ppo_486.001 und der schlechten Waare aus dieser Gattung von ppo_486.002 Kunstformen weit mehr zu Tage gefördert ward, ppo_486.003 als der gehaltvollen Werke. Deshalb darf aber auch ppo_486.004 die Theorie des Romans nicht von den unvollkommenen, ppo_486.005 sondern nur von den gelungenen und vollendeten ppo_486.006 Formen aus dieser Gattung von Kunstwerken ppo_486.007 abgeleitet werden. Nach diesen beruht der Charakter ppo_486.008 des Romans auf der idealischen Darstellung ppo_486.009 der menschlichen Gattung, so wie ppo_486.010 der Schicksale und der gegenseitigen Verhältnisse ppo_486.011 und Beziehungen ihrer Jndividuen auf einander, ppo_486.012 nach allen möglichen Aeußerungen der menschlichen ppo_486.013 Freiheit, und nach allen möglichen Schattirungen ppo_486.014 des öffentlichen, häuslichen und individuellen Lebens, ppo_486.015 unter der Bedingung, daß der aus den Ankündigungen, ppo_486.016 Schicksalen und Handlungen dieser Jndividuen ppo_486.017 hervorgehende Stoff unter der Einheit einer ppo_486.018 vollendeten ästhetischen Form dargestellt werden ppo_486.019 könne. Die Stoffe des Romans können daher ppo_486.020 eben so gut aus der wirklichen, wie aus der idealischen ppo_486.021 Welt entlehnt werden; der Romanendichter ppo_486.022 darf die Jndividuen, Thatsachen und Handlungen ppo_486.023 im Kreise der Geschichte nach ästhetischen Gesetzen ppo_486.024 gestalten, und einen ästhetischen Causalzusammenhang ppo_486.025 vermitteln, der von dem geschichtlichen völlig sich ppo_486.026 entfernt; denn ihn bindet nicht, wie den Geschichtsschreiber, ppo_486.027 das Gesetz der geschichtlichen Wahrheit, ppo_486.028 sondern das Gesetz der Form. Er hat seine Aufgabe ppo_486.029 gelöset, und dichterisch über den von ihm behandelten ppo_486.030 Stoff geboten, sobald er dem Gesetze der ppo_486.031 Form Genüge leistet, d. h. sobald er einen Stoff ppo_486.032 auswählt und gestaltet, der an sich ästhetisch darstellbarppo_486.033 ist, und der durch seine schöpferische Einbildungskraft ppo_486.034 zur vollendeten Einheit der
ppo_486.001 und der schlechten Waare aus dieser Gattung von ppo_486.002 Kunstformen weit mehr zu Tage gefördert ward, ppo_486.003 als der gehaltvollen Werke. Deshalb darf aber auch ppo_486.004 die Theorie des Romans nicht von den unvollkommenen, ppo_486.005 sondern nur von den gelungenen und vollendeten ppo_486.006 Formen aus dieser Gattung von Kunstwerken ppo_486.007 abgeleitet werden. Nach diesen beruht der Charakter ppo_486.008 des Romans auf der idealischen Darstellung ppo_486.009 der menschlichen Gattung, so wie ppo_486.010 der Schicksale und der gegenseitigen Verhältnisse ppo_486.011 und Beziehungen ihrer Jndividuen auf einander, ppo_486.012 nach allen möglichen Aeußerungen der menschlichen ppo_486.013 Freiheit, und nach allen möglichen Schattirungen ppo_486.014 des öffentlichen, häuslichen und individuellen Lebens, ppo_486.015 unter der Bedingung, daß der aus den Ankündigungen, ppo_486.016 Schicksalen und Handlungen dieser Jndividuen ppo_486.017 hervorgehende Stoff unter der Einheit einer ppo_486.018 vollendeten ästhetischen Form dargestellt werden ppo_486.019 könne. Die Stoffe des Romans können daher ppo_486.020 eben so gut aus der wirklichen, wie aus der idealischen ppo_486.021 Welt entlehnt werden; der Romanendichter ppo_486.022 darf die Jndividuen, Thatsachen und Handlungen ppo_486.023 im Kreise der Geschichte nach ästhetischen Gesetzen ppo_486.024 gestalten, und einen ästhetischen Causalzusammenhang ppo_486.025 vermitteln, der von dem geschichtlichen völlig sich ppo_486.026 entfernt; denn ihn bindet nicht, wie den Geschichtsschreiber, ppo_486.027 das Gesetz der geschichtlichen Wahrheit, ppo_486.028 sondern das Gesetz der Form. Er hat seine Aufgabe ppo_486.029 gelöset, und dichterisch über den von ihm behandelten ppo_486.030 Stoff geboten, sobald er dem Gesetze der ppo_486.031 Form Genüge leistet, d. h. sobald er einen Stoff ppo_486.032 auswählt und gestaltet, der an sich ästhetisch darstellbarppo_486.033 ist, und der durch seine schöpferische Einbildungskraft ppo_486.034 zur vollendeten Einheit der
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und der schlechten Waare aus dieser Gattung von ppo_486.002
Kunstformen weit mehr zu Tage gefördert ward, ppo_486.003
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Pölitz, Karl Heinrich Ludwig: Das Gesamtgebiet der teutschen Sprache nach Prosa, Dichtkunst und Beredsamkeit theoretisch und praktisch dargestellt. Dritter Band: Sprache der Dichtkunst. Leipzig, 1825, S. 486. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/poelitz_poetik_1825/498>, abgerufen am 22.11.2024.
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