ppo_258.001 werden, weil nur die Gleichmäßigkeitppo_258.002 der Kraft des Andranges und des Widerstandes die ppo_258.003 hohe Bewegung und den innern Kampf der Lust ppo_258.004 und Unlust im Gefühlsvermögen hervorbringt. Nur ppo_258.005 dadurch also, daß, bis zum Schlusse des Epos, ppo_258.006 gleichmäßig mit der sich verstärkenden Macht des ppo_258.007 Schicksals auch die Kraft des Helden in einer unverkennbaren ppo_258.008 Steigerung sich ankündigt, wird das ppo_258.009 Jnteresse an der Darstellung erhalten und erhöht. ppo_258.010 Mag übrigens der Held zuletzt siegen oder unterliegen;ppo_258.011 so streitet beides nicht mit dem Charakter ppo_258.012 des Epos; nur muß der Held, wann er unterliegt, ppo_258.013 als ein Wesen fallen, das bis zum letzten Augenblicke ppo_258.014 den Anspruch auf Achtung, Theilnahme und ppo_258.015 Bewunderung behauptet. Selbst der überirdische,ppo_258.016 der göttliche Held muß, sobald er im Epos erscheint, ppo_258.017 als sittlich vollendeter Mensch, im Vollgefühle ppo_258.018 und in der Vollkraft aller höhern geistigen ppo_258.019 Vermögen, nach der höchsten Reife der Vernunft, ppo_258.020 nach der größten Jnnigkeit, Reinheit und Stärke ppo_258.021 des Gefühls, und nach der unwiderstehlichen Kraft ppo_258.022 der geläutertsten sittlichen Freiheit sich ankündigen, ppo_258.023 um, ausgestattet mit dieser Gesammtheit vollendeter ppo_258.024 Eigenschaften, den großen Kampf mit der andringenden ppo_258.025 Macht des feindlichen Schicksals zu bestehen; ppo_258.026 denn der Knoten, dessen Schürzung auf der ppo_258.027 Steigerung dieses Kampfes beruht, soll nicht durch ppo_258.028 überirdische Kräfte zerhauen, sondern durch die Kraft ppo_258.029 des freien Willens gelöset werden.
ppo_258.030
Der Dichter des Epos ist, wie die Theorie der ppo_258.031 epischen Dichtkunst überhaupt (§. 37 und 38.) zeigte, ppo_258.032 wenn er auch geschichtliche Thatsachen zur Unterlage ppo_258.033 seiner Darstellung wählt, nicht an das Gesetz der geschichtlichenppo_258.034 Wahrheit gebunden; wohl aber muß
ppo_258.001 werden, weil nur die Gleichmäßigkeitppo_258.002 der Kraft des Andranges und des Widerstandes die ppo_258.003 hohe Bewegung und den innern Kampf der Lust ppo_258.004 und Unlust im Gefühlsvermögen hervorbringt. Nur ppo_258.005 dadurch also, daß, bis zum Schlusse des Epos, ppo_258.006 gleichmäßig mit der sich verstärkenden Macht des ppo_258.007 Schicksals auch die Kraft des Helden in einer unverkennbaren ppo_258.008 Steigerung sich ankündigt, wird das ppo_258.009 Jnteresse an der Darstellung erhalten und erhöht. ppo_258.010 Mag übrigens der Held zuletzt siegen oder unterliegen;ppo_258.011 so streitet beides nicht mit dem Charakter ppo_258.012 des Epos; nur muß der Held, wann er unterliegt, ppo_258.013 als ein Wesen fallen, das bis zum letzten Augenblicke ppo_258.014 den Anspruch auf Achtung, Theilnahme und ppo_258.015 Bewunderung behauptet. Selbst der überirdische,ppo_258.016 der göttliche Held muß, sobald er im Epos erscheint, ppo_258.017 als sittlich vollendeter Mensch, im Vollgefühle ppo_258.018 und in der Vollkraft aller höhern geistigen ppo_258.019 Vermögen, nach der höchsten Reife der Vernunft, ppo_258.020 nach der größten Jnnigkeit, Reinheit und Stärke ppo_258.021 des Gefühls, und nach der unwiderstehlichen Kraft ppo_258.022 der geläutertsten sittlichen Freiheit sich ankündigen, ppo_258.023 um, ausgestattet mit dieser Gesammtheit vollendeter ppo_258.024 Eigenschaften, den großen Kampf mit der andringenden ppo_258.025 Macht des feindlichen Schicksals zu bestehen; ppo_258.026 denn der Knoten, dessen Schürzung auf der ppo_258.027 Steigerung dieses Kampfes beruht, soll nicht durch ppo_258.028 überirdische Kräfte zerhauen, sondern durch die Kraft ppo_258.029 des freien Willens gelöset werden.
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Der Dichter des Epos ist, wie die Theorie der ppo_258.031 epischen Dichtkunst überhaupt (§. 37 und 38.) zeigte, ppo_258.032 wenn er auch geschichtliche Thatsachen zur Unterlage ppo_258.033 seiner Darstellung wählt, nicht an das Gesetz der geschichtlichenppo_258.034 Wahrheit gebunden; wohl aber muß
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werden, weil nur die Gleichmäßigkeit ppo_258.002
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Der Dichter des Epos ist, wie die Theorie der ppo_258.031
epischen Dichtkunst überhaupt (§. 37 und 38.) zeigte, ppo_258.032
wenn er auch geschichtliche Thatsachen zur Unterlage ppo_258.033
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Wahrheit gebunden; wohl aber muß
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Pölitz, Karl Heinrich Ludwig: Das Gesamtgebiet der teutschen Sprache nach Prosa, Dichtkunst und Beredsamkeit theoretisch und praktisch dargestellt. Dritter Band: Sprache der Dichtkunst. Leipzig, 1825, S. 258. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/poelitz_poetik_1825/270>, abgerufen am 24.11.2024.
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