Pölitz, Karl Heinrich Ludwig: Das Gesamtgebiet der teutschen Sprache nach Prosa, Dichtkunst und Beredsamkeit theoretisch und praktisch dargestellt. Dritter Band: Sprache der Dichtkunst. Leipzig, 1825.ppo_143.001 Dein harren Vögel und Heerden; ppo_143.002 Dein harrt der Wandrer im Dunkeln; ppo_143.003 Dein harrt der Schiffer in Stürmen; ppo_143.004 Dein harrt der Kranke im Siechbett; ppo_143.005 Dein harrt der Wonnen seligste: ppo_143.006 Die Wonne zu lieben und zu werden geliebt; ppo_143.007 Der Seligkeiten unaussprechlichste, ppo_143.008 Die hohe vergötternde Seligkeit: wohlzuthun. ppo_143.009 Sink' in Frieden! ppo_143.010 Schlummr' in Ruhe! ppo_143.011 Erwach' in Entzückungen, Sonne! ppo_143.012 25. ppo_143.013 ppo_143.014f) Die Elegie. Wenn die Elegie dadurch der Ode sich nähert, ppo_143.015 ppo_143.001 Dein harren Vögel und Heerden; ppo_143.002 Dein harrt der Wandrer im Dunkeln; ppo_143.003 Dein harrt der Schiffer in Stürmen; ppo_143.004 Dein harrt der Kranke im Siechbett; ppo_143.005 Dein harrt der Wonnen seligste: ppo_143.006 Die Wonne zu lieben und zu werden geliebt; ppo_143.007 Der Seligkeiten unaussprechlichste, ppo_143.008 Die hohe vergötternde Seligkeit: wohlzuthun. ppo_143.009 Sink' in Frieden! ppo_143.010 Schlummr' in Ruhe! ppo_143.011 Erwach' in Entzückungen, Sonne! ppo_143.012 25. ppo_143.013 ppo_143.014f) Die Elegie. Wenn die Elegie dadurch der Ode sich nähert, ppo_143.015 <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0155" n="143"/> <lb n="ppo_143.001"/> <lg> <l>Dein harren Vögel und Heerden;</l> <lb n="ppo_143.002"/> <l>Dein harrt der Wandrer im Dunkeln;</l> <lb n="ppo_143.003"/> <l>Dein harrt der Schiffer in Stürmen;</l> <lb n="ppo_143.004"/> <l>Dein harrt der Kranke im Siechbett;</l> <lb n="ppo_143.005"/> <l>Dein harrt der Wonnen seligste:</l> <lb n="ppo_143.006"/> <l>Die Wonne zu lieben und zu werden geliebt;</l> <lb n="ppo_143.007"/> <l>Der Seligkeiten unaussprechlichste,</l> <lb n="ppo_143.008"/> <l>Die hohe vergötternde Seligkeit: <hi rendition="#g">wohlzuthun.</hi></l> <lb n="ppo_143.009"/> <l> Sink' in Frieden!</l> <lb n="ppo_143.010"/> <l> Schlummr' in Ruhe!</l> <lb n="ppo_143.011"/> <l> Erwach' in Entzückungen, Sonne!</l> </lg> </div> <div n="2"> <lb n="ppo_143.012"/> <head> <hi rendition="#c">25. <lb n="ppo_143.013"/><hi rendition="#aq">f</hi>) <hi rendition="#g">Die Elegie.</hi></hi> </head> <lb n="ppo_143.014"/> <p> Wenn die Elegie dadurch der Ode sich nähert, <lb n="ppo_143.015"/>daß in ihr, wie in der Ode, das gemischte Gefühl <lb n="ppo_143.016"/>der Lust und der Unlust, der Wonne und der Wehmuth, <lb n="ppo_143.017"/>sich ankündigt, bis zuletzt, im Augenblicke <lb n="ppo_143.018"/>der ästhetischen Vollendung des dichterischen Erzeugnisses, <lb n="ppo_143.019"/>das Gefühl der Lust über das Gefühl der <lb n="ppo_143.020"/>Unlust triumphirt; so unterscheidet sie sich doch wesentlich <lb n="ppo_143.021"/>von der Ode <hi rendition="#g">theils</hi> durch die Art und <lb n="ppo_143.022"/>Weise, wie sie den Gegenstand auffaßt und darstellt, <lb n="ppo_143.023"/>der das gemischte Gefühl der Wonne und Wehmuth <lb n="ppo_143.024"/>in dem Gemüthe des Dichters anregte, <hi rendition="#g">theils</hi> <lb n="ppo_143.025"/>durch die Milde des in der Elegie vorherrschenden <lb n="ppo_143.026"/>Tones der dargestellten Gefühle, so wie durch die <lb n="ppo_143.027"/>sanftere Farbengebung in Hinsicht der von dem Dichter <lb n="ppo_143.028"/>gezeichneten Bilder. Der ästhetische Charakter <lb n="ppo_143.029"/>der elegischen Begeisterung ist nämlich die süße Wehmuth, <lb n="ppo_143.030"/>welche aus der Verschmelzung der gleichmäßig <lb n="ppo_143.031"/>aufgeregten Gefühle von Lust und Unlust entsteht. <lb n="ppo_143.032"/>Jn diese wehmüthige Stimmung wird aber das Gemüth </p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [143/0155]
