Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Pölitz, Karl Heinrich Ludwig: Das Gesamtgebiet der teutschen Sprache nach Prosa, Dichtkunst und Beredsamkeit theoretisch und praktisch dargestellt. Dritter Band: Sprache der Dichtkunst. Leipzig, 1825.

Bild:
<< vorherige Seite
ppo_237.001
Und lohnte kein Jenseits; ppo_237.002
Und strafte kein Jenseits; ppo_237.003
(Nur irrende Leiter sind Lohnsucht und Furcht;) ppo_237.004
Gehorche der Pflicht! ppo_237.005
Bewahre die Krone, die du hast, ppo_237.006
Der Menschheit Würde! ppo_237.007
Fürchte den Tod nicht! ppo_237.008
Aber verachte ihn nicht! ppo_237.009
Den großen Lehrer, ppo_237.010
Den Heiland aus vieler Noth, ppo_237.011
Der dir die Bande lös't, ppo_237.012
Der's mit dir endet, oder vollendet! ppo_237.013
Glaube, er wird es vollenden! ppo_237.014
Glaub' an dich und Unsterblichkeit! ppo_237.015
Was drüben seyn wird, ppo_237.016
Wenn du Weisheit und Tugend ppo_237.017
Ehrtest und übtest; ppo_237.018
Wohl dir! du hast dich!
ppo_237.019

10) von Christian Schreiber.

ppo_237.020

Die Sprüche des Lebens.

ppo_237.021
Es regt sich die Menschheit in ewiger Fülle; ppo_237.022
Das Göttliche ruht in erhabener Stille! -- ppo_237.023
Und wie auch gebietet der Wechsel der Zeit, ppo_237.024
Sie ist nur ein Bild der Unendlichkeit; ppo_237.025
Und wirst du auch nimmer das Leben ergründen, ppo_237.026
So strebe, dich selbst in dem Leben zu finden.
ppo_237.027
Es schauet dein Blick nur die endliche Scene, ppo_237.028
Es höret dein Ohr nur verrauschende Töne; ppo_237.029
Das Leben ist Schatten, die Ewigkeit Licht, ppo_237.030
Die Sinne erforschen das Göttliche nicht. ppo_237.031
Doch was dir vertrauen die innern Gefühle, ppo_237.032
Dem folge, du nahest dem ewigen Ziele! --
ppo_237.001
Und lohnte kein Jenseits; ppo_237.002
Und strafte kein Jenseits; ppo_237.003
(Nur irrende Leiter sind Lohnsucht und Furcht;) ppo_237.004
Gehorche der Pflicht! ppo_237.005
Bewahre die Krone, die du hast, ppo_237.006
Der Menschheit Würde! ppo_237.007
Fürchte den Tod nicht! ppo_237.008
Aber verachte ihn nicht! ppo_237.009
Den großen Lehrer, ppo_237.010
Den Heiland aus vieler Noth, ppo_237.011
Der dir die Bande lös't, ppo_237.012
Der's mit dir endet, oder vollendet! ppo_237.013
Glaube, er wird es vollenden! ppo_237.014
Glaub' an dich und Unsterblichkeit! ppo_237.015
Was drüben seyn wird, ppo_237.016
Wenn du Weisheit und Tugend ppo_237.017
Ehrtest und übtest; ppo_237.018
Wohl dir! du hast dich!
ppo_237.019

10) von Christian Schreiber.

ppo_237.020

Die Sprüche des Lebens.

