Pölitz, Karl Heinrich Ludwig: Das Gesamtgebiet der teutschen Sprache nach Prosa, Dichtkunst und Beredsamkeit theoretisch und praktisch dargestellt. Dritter Band: Sprache der Dichtkunst. Leipzig, 1825.ppo_302.001 Leonidas sah, wie Alcide, ppo_302.002 ppo_302.007Sein Ahnherr, als er Riesen zwang, ppo_302.003 Mit Götterblick von Glied zu Gliede ppo_302.004 Die Krieger an, und plötzlich drang ppo_302.005 Ein Flammenstral, als käm' er von dem Gotte, ppo_302.006 Jn jedes Herz der Heldenrotte. Der König sprach: "Gefährten, Brüder, ppo_302.008 ppo_302.013Eßt jetzt der Freiheit letztes Mahl, ppo_302.009 Und trinkt den Wein; denn wenn wir wieder ppo_302.010 Zusammenkommen, ists im Thal ppo_302.011 Elysiums, wo glühend vor Verlangen ppo_302.012 Die Väter stehn, uns zu empfangen." "Denkt an die Männer, die im Streite ppo_302.014 ppo_302.019Des Vaterlandes starben! Denkt, ppo_302.015 Jhr Heldengeist schwebt euch zur Seite, ppo_302.016 Und wägt der Enkel Werth und lenkt ppo_302.017 Des Schwertes Stahl, den östlichen Barbaren ppo_302.018 Mit tieferm Druck ins Herz zu fahren." "Das Weib mit ihren kleinen Knaben ppo_302.020 ppo_302.025Beim Abschiedskuß, und jedes Pfand ppo_302.021 Der Liebe und der Freundschaft haben ppo_302.022 Sich uns vertraut. Das Vaterland, ppo_302.023 Die Freiheit ruft: wir sind der Freiheit Erben! ppo_302.024 Brauchts mehr zum Siegen oder Sterben?" Er sprachs und aß; die Krieger zehrten ppo_302.026 ppo_302.031Das Mahl, auf Schild und Speer gelehnt, ppo_302.027 Jn stiller Feier auf, und leerten, ppo_302.028 Des Landes Göttern ausgesöhnt, ppo_302.029 Die Schalen aus bei des Altares Dampfe, ppo_302.030 Und stärkten sich zum Todeskampfe. Der Zug geht, gleich dem Zug der Götter, ppo_302.032
Der vom Olymp die Rache trägt, ppo_302.001 Leonidas sah, wie Alcide, ppo_302.002 ppo_302.007Sein Ahnherr, als er Riesen zwang, ppo_302.003 Mit Götterblick von Glied zu Gliede ppo_302.004 Die Krieger an, und plötzlich drang ppo_302.005 Ein Flammenstral, als käm' er von dem Gotte, ppo_302.006 Jn jedes Herz der Heldenrotte. Der König sprach: „Gefährten, Brüder, ppo_302.008 ppo_302.013Eßt jetzt der Freiheit letztes Mahl, ppo_302.009 Und trinkt den Wein; denn wenn wir wieder ppo_302.010 Zusammenkommen, ists im Thal ppo_302.011 Elysiums, wo glühend vor Verlangen ppo_302.012 Die Väter stehn, uns zu empfangen.“ „Denkt an die Männer, die im Streite ppo_302.014 ppo_302.019Des Vaterlandes starben! Denkt, ppo_302.015 Jhr Heldengeist schwebt euch zur Seite, ppo_302.016 Und wägt der Enkel Werth und lenkt ppo_302.017 Des Schwertes Stahl, den östlichen Barbaren ppo_302.018 Mit tieferm Druck ins Herz zu fahren.“ „Das Weib mit ihren kleinen Knaben ppo_302.020 ppo_302.025Beim Abschiedskuß, und jedes Pfand ppo_302.021 Der Liebe und der Freundschaft haben ppo_302.022 Sich uns vertraut. Das Vaterland, ppo_302.023 Die Freiheit ruft: wir sind der Freiheit Erben! ppo_302.024 Brauchts mehr zum Siegen oder Sterben?“ Er sprachs und aß; die Krieger zehrten ppo_302.026 ppo_302.031Das Mahl, auf Schild und Speer gelehnt, ppo_302.027 Jn stiller Feier auf, und leerten, ppo_302.028 Des Landes Göttern ausgesöhnt, ppo_302.029 Die Schalen aus bei des Altares Dampfe, ppo_302.030 Und stärkten sich zum Todeskampfe. Der Zug geht, gleich dem Zug der Götter, ppo_302.032
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