Eines Tages, als Gustav die Dorfgasse hinabging, be¬ gegnete ihm Hauptmann Schroff zu Pferde.
"Gut, daß ich Sie treffe, Büttner!" sagte der Hauptmann. "Ich wollte eben zu Ihnen. Ich habe Nachrichten in unserer Sache. Leider keine guten! Kommen Sie ein paar Schritte mit mir. Die Stute steht nicht gerne."
Gustav schritt neben dem Reiter her, welcher weiter be¬ richtete:
"Der Graf will nicht! Rundweg abgelehnt meinen Vor¬ schlag, nachdem er erst Lust gezeigt, und ich in Folge dessen unserem Rechtsanwalt schon Auftrag gegeben hatte, mit dem Kretschamwirt zu verhandeln. Nun ist auf einmal Kontre¬ ordre gekommen von Berlin, sogar auf telegraphischem Wege. Was da vorgegangen sein mag, soll der Teufel wissen! Auf lumpige zweitausend Mark kommt's dem Grafen doch sonst nicht an! Können Sie sich denken, was passiert sein kann, Büttner?"
Gustav vermochte auch keine Erklärung zu geben.
"Ich habe sofort noch einmal an den Grafen geschrieben, weil mir die Sache am Herzen lag. Er hat mir äußerst kurz geantwortet, und mich bedeutet, daß, wenn er "nein" sage, das nicht "ja" heiße. Dadurch ist die Sache für mich natürlich erledigt. Ich habe mich zu fügen. Traurig ist das allerdings, tieftraurig!"
IV.
Eines Tages, als Guſtav die Dorfgaſſe hinabging, be¬ gegnete ihm Hauptmann Schroff zu Pferde.
„Gut, daß ich Sie treffe, Büttner!“ ſagte der Hauptmann. „Ich wollte eben zu Ihnen. Ich habe Nachrichten in unſerer Sache. Leider keine guten! Kommen Sie ein paar Schritte mit mir. Die Stute ſteht nicht gerne.“
Guſtav ſchritt neben dem Reiter her, welcher weiter be¬ richtete:
„Der Graf will nicht! Rundweg abgelehnt meinen Vor¬ ſchlag, nachdem er erſt Luſt gezeigt, und ich in Folge deſſen unſerem Rechtsanwalt ſchon Auftrag gegeben hatte, mit dem Kretſchamwirt zu verhandeln. Nun iſt auf einmal Kontre¬ ordre gekommen von Berlin, ſogar auf telegraphiſchem Wege. Was da vorgegangen ſein mag, ſoll der Teufel wiſſen! Auf lumpige zweitauſend Mark kommt's dem Grafen doch ſonſt nicht an! Können Sie ſich denken, was paſſiert ſein kann, Büttner?“
Guſtav vermochte auch keine Erklärung zu geben.
„Ich habe ſofort noch einmal an den Grafen geſchrieben, weil mir die Sache am Herzen lag. Er hat mir äußerſt kurz geantwortet, und mich bedeutet, daß, wenn er „nein“ ſage, das nicht „ja“ heiße. Dadurch iſt die Sache für mich natürlich erledigt. Ich habe mich zu fügen. Traurig iſt das allerdings, tieftraurig!“
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IV.
Eines Tages, als Guſtav die Dorfgaſſe hinabging, be¬
gegnete ihm Hauptmann Schroff zu Pferde.
„Gut, daß ich Sie treffe, Büttner!“ ſagte der Hauptmann.
„Ich wollte eben zu Ihnen. Ich habe Nachrichten in unſerer
Sache. Leider keine guten! Kommen Sie ein paar Schritte
mit mir. Die Stute ſteht nicht gerne.“
Guſtav ſchritt neben dem Reiter her, welcher weiter be¬
richtete:
„Der Graf will nicht! Rundweg abgelehnt meinen Vor¬
ſchlag, nachdem er erſt Luſt gezeigt, und ich in Folge deſſen
unſerem Rechtsanwalt ſchon Auftrag gegeben hatte, mit dem
Kretſchamwirt zu verhandeln. Nun iſt auf einmal Kontre¬
ordre gekommen von Berlin, ſogar auf telegraphiſchem Wege.
Was da vorgegangen ſein mag, ſoll der Teufel wiſſen! Auf
lumpige zweitauſend Mark kommt's dem Grafen doch ſonſt
nicht an! Können Sie ſich denken, was paſſiert ſein kann,
Büttner?“
Guſtav vermochte auch keine Erklärung zu geben.
„Ich habe ſofort noch einmal an den Grafen geſchrieben,
weil mir die Sache am Herzen lag. Er hat mir äußerſt kurz
geantwortet, und mich bedeutet, daß, wenn er „nein“ ſage, das
nicht „ja“ heiße. Dadurch iſt die Sache für mich natürlich
erledigt. Ich habe mich zu fügen. Traurig iſt das allerdings,
tieftraurig!“
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Polenz, Wilhelm von: Der Büttnerbauer. Berlin, 1895, S. [217]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/polenz_buettnerbauer_1895/231>, abgerufen am 23.11.2024.
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