Pölitz, Karl Heinrich Ludwig: Das Gesamtgebiet der teutschen Sprache nach Prosa, Dichtkunst und Beredsamkeit theoretisch und praktisch dargestellt. Dritter Band: Sprache der Dichtkunst. Leipzig, 1825.ppo_192.001 Jn diesem Garten? Habt ihr nicht gehört, er lebe? ppo_192.002 ppo_192.013Jhr zärtlichen Geliebten hofft ppo_192.003 Den Göttlichen zu sehn, den Magdalena sah? -- ppo_192.004 Jhr seyd erhört. Urplötzlich ist er da, ppo_192.005 Und Aloen und Myrrhen düftet sein Gewand: ppo_192.006 "Jch bin es! seyd gegrüßt!" Sie fallen zitternd nieder. ppo_192.007 Sein Arm erhebt sie wieder: ppo_192.008 "Geht hin in unser Vaterland, ppo_192.009 Und sagt den Jüngern an: Jch lebe, ppo_192.010 Und fahre bald hinauf in meines Vaters Reich; ppo_192.011 Doch will ich alle sehn, bevor ich mich für euch ppo_192.012 Zu meinem Gott und eurem Gott gen Himmel hebe!" Arie. ppo_192.014 Jch folge dir, verklärter Held! ppo_192.015 ppo_192.023Dir, Erstling der entschlafnen Frommen! ppo_192.016 Triumph, der Tod ist weggenommen, ppo_192.017 Der auf der Welt der Geister lag. ppo_192.018 Dies Fleisch, das in den Staub zerfällt, ppo_192.019 Wächst fröhlich aus dem Staube wieder. ppo_192.020 O, ruht in Hoffnung meine Glieder ppo_192.021 Bis an den großen Erntetag! ppo_192.022 Jch folge dir &c. Chor. ppo_192.024 Tod! wo ist dein Stachel? dein Sieg, o Hölle, wo ppo_192.025 ppo_192.028ist er? -- ppo_192.026 Unser ist der Sieg! Dank sey Gott! und Jesus ist ppo_192.027 Sieger! Recitativ. ppo_192.029 Auf einem Hügel, dessen Rücken ppo_192.030
Der Oelbaum und der Palmbaum schmücken, ppo_192.031 Steht der Gesalbte Gottes. Um ihn stehn ppo_192.032 Die seligen Gefährten seiner Pilgrimschaft. ppo_192.033 Sie sehn erstaunt von seinem Antlitz Stralen gehn; ppo_192.034 Sie sehn in einer lichten Wolke ppo_192.001 Jn diesem Garten? Habt ihr nicht gehört, er lebe? ppo_192.002 ppo_192.013Jhr zärtlichen Geliebten hofft ppo_192.003 Den Göttlichen zu sehn, den Magdalena sah? — ppo_192.004 Jhr seyd erhört. Urplötzlich ist er da, ppo_192.005 Und Aloen und Myrrhen düftet sein Gewand: ppo_192.006 „Jch bin es! seyd gegrüßt!“ Sie fallen zitternd nieder. ppo_192.007 Sein Arm erhebt sie wieder: ppo_192.008 „Geht hin in unser Vaterland, ppo_192.009 Und sagt den Jüngern an: Jch lebe, ppo_192.010 Und fahre bald hinauf in meines Vaters Reich; ppo_192.011 Doch will ich alle sehn, bevor ich mich für euch ppo_192.012 Zu meinem Gott und eurem Gott gen Himmel hebe!“ Arie. ppo_192.014 Jch folge dir, verklärter Held! ppo_192.015 ppo_192.023Dir, Erstling der entschlafnen Frommen! ppo_192.016 Triumph, der Tod ist weggenommen, ppo_192.017 Der auf der Welt der Geister lag. ppo_192.018 Dies Fleisch, das in den Staub zerfällt, ppo_192.019 Wächst fröhlich aus dem Staube wieder. ppo_192.020 O, ruht in Hoffnung meine Glieder ppo_192.021 Bis an den großen Erntetag! ppo_192.022 Jch folge dir &c. Chor. ppo_192.024 Tod! wo ist dein Stachel? dein Sieg, o Hölle, wo ppo_192.025 ppo_192.028ist er? — ppo_192.026 Unser ist der Sieg! Dank sey Gott! und Jesus ist ppo_192.027 Sieger! Recitativ. ppo_192.029 Auf einem Hügel, dessen Rücken ppo_192.030
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Zitationshilfe: | Pölitz, Karl Heinrich Ludwig: Das Gesamtgebiet der teutschen Sprache nach Prosa, Dichtkunst und Beredsamkeit theoretisch und praktisch dargestellt. Dritter Band: Sprache der Dichtkunst. Leipzig, 1825, S. 192. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/poelitz_poetik_1825/204>, abgerufen am 20.07.2024. |