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Pölitz, Karl Heinrich Ludwig: Das Gesamtgebiet der teutschen Sprache nach Prosa, Dichtkunst und Beredsamkeit theoretisch und praktisch dargestellt. Dritter Band: Sprache der Dichtkunst. Leipzig, 1825.

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Jn frömmelnder Verehrung schändet, ppo_128.002
Hier bet' auch ich, des Staubes Sohn.
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Des Weisen forschender Gedanke ppo_128.004
Bebt ehrfurchtsvoll in seiner Schranke, ppo_128.005
Und blickt mit Ahnung in dein Heiligthum, ppo_128.006
Und stehet, wenn in ihren Kreisen ppo_128.007
Dich Myriaden Welten preisen, ppo_128.008
Anbetend still zu deinem Ruhm.
ppo_128.009
Du säest Welten aus wie Saaten, ppo_128.010
Und das Geheimniß deiner Thaten ppo_128.011
Jst blendend Licht und Harmonie und Sturm! ppo_128.012
Und in der Kette deiner Wunder ppo_128.013
Jst eine Sonne nur ein Zunder, ppo_128.014
Und eine Erde nur ein Wurm.
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Wer kann, o Wesen aller Wesen, ppo_128.016
Des Schicksals große Rolle lesen, ppo_128.017
Auf welche du der Himmel Ordnung schreibst? ppo_128.018
Wer hat mit dir im Rath gesessen, ppo_128.019
Das ewige Gesetz zu messen, ppo_128.020
Nach welchem du die Sphären treibst?
ppo_128.021
Gott, in den Glanz des Lichts gehüllet, ppo_128.022
Gott, dessen Hauch das Weltall füllet, ppo_128.023
An dessen Kleid die Sonnen funkelnd stehn; ppo_128.024
Auf dessen Wink die Welten fallen, ppo_128.025
Und aus den Trümmern neue wallen, ppo_128.026
Und jubelnd sich in Sphären drehn:
ppo_128.027
Gott, Vater, Schöpfer, Ordner, Walter, ppo_128.028
Des Cherubs und des Wurms Erhalter, ppo_128.029
Laß nichts mir, wann die Bosheit teuflisch glotzt, ppo_128.030
Laß nichts mir meinen Kinderglauben ppo_128.031
An deine Vatergüte rauben, ppo_128.032
Der aller Bosheit Giften trotzt.
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Zitationshilfe: Pölitz, Karl Heinrich Ludwig: Das Gesamtgebiet der teutschen Sprache nach Prosa, Dichtkunst und Beredsamkeit theoretisch und praktisch dargestellt. Dritter Band: Sprache der Dichtkunst. Leipzig, 1825, S. 128. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/poelitz_poetik_1825/140>, abgerufen am 22.11.2024.