. Ich vermuthe, sagte der Alte, er <hi rendition="#g">betete</hi>; denn er ist sehr fromm, und besucht, außer Sonntags, unsere Kirche immer zweimal in der Woche.</p> <p>Die Aussicht von diesem Sitze war, was man eine Vogelperspective nennen möchte. Eine Reihe üppiger Weingärten leitet das Auge zu dem Berge Calcla, der mit Oliven- </p> </div> </body> </text> </TEI> [77/0084]
laerymä Christi), Früchteessen und im Genusse der Abendkühle zubringen.
Links beim Eingange des Hauses gleitete ein Bach dahin; Weinstöcke, Orangen, Linden wuchsen dicht an seinen Ufern empor, und unter dem Schatten zweier großer Myrtenbäume stand ein marmorner Sitz mit einer hölzernen Lehne, worauf, wie uns der Alte sagte, der Herr manche Abende und Nächte bis um 12 Uhr lesend, schreibend und im Selbstgespräche zuzubringen pflegte. Ich vermuthe, sagte der Alte, er betete; denn er ist sehr fromm, und besucht, außer Sonntags, unsere Kirche immer zweimal in der Woche.
Die Aussicht von diesem Sitze war, was man eine Vogelperspective nennen möchte. Eine Reihe üppiger Weingärten leitet das Auge zu dem Berge Calcla, der mit Oliven-
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Zitationshilfe: | Polidori, John: Der Vampyr [Übers. n. n.]. Leipzig, 1819, S. 77. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/polidori_vampyr_1819/84>, abgerufen am 27.07.2024. |