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Pölitz, Karl Heinrich Ludwig: Das Gesamtgebiet der teutschen Sprache nach Prosa, Dichtkunst und Beredsamkeit theoretisch und praktisch dargestellt. Dritter Band: Sprache der Dichtkunst. Leipzig, 1825.

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Jn seinem Kerker faulte der Denker nicht; ppo_093.002
Sein Censor fraß nicht, gleich dem Getreidewurm, ppo_093.003
Der Schriften Kern aus, daß die Hülsen ppo_093.004
Schmachtenden Lesern den Gaumen ritzten.
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Sein Glaube war nicht künstliches Wortgeweb', ppo_093.006
Nach keines Wurmes dreistem System geformt, ppo_093.007
Nicht millionenfach durchflochten, ppo_093.008
Einfach, wie Gott und die Wahrheit, war er.
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Das Beste thun, war seine Religion; ppo_093.010
Sein Opfer rastlos wirkende Thätigkeit; ppo_093.011
Die Welt sein Tempel; seine Priester ppo_093.012
Herzberg und Carmer, der Brennen Solon.
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Sey Mensch, sey Bürger, sprach er, das Jnnere ppo_093.014
Des Herzens und der Meinungen richte der, ppo_093.015
Zu welchem Moses, Zoroaster, ppo_093.016
Christus und Muhamed rufen: "Vater!"
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Verheerte Friedrichs Jäger die Hoffnungen ppo_093.018
Des Landmanns, spottend? War nicht die höchste Lust ppo_093.019
Des Weisen, in der dunkeln Vorwelt ppo_093.020
Tiefen bei nächtlicher Lampe graben?
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Dort fand er dich, allmächtige Herrscherkunst, ppo_093.022
Die auf das Wohl des Ganzen ihr eignes baut, ppo_093.023
Bedächtlich eilt, und ihre Wunder, ppo_093.024
Wie die Natur, in der Stille wirket.
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Groß sind die Wunder Friedrichs, groß und viel! ppo_093.026
Wer rüttelte Europa ins Gleichgewicht? ppo_093.027
Wer sagte zu dem Erstgebohrnen ppo_093.028
Preußens: "Du herrschest dereinst am Mönus?"
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Wer schlug von deinem Busen, Bavaria, ppo_093.030
Des nahen Buhlers nervigen Arm zurück? ppo_093.031
Wer schnitt Sarmatien in Stücke? ppo_093.032
Deckte die Weichsel mit freien Segeln?
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Zitationshilfe: Pölitz, Karl Heinrich Ludwig: Das Gesamtgebiet der teutschen Sprache nach Prosa, Dichtkunst und Beredsamkeit theoretisch und praktisch dargestellt. Dritter Band: Sprache der Dichtkunst. Leipzig, 1825, S. 93. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/poelitz_poetik_1825/105>, abgerufen am 28.11.2024.