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Pölitz, Karl Heinrich Ludwig: Das Gesamtgebiet der teutschen Sprache nach Prosa, Dichtkunst und Beredsamkeit theoretisch und praktisch dargestellt. Dritter Band: Sprache der Dichtkunst. Leipzig, 1825.

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Schwärzere Schatten, als welche sich über Cimmerien ppo_271.002
hängen. ppo_271.003
Oefters erhellte die tödtlichen Schatten ein schlängelndes ppo_271.004
Blitzen, ppo_271.005
Breit, wie ein Strom, und kreuzend vom Aufgang zum ppo_271.006
Untergang, Donner ppo_271.007
Brüllten mit schmetternder Stimm', und unter die ppo_271.008
Stimme des Donners ppo_271.009
Heulte Verzweiflung. Der Tod war in allen Gestalten ppo_271.010
vorhanden; ppo_271.011
Hing in der Luft, und wühlt' in der Erd', und stürmte ppo_271.012
vom Meer her; ppo_271.013
Wo man hinsah, da droht' allgegenwärtig sein Antlitz, ppo_271.014
Aber jetzt rissen die Bande der Wolken; die Urnen und ppo_271.015
Schläuche ppo_271.016
Thaten sich auf, und gossen kometische Meere herunter. ppo_271.017
Wen nicht die Erde begrub; den ergriff die Flut, o sie ppo_271.018
schleppte ppo_271.019
Unerbittlich zum Tod Nationen von Menschen und Thieren. ppo_271.020
Von der gehörnten Flut gespart, auf Berge geflohen, ppo_271.021
Standen da blasse Schaaren, den Tod nur länger zu schmecken, ppo_271.022
Keuchten nach Luft, und umschlangen mit beiden Armen ppo_271.023
die Bäume, ppo_271.024
Eine Frist von drei Athemzügen vom Tod zu gewinnen. ppo_271.025
Ueber sie rauschte die Flut mit Riesenschritten, nicht müde, ppo_271.026
Bis sie die Erde durchwandert hatte von Pole zu Pole. ppo_271.027
Ach, sie erhaschte die Sünder in ihrer sichersten Stunde, ppo_271.028
Eingeschläfert, im Schwindel der Lüst' und des Unsinns ppo_271.029
begraben; ppo_271.030
Denn sie kam wie ein Feind, der in der Mitternacht ppo_271.031
einbricht. ppo_271.032
Jn dem gestadlosen Meer, mit den Leichen der Sünder ppo_271.033
vermischet, ppo_271.034
Schwammen die Körper der Edlen, zur Seite der Thiere ppo_271.035
des Feldes,
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[271/0283] ppo_271.001 Schwärzere Schatten, als welche sich über Cimmerien ppo_271.002 hängen. ppo_271.003 Oefters erhellte die tödtlichen Schatten ein schlängelndes ppo_271.004 Blitzen, ppo_271.005 Breit, wie ein Strom, und kreuzend vom Aufgang zum ppo_271.006 Untergang, Donner ppo_271.007 Brüllten mit schmetternder Stimm', und unter die ppo_271.008 Stimme des Donners ppo_271.009 Heulte Verzweiflung. Der Tod war in allen Gestalten ppo_271.010 vorhanden; ppo_271.011 Hing in der Luft, und wühlt' in der Erd', und stürmte ppo_271.012 vom Meer her; ppo_271.013 Wo man hinsah, da droht' allgegenwärtig sein Antlitz, ppo_271.014 Aber jetzt rissen die Bande der Wolken; die Urnen und ppo_271.015 Schläuche ppo_271.016 Thaten sich auf, und gossen kometische Meere herunter. ppo_271.017 Wen nicht die Erde begrub; den ergriff die Flut, o sie ppo_271.018 schleppte ppo_271.019 Unerbittlich zum Tod Nationen von Menschen und Thieren. ppo_271.020 Von der gehörnten Flut gespart, auf Berge geflohen, ppo_271.021 Standen da blasse Schaaren, den Tod nur länger zu schmecken, ppo_271.022 Keuchten nach Luft, und umschlangen mit beiden Armen ppo_271.023 die Bäume, ppo_271.024 Eine Frist von drei Athemzügen vom Tod zu gewinnen. ppo_271.025 Ueber sie rauschte die Flut mit Riesenschritten, nicht müde, ppo_271.026 Bis sie die Erde durchwandert hatte von Pole zu Pole. ppo_271.027 Ach, sie erhaschte die Sünder in ihrer sichersten Stunde, ppo_271.028 Eingeschläfert, im Schwindel der Lüst' und des Unsinns ppo_271.029 begraben; ppo_271.030 Denn sie kam wie ein Feind, der in der Mitternacht ppo_271.031 einbricht. ppo_271.032 Jn dem gestadlosen Meer, mit den Leichen der Sünder ppo_271.033 vermischet, ppo_271.034 Schwammen die Körper der Edlen, zur Seite der Thiere ppo_271.035 des Feldes,

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Zitationshilfe: Pölitz, Karl Heinrich Ludwig: Das Gesamtgebiet der teutschen Sprache nach Prosa, Dichtkunst und Beredsamkeit theoretisch und praktisch dargestellt. Dritter Band: Sprache der Dichtkunst. Leipzig, 1825, S. 271. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/poelitz_poetik_1825/283>, abgerufen am 28.11.2024.