Pölitz, Karl Heinrich Ludwig: Das Gesamtgebiet der teutschen Sprache nach Prosa, Dichtkunst und Beredsamkeit theoretisch und praktisch dargestellt. Dritter Band: Sprache der Dichtkunst. Leipzig, 1825.ppo_126.001 Auf thauduftender Flur schlummert die Mitternacht. ppo_126.002 ppo_126.005Seine wolkige Bahn wandelt der müde Mond, ppo_126.003 Ringsum gähnet die Schöpfung; ppo_126.004 Rastlos waltet die Schöpferin; Schwirrt im flüsternden Schilf, plätschert im Rohr des ppo_126.006 ppo_126.010Sumpfs, ppo_126.007 Tränkt die Saaten mit Thau, duftet im Fliederbusch, ppo_126.008 Gurgelt heiser im Frosche, ppo_126.009 Flötet gellend im Wachtelschlag; Summt im blühenden Baum aus den Zehntausenden ppo_126.011 ppo_126.014Goldner Käfer, beseelt Völker von gaukelnden ppo_126.012 Mücken, schrillt in der Grille ppo_126.013 Flügel, donnert im Wasserfall; Thürmt am Saume des Süd Wolken wie Berg' empor, ppo_126.015 ppo_126.018Wälzt die Berge daher, prasselt aus kämpfenden ppo_126.016 Wolken, zückt in der Leuchtung, ppo_126.017 Stürmt im brausenden Wirbelwind. Die du, heilige Kraft, brünstig das All umschlingst, ppo_126.019 ppo_126.022Alles Leben gebierst, alles Gebohrne nährst, ppo_126.020 Unbekannte, wer bist du? ppo_126.021 Nie erlauschte, wo wirkest du? Durch die Adern des All spritzest du flammend Blut, ppo_126.023 ppo_126.026Kochst in Schachten das Gold, rüttelst den Ocean, ppo_126.024 Wölbst Basalte zu Domen, ppo_126.025 Höhlst kristallne Grotten aus. Aus dem Staube herauf rufst du die Pflanzenwelt. ppo_126.027 ppo_126.030Säuselnd wallet die Saat, sausend der Eichenwald. ppo_126.028 Sonnan rauschet die Ceder, ppo_126.029 Würzig duftet das Veilchenthal. Stoffen giebst du Gestalt, giebst dem Atom Gefühl; ppo_126.031
Jubel füllen den Busch, Jubel die blaue Luft. ppo_126.032 Schau, es wimmelt im Tropfen; ppo_126.033 Schau, das Sandkorn bevölkert sich. ppo_126.001 Auf thauduftender Flur schlummert die Mitternacht. ppo_126.002 ppo_126.005Seine wolkige Bahn wandelt der müde Mond, ppo_126.003 Ringsum gähnet die Schöpfung; ppo_126.004 Rastlos waltet die Schöpferin; Schwirrt im flüsternden Schilf, plätschert im Rohr des ppo_126.006 ppo_126.010Sumpfs, ppo_126.007 Tränkt die Saaten mit Thau, duftet im Fliederbusch, ppo_126.008 Gurgelt heiser im Frosche, ppo_126.009 Flötet gellend im Wachtelschlag; Summt im blühenden Baum aus den Zehntausenden ppo_126.011 ppo_126.014Goldner Käfer, beseelt Völker von gaukelnden ppo_126.012 Mücken, schrillt in der Grille ppo_126.013 Flügel, donnert im Wasserfall; Thürmt am Saume des Süd Wolken wie Berg' empor, ppo_126.015 ppo_126.018Wälzt die Berge daher, prasselt aus kämpfenden ppo_126.016 Wolken, zückt in der Leuchtung, ppo_126.017 Stürmt im brausenden Wirbelwind. Die du, heilige Kraft, brünstig das All umschlingst, ppo_126.019 ppo_126.022Alles Leben gebierst, alles Gebohrne nährst, ppo_126.020 Unbekannte, wer bist du? ppo_126.021 Nie erlauschte, wo wirkest du? Durch die Adern des All spritzest du flammend Blut, ppo_126.023 ppo_126.026Kochst in Schachten das Gold, rüttelst den Ocean, ppo_126.024 Wölbst Basalte zu Domen, ppo_126.025 Höhlst kristallne Grotten aus. Aus dem Staube herauf rufst du die Pflanzenwelt. ppo_126.027 ppo_126.030Säuselnd wallet die Saat, sausend der Eichenwald. ppo_126.028 Sonnan rauschet die Ceder, ppo_126.029 Würzig duftet das Veilchenthal. Stoffen giebst du Gestalt, giebst dem Atom Gefühl; ppo_126.031
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Auf thauduftender Flur schlummert die Mitternacht. ppo_126.002
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