ppo_237.021
Es regt sich die Menschheit in ewiger Fülle; ppo_237.022
Das Göttliche ruht in erhabener Stille! — ppo_237.023
Und wie auch gebietet der Wechsel der Zeit, ppo_237.024
Sie ist nur ein Bild der Unendlichkeit; ppo_237.025
Und wirst du auch nimmer das Leben ergründen, ppo_237.026
So strebe, dich selbst in dem Leben zu finden.
ppo_237.027
Es schauet dein Blick nur die endliche Scene, ppo_237.028
Es höret dein Ohr nur verrauschende Töne; ppo_237.029
Das Leben ist Schatten, die Ewigkeit Licht, ppo_237.030
Die Sinne erforschen das Göttliche nicht. ppo_237.031
Doch was dir vertrauen die innern Gefühle, ppo_237.032
Dem folge, du nahest dem ewigen Ziele! —
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0249" n="237"/>
          <lb n="ppo_237.001"/>
          <lg>
            <l>  Und lohnte kein Jenseits;</l>
            <lb n="ppo_237.002"/>
            <l>Und strafte kein Jenseits;</l>
            <lb n="ppo_237.003"/>
            <l>(Nur irrende Leiter sind Lohnsucht und Furcht;)</l>
            <lb n="ppo_237.004"/>
            <l>Gehorche der Pflicht!</l>
            <lb n="ppo_237.005"/>
            <l>Bewahre die Krone, die du hast,</l>
            <lb n="ppo_237.006"/>
            <l>Der Menschheit Würde!</l>
            <lb n="ppo_237.007"/>
            <l>Fürchte den Tod nicht!</l>
            <lb n="ppo_237.008"/>
            <l>Aber verachte ihn nicht!</l>
            <lb n="ppo_237.009"/>
            <l>Den großen Lehrer,</l>
            <lb n="ppo_237.010"/>
            <l>Den Heiland aus vieler Noth,</l>
            <lb n="ppo_237.011"/>
            <l>Der dir die Bande lös't,</l>
            <lb n="ppo_237.012"/>
            <l>Der's mit dir endet, oder vollendet!</l>
            <lb n="ppo_237.013"/>
            <l>Glaube, er wird es vollenden!</l>
            <lb n="ppo_237.014"/>
            <l>Glaub' an dich und Unsterblichkeit!</l>
            <lb n="ppo_237.015"/>
            <l>Was drüben seyn wird,</l>
            <lb n="ppo_237.016"/>
            <l>Wenn du Weisheit und Tugend</l>
            <lb n="ppo_237.017"/>
            <l>Ehrtest und übtest;</l>
            <lb n="ppo_237.018"/>
            <l>Wohl dir! <hi rendition="#g">du hast dich</hi>!</l>
          </lg>
          <lb n="ppo_237.019"/>
          <p> <hi rendition="#et">  10) von Christian <hi rendition="#g">Schreiber.</hi></hi> </p>
          <lb n="ppo_237.020"/>
          <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#g">Die Sprüche des Lebens.</hi> </hi> </p>
          <lb n="ppo_237.021"/>
          <lg>
            <l>Es regt sich die Menschheit in ewiger Fülle;</l>
            <lb n="ppo_237.022"/>
            <l>Das Göttliche ruht in erhabener Stille! &#x2014;</l>
            <lb n="ppo_237.023"/>
            <l>  Und wie auch gebietet der Wechsel der Zeit,</l>
            <lb n="ppo_237.024"/>
            <l>  Sie ist nur ein Bild der Unendlichkeit;</l>
            <lb n="ppo_237.025"/>
            <l>Und wirst du auch nimmer das Leben ergründen,</l>
            <lb n="ppo_237.026"/>
            <l>So strebe, dich selbst in dem Leben zu finden. </l>
          </lg>
          <lb n="ppo_237.027"/>
          <lg>
            <l>Es schauet dein Blick nur die endliche Scene,</l>
            <lb n="ppo_237.028"/>
            <l>Es höret dein Ohr nur verrauschende Töne;</l>
            <lb n="ppo_237.029"/>
            <l>  Das Leben ist Schatten, die Ewigkeit Licht,</l>
            <lb n="ppo_237.030"/>
            <l>  Die Sinne erforschen das Göttliche nicht.</l>
            <lb n="ppo_237.031"/>
            <l>Doch was dir vertrauen die innern Gefühle,</l>
            <lb n="ppo_237.032"/>
            <l>Dem folge, du nahest dem ewigen Ziele! &#x2014;</l>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[237/0249] ppo_237.001 Und lohnte kein Jenseits; ppo_237.002 Und strafte kein Jenseits; ppo_237.003 (Nur irrende Leiter sind Lohnsucht und Furcht;) ppo_237.004 Gehorche der Pflicht! ppo_237.005 Bewahre die Krone, die du hast, ppo_237.006 Der Menschheit Würde! ppo_237.007 Fürchte den Tod nicht! ppo_237.008 Aber verachte ihn nicht! ppo_237.009 Den großen Lehrer, ppo_237.010 Den Heiland aus vieler Noth, ppo_237.011 Der dir die Bande lös't, ppo_237.012 Der's mit dir endet, oder vollendet! ppo_237.013 Glaube, er wird es vollenden! ppo_237.014 Glaub' an dich und Unsterblichkeit! ppo_237.015 Was drüben seyn wird, ppo_237.016 Wenn du Weisheit und Tugend ppo_237.017 Ehrtest und übtest; ppo_237.018 Wohl dir! du hast dich! ppo_237.019 10) von Christian Schreiber. ppo_237.020 Die Sprüche des Lebens. ppo_237.021 Es regt sich die Menschheit in ewiger Fülle; ppo_237.022 Das Göttliche ruht in erhabener Stille! — ppo_237.023 Und wie auch gebietet der Wechsel der Zeit, ppo_237.024 Sie ist nur ein Bild der Unendlichkeit; ppo_237.025 Und wirst du auch nimmer das Leben ergründen, ppo_237.026 So strebe, dich selbst in dem Leben zu finden. ppo_237.027 Es schauet dein Blick nur die endliche Scene, ppo_237.028 Es höret dein Ohr nur verrauschende Töne; ppo_237.029 Das Leben ist Schatten, die Ewigkeit Licht, ppo_237.030 Die Sinne erforschen das Göttliche nicht. ppo_237.031 Doch was dir vertrauen die innern Gefühle, ppo_237.032 Dem folge, du nahest dem ewigen Ziele! —

