Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 6. München, 1877. Peter. Wer ist da? Casperl (unwillig). Jch hab's ja schon g'sagt! Zwei arme hungerige Handwerksburschen. Peter. So seht ihr wohl nicht aus; allein wer Jhr auch sein mögt -- Huldbrand. Verzeiht, wenn ich Euch nur für diese Nacht um Einlaß bitte. Für heute bin ich ein "fahrender" Ritter, da ich mich verirrt habe und erst morgen den Heimweg zu meiner Burg suchen muß. Casperl (mit Pathos). Ja verzoiht, wenn ich Euch nur für diese Nacht um Einlaß bitte und ein kleines Souper. Für hoite bin ich ein gehender Knappe, der sich etwas verwirrt hat und morgen -- -- -- Peter. Meine schlechte, schlichte Hütte steht Euch zu Gebot. Jch bin ein Fischer und bewohne sie mit meinem Weibe und einem Mädchen, ein angenom- menes Töchterlein. Peter. Wer iſt da? Casperl (unwillig). Jch hab’s ja ſchon g’ſagt! Zwei arme hungerige Handwerksburſchen. Peter. So ſeht ihr wohl nicht aus; allein wer Jhr auch ſein mögt — Huldbrand. Verzeiht, wenn ich Euch nur für dieſe Nacht um Einlaß bitte. Für heute bin ich ein „fahrender‟ Ritter, da ich mich verirrt habe und erſt morgen den Heimweg zu meiner Burg ſuchen muß. Casperl (mit Pathos). Ja verzoiht, wenn ich Euch nur für dieſe Nacht um Einlaß bitte und ein kleines Souper. Für hoite bin ich ein gehender Knappe, der ſich etwas verwirrt hat und morgen — — — Peter. Meine ſchlechte, ſchlichte Hütte ſteht Euch zu Gebot. Jch bin ein Fiſcher und bewohne ſie mit meinem Weibe und einem Mädchen, ein angenom- menes Töchterlein. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0045" n="7"/> <sp who="#PETER"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Peter.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Wer iſt da?</p> </sp><lb/> <sp who="#CASP"> <speaker> <hi rendition="#b">Casperl</hi> </speaker> <stage>(unwillig).</stage><lb/> <p>Jch hab’s ja ſchon g’ſagt! Zwei arme hungerige<lb/> Handwerksburſchen.</p> </sp><lb/> <sp who="#PETER"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Peter.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>So ſeht ihr wohl nicht aus; allein <hi rendition="#g">wer</hi> Jhr<lb/> auch ſein mögt —</p> </sp><lb/> <sp who="#HUL"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Huldbrand.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Verzeiht, wenn ich Euch nur für dieſe Nacht um<lb/> Einlaß bitte. Für heute bin ich ein „fahrender‟<lb/> Ritter, da ich mich verirrt habe und erſt morgen<lb/> den Heimweg zu meiner Burg ſuchen muß.</p> </sp><lb/> <sp who="#CASP"> <speaker> <hi rendition="#b">Casperl</hi> </speaker> <stage>(mit Pathos).</stage><lb/> <p>Ja verzoiht, wenn ich Euch nur für dieſe Nacht<lb/> um Einlaß bitte und ein kleines Souper. Für<lb/> hoite bin ich ein gehender Knappe, der ſich etwas<lb/> verwirrt hat und morgen — — —</p> </sp><lb/> <sp who="#PETER"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Peter.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Meine ſchlechte, ſchlichte Hütte ſteht Euch zu<lb/> Gebot. Jch bin ein Fiſcher und bewohne ſie mit<lb/> meinem Weibe und einem Mädchen, ein angenom-<lb/> menes Töchterlein.</p> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [7/0045]
Peter.
Wer iſt da?
Casperl (unwillig).
Jch hab’s ja ſchon g’ſagt! Zwei arme hungerige
Handwerksburſchen.
Peter.
So ſeht ihr wohl nicht aus; allein wer Jhr
auch ſein mögt —
Huldbrand.
Verzeiht, wenn ich Euch nur für dieſe Nacht um
Einlaß bitte. Für heute bin ich ein „fahrender‟
Ritter, da ich mich verirrt habe und erſt morgen
den Heimweg zu meiner Burg ſuchen muß.
Casperl (mit Pathos).
Ja verzoiht, wenn ich Euch nur für dieſe Nacht
um Einlaß bitte und ein kleines Souper. Für
hoite bin ich ein gehender Knappe, der ſich etwas
verwirrt hat und morgen — — —
Peter.
Meine ſchlechte, ſchlichte Hütte ſteht Euch zu
Gebot. Jch bin ein Fiſcher und bewohne ſie mit
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Zitationshilfe: | Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 6. München, 1877, S. 7. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein06_1877/45>, abgerufen am 20.07.2024. |