Polenz, Wilhelm von: Der Büttnerbauer. Berlin, 1895.XII. Die von Edmund Schmeiß versprochenen Dünge- und Der Büttnerbauer stand ratlos vor dem Papiere. Was Der künstliche Dünger wurde vom Wagen genommen und XII. Die von Edmund Schmeiß verſprochenen Dünge- und Der Büttnerbauer ſtand ratlos vor dem Papiere. Was Der künſtliche Dünger wurde vom Wagen genommen und <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0158" n="[144]"/> <div n="2"> <head><hi rendition="#aq">XII</hi>.<lb/></head> <p>Die von Edmund Schmeiß verſprochenen Dünge- und<lb/> Kraftfuttermittel trafen in einem großen Brettwagen auf dem<lb/> Büttnerſchen Gehöfte ein. Der Fuhrmann übergab einen<lb/> Lieferſchein, der am Kopfe die Firma: Samuel Harraſſowitz<lb/> trug. Der Büttnerbauer begriff nicht, was das heißen ſolle.<lb/> Er hatte doch mit Edmund Schmeiß gehandelt und nicht mit<lb/> Harraſſowitz. Der Kutſcher, den der Bauer darüber ausfragen<lb/> wollte, wußte auch keinen Beſcheid zu geben. Er ſei von der<lb/> Firma S. Harraſſowitz beauftragt, ſeine Fracht hier abzuladen.<lb/> Es waren Säcke mit Chiliſalpeter und Knochenmehl, und ein<lb/> Haufen Erdnußkuchen. Der Fuhrmann ließ ſich Empfang¬<lb/> nahme vom Bauern quittieren, und übergab dann einen Brief.<lb/> Darin bekannte Samuel Harraſſowitz, Bezahlung für gelieferte<lb/> Dünge- und Kraftfuttermittel durch ein von Herrn Edmund<lb/> Schmeiß an ſeine Ordre remittiertes Accept des Bauernguts¬<lb/> beſitzers Traugott Büttner in Halbenau empfangen zu haben.</p><lb/> <p>Der Büttnerbauer ſtand ratlos vor dem Papiere. Was<lb/> bedeutete nun das wieder! Wieviel ſchuldete er nun eigentlich<lb/> und für was? Und weſſen Schuldner war er?</p><lb/> <p>Der künſtliche Dünger wurde vom Wagen genommen und<lb/> in einer Ecke des Schuppens untergebracht. Der alte Bauer<lb/> empfand nichts als Verachtung dieſen Säcken gegenüber mit<lb/> ihrem ſalzartigen Inhalte. Was ſollte dieſes Zeug ſeinen<lb/> Feldern nützen! Das war ja auch nur ſo neumodiſcher Unſinn.<lb/> Wie konnten einige Handvoll ſolchen Pulvers ein Fuder Miſt<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[144]/0158]
XII.
Die von Edmund Schmeiß verſprochenen Dünge- und
Kraftfuttermittel trafen in einem großen Brettwagen auf dem
Büttnerſchen Gehöfte ein. Der Fuhrmann übergab einen
Lieferſchein, der am Kopfe die Firma: Samuel Harraſſowitz
trug. Der Büttnerbauer begriff nicht, was das heißen ſolle.
Er hatte doch mit Edmund Schmeiß gehandelt und nicht mit
Harraſſowitz. Der Kutſcher, den der Bauer darüber ausfragen
wollte, wußte auch keinen Beſcheid zu geben. Er ſei von der
Firma S. Harraſſowitz beauftragt, ſeine Fracht hier abzuladen.
Es waren Säcke mit Chiliſalpeter und Knochenmehl, und ein
Haufen Erdnußkuchen. Der Fuhrmann ließ ſich Empfang¬
nahme vom Bauern quittieren, und übergab dann einen Brief.
Darin bekannte Samuel Harraſſowitz, Bezahlung für gelieferte
Dünge- und Kraftfuttermittel durch ein von Herrn Edmund
Schmeiß an ſeine Ordre remittiertes Accept des Bauernguts¬
beſitzers Traugott Büttner in Halbenau empfangen zu haben.
Der Büttnerbauer ſtand ratlos vor dem Papiere. Was
bedeutete nun das wieder! Wieviel ſchuldete er nun eigentlich
und für was? Und weſſen Schuldner war er?
Der künſtliche Dünger wurde vom Wagen genommen und
in einer Ecke des Schuppens untergebracht. Der alte Bauer
empfand nichts als Verachtung dieſen Säcken gegenüber mit
ihrem ſalzartigen Inhalte. Was ſollte dieſes Zeug ſeinen
Feldern nützen! Das war ja auch nur ſo neumodiſcher Unſinn.
Wie konnten einige Handvoll ſolchen Pulvers ein Fuder Miſt
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