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Technische Universität Darmstadt, Universität Stuttgart: Bereitstellung der Scan-Digitalisate und der Texttranskription. (2015-09-30T09:54:39Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
TextGrid/DARIAH-DE: Langfristige Bereitstellung der TextGrid/DARIAH-DE-Repository-Ausgabe
Stefan Alscher: Bearbeitung der digitalen Edition - Annotation des Metaphernbegriffs
Hans-Werner Bartz: Bearbeitung der digitalen Edition - Tustep-Unterstützung
Michael Bender: Bearbeitung der digitalen Edition - Koordination, Konzeption (Korpusaufbau, Annotationsschema, Workflow, Publikationsformen), Annotation des Metaphernbegriffs, XML-Auszeichnung)
Leonie Blumenschein: Bearbeitung der digitalen Edition - XML-Auszeichnung
David Glück: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung, Annotation des Metaphernbegriffs, XSL+JavaScript
Constanze Hahn: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung
Philipp Hegel: Bearbeitung der digitalen Edition - XML/XSL/CSS-Unterstützung
Andrea Rapp: ePoetics-Projekt-Koordination
Sandra Richter: ePoetics-Projekt-Koordination

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: nicht übernommen; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine; rundes r (ꝛ): wie Vorlage; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: nicht übernommen; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/poelitz_poetik_1825
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/poelitz_poetik_1825/249
Zitationshilfe: Pölitz, Karl Heinrich Ludwig: Das Gesamtgebiet der teutschen Sprache nach Prosa, Dichtkunst und Beredsamkeit theoretisch und praktisch dargestellt. Dritter Band: Sprache der Dichtkunst. Leipzig, 1825, S. 237. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/poelitz_poetik_1825/249>, abgerufen am 24.11.2024.