Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 6. München, 1877. Huldbrand. Jm Geiste wohl, da Du meine holdselige Braut bist. Undine. Du sagst es und ich weiß es wohl; allein bevor ich Dein Weib bin, muß ich Dir noch ein Geheimniß sagen. Huldbrand. Ein Geheimniß? -- Laß hören! (lächelnd.) Deine Geheimnisse werden wohl nicht schwer zu tragen sein. Undine. Tritt näher zu mir und vernimm. Aber sei gefaßt! -- -- Huldbrand. So gefaßt, wie Du es nur erwarten magst. Undine. Der Fischer, mein Vater, hat Dir ja wohl er- zählt, wie ich als kleines Kind zu ihm gekommen, ein räthselhaftes Wesen, wie vom Himmel gefallen. Huldbrand. Allerdings scheint Deine Herkunft besonderer Art; allein, was thut's mir? Jch habe Dich aus- erkoren zu meiner Lebensgefährtin und Du bist und bleibst mein Eigen. Huldbrand. Jm Geiſte wohl, da Du meine holdſelige Braut biſt. Undine. Du ſagſt es und ich weiß es wohl; allein bevor ich Dein Weib bin, muß ich Dir noch ein Geheimniß ſagen. Huldbrand. Ein Geheimniß? — Laß hören! (lächelnd.) Deine Geheimniſſe werden wohl nicht ſchwer zu tragen ſein. Undine. Tritt näher zu mir und vernimm. Aber ſei gefaßt! — — Huldbrand. So gefaßt, wie Du es nur erwarten magſt. Undine. Der Fiſcher, mein Vater, hat Dir ja wohl er- zählt, wie ich als kleines Kind zu ihm gekommen, ein räthſelhaftes Weſen, wie vom Himmel gefallen. Huldbrand. Allerdings ſcheint Deine Herkunft beſonderer Art; allein, was thut’s mir? Jch habe Dich aus- erkoren zu meiner Lebensgefährtin und Du biſt und bleibſt mein Eigen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0065" n="27"/> <sp who="#HUL"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Huldbrand.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Jm Geiſte <hi rendition="#g">wohl,</hi> da Du meine holdſelige<lb/> Braut biſt.</p> </sp><lb/> <sp who="#UND"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Undine.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Du ſagſt es und ich weiß es wohl; allein bevor<lb/> ich Dein Weib bin, muß ich Dir noch ein Geheimniß<lb/> ſagen.</p> </sp><lb/> <sp who="#HUL"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Huldbrand.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Ein Geheimniß? — Laß hören!</p> <stage>(lächelnd.)</stage> <p>Deine<lb/> Geheimniſſe werden wohl nicht ſchwer zu tragen ſein.</p> </sp><lb/> <sp who="#UND"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Undine.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Tritt näher zu mir und vernimm. Aber ſei<lb/> gefaßt! — —</p> </sp><lb/> <sp who="#HUL"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Huldbrand.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>So gefaßt, wie Du es nur erwarten magſt.</p> </sp><lb/> <sp who="#UND"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Undine.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Der Fiſcher, mein Vater, hat Dir ja wohl er-<lb/> zählt, wie ich als kleines Kind zu ihm gekommen,<lb/> ein räthſelhaftes Weſen, wie vom Himmel gefallen.</p> </sp><lb/> <sp who="#HUL"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Huldbrand.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Allerdings ſcheint Deine Herkunft beſonderer<lb/> Art; allein, was thut’s mir? Jch habe Dich aus-<lb/> erkoren zu meiner Lebensgefährtin und Du biſt und<lb/> bleibſt mein Eigen.</p> </sp><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [27/0065]
Huldbrand.
Jm Geiſte wohl, da Du meine holdſelige
Braut biſt.
Undine.
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ich Dein Weib bin, muß ich Dir noch ein Geheimniß
ſagen.
Huldbrand.
Ein Geheimniß? — Laß hören! (lächelnd.) Deine
Geheimniſſe werden wohl nicht ſchwer zu tragen ſein.
Undine.
Tritt näher zu mir und vernimm. Aber ſei
gefaßt! — —
Huldbrand.
So gefaßt, wie Du es nur erwarten magſt.
Undine.
Der Fiſcher, mein Vater, hat Dir ja wohl er-
zählt, wie ich als kleines Kind zu ihm gekommen,
ein räthſelhaftes Weſen, wie vom Himmel gefallen.
Huldbrand.
Allerdings ſcheint Deine Herkunft beſonderer
Art; allein, was thut’s mir? Jch habe Dich aus-
erkoren zu meiner Lebensgefährtin und Du biſt und
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