ppo_179.001 von seinem Stoffe, von der gleichmäßigen idealisirten ppo_179.002 Durchführung desselben, von der vollendeten ästhetischen ppo_179.003 Einheit der Form, und von der durchgängig ppo_179.004 festgehaltenen Rücksicht auf die tonkünstlerische Darstellung ppo_179.005 aller einzelnen Theile, aus welchen die Cantate ppo_179.006 besteht.
ppo_179.007
Diese einzelnen Theile der Cantate, auf deren ppo_179.008 Abwechselung und gegenseitiger Verbindung der ppo_179.009 äußere Charakter derselben beruht, sind ursprünglich: ppo_179.010 das Recitativ, die Arie und der Chor. Alle ppo_179.011 übrige Formen und Benennungen der einzelnen Theile ppo_179.012 der Cantate (z. B. Arioso, Cavatine, Duett, ppo_179.013 Terzett u. s. w.) sind blos nähere Schattirungen ppo_179.014 einer dieser drei wesentlichen Bestandtheile ppo_179.015 jeder Cantate. -- Das Recitativ hat nämlich ppo_179.016 die Bestimmung, die in den Arien und Chören darzustellenden ppo_179.017 Gefühle, und die Wirkungen, welche diese ppo_179.018 Gefühle hervorbringen sollen, zu veranlassen und ppo_179.019 vorzubereiten; überhaupt soll das Recitativ in die ppo_179.020 Stimmung versetzen, welche die Cantate als vollendete ppo_179.021 ästhetische Form zu bewirken beabsichtigt. Dagegen ppo_179.022 muß die Arie Ein bestimmtes Gefühl der ppo_179.023 Wonne oder Wehmuth, oder die Schattirung eines ppo_179.024 gemischten Gefühls, als ein in sich abgeschlossenes ppo_179.025 Ganzes im menschlichen Bewußtseyn, versinnlichen, ppo_179.026 so daß auch in der tonkünstlerischen Behandlung die ppo_179.027 Einheit des Gefühls sorgfältig festgehalten wird. ppo_179.028 Die ältern Dichter der Cantate befolgten bei der ppo_179.029 Arie gewöhnlich mit Strenge und Sorgfalt die Abtheilung ppo_179.030 derselben in zwei Abschnitte, wovon der ppo_179.031 zweite gewöhnlich ein, dem in der ersten Abtheilung ppo_179.032 dargestellten Gefühle entgegengesetztes, Gefühl vergegenwärtigte, ppo_179.033 wofür auch der Tonkünstler eine andere ppo_179.034 Tonart (z. B. die Dominante, oder die Molltonart),
ppo_179.001 von seinem Stoffe, von der gleichmäßigen idealisirten ppo_179.002 Durchführung desselben, von der vollendeten ästhetischen ppo_179.003 Einheit der Form, und von der durchgängig ppo_179.004 festgehaltenen Rücksicht auf die tonkünstlerische Darstellung ppo_179.005 aller einzelnen Theile, aus welchen die Cantate ppo_179.006 besteht.
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Diese einzelnen Theile der Cantate, auf deren ppo_179.008 Abwechselung und gegenseitiger Verbindung der ppo_179.009 äußere Charakter derselben beruht, sind ursprünglich: ppo_179.010 das Recitativ, die Arie und der Chor. Alle ppo_179.011 übrige Formen und Benennungen der einzelnen Theile ppo_179.012 der Cantate (z. B. Arioso, Cavatine, Duett, ppo_179.013 Terzett u. s. w.) sind blos nähere Schattirungen ppo_179.014 einer dieser drei wesentlichen Bestandtheile ppo_179.015 jeder Cantate. — Das Recitativ hat nämlich ppo_179.016 die Bestimmung, die in den Arien und Chören darzustellenden ppo_179.017 Gefühle, und die Wirkungen, welche diese ppo_179.018 Gefühle hervorbringen sollen, zu veranlassen und ppo_179.019 vorzubereiten; überhaupt soll das Recitativ in die ppo_179.020 Stimmung versetzen, welche die Cantate als vollendete ppo_179.021 ästhetische Form zu bewirken beabsichtigt. Dagegen ppo_179.022 muß die Arie Ein bestimmtes Gefühl der ppo_179.023 Wonne oder Wehmuth, oder die Schattirung eines ppo_179.024 gemischten Gefühls, als ein in sich abgeschlossenes ppo_179.025 Ganzes im menschlichen Bewußtseyn, versinnlichen, ppo_179.026 so daß auch in der tonkünstlerischen Behandlung die ppo_179.027 Einheit des Gefühls sorgfältig festgehalten wird. ppo_179.028 Die ältern Dichter der Cantate befolgten bei der ppo_179.029 Arie gewöhnlich mit Strenge und Sorgfalt die Abtheilung ppo_179.030 derselben in zwei Abschnitte, wovon der ppo_179.031 zweite gewöhnlich ein, dem in der ersten Abtheilung ppo_179.032 dargestellten Gefühle entgegengesetztes, Gefühl vergegenwärtigte, ppo_179.033 wofür auch der Tonkünstler eine andere ppo_179.034 Tonart (z. B. die Dominante, oder die Molltonart),
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ppo_179.001
von seinem Stoffe, von der gleichmäßigen idealisirten ppo_179.002
Durchführung desselben, von der vollendeten ästhetischen ppo_179.003
Einheit der Form, und von der durchgängig ppo_179.004
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aller einzelnen Theile, aus welchen die Cantate ppo_179.006
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ppo_179.007
Diese einzelnen Theile der Cantate, auf deren ppo_179.008
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äußere Charakter derselben beruht, sind ursprünglich: ppo_179.010
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Terzett u. s. w.) sind blos nähere Schattirungen ppo_179.014
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jeder Cantate. — Das Recitativ hat nämlich ppo_179.016
die Bestimmung, die in den Arien und Chören darzustellenden ppo_179.017
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Stimmung versetzen, welche die Cantate als vollendete ppo_179.021
ästhetische Form zu bewirken beabsichtigt. Dagegen ppo_179.022
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Die ältern Dichter der Cantate befolgten bei der ppo_179.029
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wofür auch der Tonkünstler eine andere ppo_179.034
Tonart (z. B. die Dominante, oder die Molltonart),
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Pölitz, Karl Heinrich Ludwig: Das Gesamtgebiet der teutschen Sprache nach Prosa, Dichtkunst und Beredsamkeit theoretisch und praktisch dargestellt. Dritter Band: Sprache der Dichtkunst. Leipzig, 1825, S. 179. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/poelitz_poetik_1825/191>, abgerufen am 25.11.2024.
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