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Pölitz, Karl Heinrich Ludwig: Das Gesamtgebiet der teutschen Sprache nach Prosa, Dichtkunst und Beredsamkeit theoretisch und praktisch dargestellt. Dritter Band: Sprache der Dichtkunst. Leipzig, 1825.

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ppo_324.001

Es singen die Priester: wir tragen die Alten, ppo_324.002
Nach langem Ermatten und spätem Erkalten, ppo_324.003
Wir tragen die Jugend, noch eh' sie's gedacht.

ppo_324.004

Höre deiner Priester Lehre: ppo_324.005
Dieser war dein Gatte nicht. ppo_324.006
Lebst du doch als Bajadere, ppo_324.007
Und so hast du keine Pflicht. ppo_324.008
Nur dem Körper folgt der Schatten ppo_324.009
Jn das stille Todtenreich; ppo_324.010
Nur die Gattin folgt dem Gatten; ppo_324.011
Das ist Pflicht und Ruhm zugleich. ppo_324.012
Ertöne, Trommete, zu heiliger Klage! ppo_324.013
O, nehmet, ihr Götter! die Zierde der Tage, ppo_324.014
O, nehmet den Jüngling in Flammen zu euch!

ppo_324.015

So das Chor, das ohn' Erbarmen ppo_324.016
Mehret ihres Herzens Noth; ppo_324.017
Und mit ausgestreckten Armen ppo_324.018
Springt sie in den heißen Tod. ppo_324.019
Doch der Götter-Jüngling hebet ppo_324.020
Aus der Flamme sich empor, ppo_324.021
Und in seinen Armen schwebet ppo_324.022
Die Geliebte mit hervor. ppo_324.023
Es freut sich die Gottheit der reuigen Sünder; ppo_324.024
Unsterbliche heben verlorene Kinder ppo_324.025
Mit feurigen Armen zum Himmel empor.

ppo_324.026

3) von Langbein.

ppo_324.027

Der Substitut des heiligen Georgs.

ppo_324.028

Jn einer dunkeln Dorfkapelle, ppo_324.029
Dem heiligen Georg geweiht, ppo_324.030
Stand er in Lebensgröß' auf einer hohen Stelle ppo_324.031
Zum Trost des Volks seit langer Zeit.

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Es singen die Priester: wir tragen die Alten, ppo_324.002
Nach langem Ermatten und spätem Erkalten, ppo_324.003
Wir tragen die Jugend, noch eh' sie's gedacht.

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3) von Langbein.

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[324/0336] ppo_324.001 Es singen die Priester: wir tragen die Alten, ppo_324.002 Nach langem Ermatten und spätem Erkalten, ppo_324.003 Wir tragen die Jugend, noch eh' sie's gedacht. ppo_324.004 Höre deiner Priester Lehre: ppo_324.005 Dieser war dein Gatte nicht. ppo_324.006 Lebst du doch als Bajadere, ppo_324.007 Und so hast du keine Pflicht. ppo_324.008 Nur dem Körper folgt der Schatten ppo_324.009 Jn das stille Todtenreich; ppo_324.010 Nur die Gattin folgt dem Gatten; ppo_324.011 Das ist Pflicht und Ruhm zugleich. ppo_324.012 Ertöne, Trommete, zu heiliger Klage! ppo_324.013 O, nehmet, ihr Götter! die Zierde der Tage, ppo_324.014 O, nehmet den Jüngling in Flammen zu euch! ppo_324.015 So das Chor, das ohn' Erbarmen ppo_324.016 Mehret ihres Herzens Noth; ppo_324.017 Und mit ausgestreckten Armen ppo_324.018 Springt sie in den heißen Tod. ppo_324.019 Doch der Götter-Jüngling hebet ppo_324.020 Aus der Flamme sich empor, ppo_324.021 Und in seinen Armen schwebet ppo_324.022 Die Geliebte mit hervor. ppo_324.023 Es freut sich die Gottheit der reuigen Sünder; ppo_324.024 Unsterbliche heben verlorene Kinder ppo_324.025 Mit feurigen Armen zum Himmel empor. ppo_324.026 3) von Langbein. ppo_324.027 Der Substitut des heiligen Georgs. ppo_324.028 Jn einer dunkeln Dorfkapelle, ppo_324.029 Dem heiligen Georg geweiht, ppo_324.030 Stand er in Lebensgröß' auf einer hohen Stelle ppo_324.031 Zum Trost des Volks seit langer Zeit.

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Zitationshilfe:	Pölitz, Karl Heinrich Ludwig: Das Gesamtgebiet der teutschen Sprache nach Prosa, Dichtkunst und Beredsamkeit theoretisch und praktisch dargestellt. Dritter Band: Sprache der Dichtkunst. Leipzig, 1825, S. 324. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/poelitz_poetik_1825/336>, abgerufen am 25.11.2024.

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