Polenz, Wilhelm von: Der Büttnerbauer. Berlin, 1895.hier brauche ich zu meiner Sicherung. Eine leere Formalität Sam nahm eine finstere Miene an. "Ich glaube gar, "Traugott!" rief die Bäuerin und stieß ihren Mann in Sie reichte ihm selbst die Feder. "Hier bitte, an dieser Stelle, Herr Büttner! -- Weiter Und so unterschrieb der Büttnerbauer den Wechsel. hier brauche ich zu meiner Sicherung. Eine leere Formalität Sam nahm eine finſtere Miene an. „Ich glaube gar, „Traugott!“ rief die Bäuerin und ſtieß ihren Mann in Sie reichte ihm ſelbſt die Feder. „Hier bitte, an dieſer Stelle, Herr Büttner! — Weiter Und ſo unterſchrieb der Büttnerbauer den Wechſel. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0110" n="96"/> hier brauche ich zu meiner Sicherung. Eine leere Formalität<lb/> weiter nichts, aber ſie iſt nun mal nötig. Alſo, bitte!“<lb/> Der Alte überlegte noch immer. Seine arbeitenden Züge ließen<lb/> auf den ſchwerſten Seelenkampf ſchließen.</p><lb/> <p>Sam nahm eine finſtere Miene an. „Ich glaube gar,<lb/> Herr Büttner traut mir nicht!“ ſagte er zu der Bäuerin.<lb/> „In dieſem Falle nehme ich mein Geld lieber zurück. Auf¬<lb/> drängen will ich mich nicht, nein! Ich dachte nur, ich könnte<lb/> dem Herrn eine Gefälligkeit erweiſen. Aber, wenn er nicht<lb/> will.“ . . . . Mit ſeiner rotbehaarten Hand griff er bereits nach<lb/> den Scheinen.</p><lb/> <p>„Traugott!“ rief die Bäuerin und ſtieß ihren Mann in<lb/> die Seite. „Bis ne verrickt! Unterſchreib ack das Briefel!“<lb/> Dann zog ſie ihn am Ärmel, und raunte ihm zu: „Ar wird<lb/> glei bieſe warn, wenn De no lange machſt.“</p><lb/> <p>Sie reichte ihm ſelbſt die Feder.</p><lb/> <p>„Hier bitte, an dieſer Stelle, Herr Büttner! — Weiter<lb/> rechts! . . . . Hier! . . . . Bloß den Namen.“ Der Händler<lb/> wies mit dem Finger genau auf den Fleck.</p><lb/> <p>Und ſo unterſchrieb der Büttnerbauer den Wechſel.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [96/0110]
hier brauche ich zu meiner Sicherung. Eine leere Formalität
weiter nichts, aber ſie iſt nun mal nötig. Alſo, bitte!“
Der Alte überlegte noch immer. Seine arbeitenden Züge ließen
auf den ſchwerſten Seelenkampf ſchließen.
Sam nahm eine finſtere Miene an. „Ich glaube gar,
Herr Büttner traut mir nicht!“ ſagte er zu der Bäuerin.
„In dieſem Falle nehme ich mein Geld lieber zurück. Auf¬
drängen will ich mich nicht, nein! Ich dachte nur, ich könnte
dem Herrn eine Gefälligkeit erweiſen. Aber, wenn er nicht
will.“ . . . . Mit ſeiner rotbehaarten Hand griff er bereits nach
den Scheinen.
„Traugott!“ rief die Bäuerin und ſtieß ihren Mann in
die Seite. „Bis ne verrickt! Unterſchreib ack das Briefel!“
Dann zog ſie ihn am Ärmel, und raunte ihm zu: „Ar wird
glei bieſe warn, wenn De no lange machſt.“
Sie reichte ihm ſelbſt die Feder.
„Hier bitte, an dieſer Stelle, Herr Büttner! — Weiter
rechts! . . . . Hier! . . . . Bloß den Namen.“ Der Händler
wies mit dem Finger genau auf den Fleck.
Und ſo unterſchrieb der Büttnerbauer den Wechſel.
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Zitationshilfe: | Polenz, Wilhelm von: Der Büttnerbauer. Berlin, 1895, S. 96. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/polenz_buettnerbauer_1895/110>, abgerufen am 17.07.2024. |