ppo_143.001
Dein harren Vögel und Heerden; ppo_143.002
Dein harrt der Wandrer im Dunkeln; ppo_143.003
Dein harrt der Schiffer in Stürmen; ppo_143.004
Dein harrt der Kranke im Siechbett; ppo_143.005
Dein harrt der Wonnen seligste: ppo_143.006
Die Wonne zu lieben und zu werden geliebt; ppo_143.007
Der Seligkeiten unaussprechlichste, ppo_143.008
Die hohe vergötternde Seligkeit: wohlzuthun. ppo_143.009
Sink' in Frieden! ppo_143.010
Schlummr' in Ruhe! ppo_143.011
Erwach' in Entzückungen, Sonne!
ppo_143.012
25. ppo_143.013
f) Die Elegie. ppo_143.014
Wenn die Elegie dadurch der Ode sich nähert, ppo_143.015
daß in ihr, wie in der Ode, das gemischte Gefühl ppo_143.016
der Lust und der Unlust, der Wonne und der Wehmuth, ppo_143.017
sich ankündigt, bis zuletzt, im Augenblicke ppo_143.018
der ästhetischen Vollendung des dichterischen Erzeugnisses, ppo_143.019
das Gefühl der Lust über das Gefühl der ppo_143.020
Unlust triumphirt; so unterscheidet sie sich doch wesentlich ppo_143.021
von der Ode theils durch die Art und ppo_143.022
Weise, wie sie den Gegenstand auffaßt und darstellt, ppo_143.023
der das gemischte Gefühl der Wonne und Wehmuth ppo_143.024
in dem Gemüthe des Dichters anregte, theils ppo_143.025
durch die Milde des in der Elegie vorherrschenden ppo_143.026
Tones der dargestellten Gefühle, so wie durch die ppo_143.027
sanftere Farbengebung in Hinsicht der von dem Dichter ppo_143.028
gezeichneten Bilder. Der ästhetische Charakter ppo_143.029
der elegischen Begeisterung ist nämlich die süße Wehmuth, ppo_143.030
welche aus der Verschmelzung der gleichmäßig ppo_143.031
aufgeregten Gefühle von Lust und Unlust entsteht. ppo_143.032
Jn diese wehmüthige Stimmung wird aber das Gemüth
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Technische Universität Darmstadt, Universität Stuttgart: Bereitstellung der Scan-Digitalisate und der Texttranskription.
(2015-09-30T09:54:39Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
TextGrid/DARIAH-DE: Langfristige Bereitstellung der TextGrid/DARIAH-DE-Repository-Ausgabe
Stefan Alscher: Bearbeitung der digitalen Edition - Annotation des Metaphernbegriffs
Hans-Werner Bartz: Bearbeitung der digitalen Edition - Tustep-Unterstützung
Michael Bender: Bearbeitung der digitalen Edition - Koordination, Konzeption (Korpusaufbau, Annotationsschema, Workflow, Publikationsformen), Annotation des Metaphernbegriffs, XML-Auszeichnung)
Leonie Blumenschein: Bearbeitung der digitalen Edition - XML-Auszeichnung
David Glück: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung, Annotation des Metaphernbegriffs, XSL+JavaScript
Constanze Hahn: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung
Philipp Hegel: Bearbeitung der digitalen Edition - XML/XSL/CSS-Unterstützung
Andrea Rapp: ePoetics-Projekt-Koordination
Sandra Richter: ePoetics-Projekt-Koordination
Weitere Informationen:Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: nicht übernommen; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine; rundes r (ꝛ): wie Vorlage; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: nicht übernommen; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |