Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 6. München, 1877.
bei sich. Jhre jugendliche Unvorsichtigkeit wird Sie g'wiß noch ein Mal in ein rechtes Malheur bringen. Nicht einmal ihren Sommerpaletot haben's heut mitgenommen. Huldbrand. Einem Ritter genügen Schwert und Schild. Casperl. Ah so! Mit'm Schild können Sie sich wie eine Schildkroten zudecken und mit dem Sabel können Sie die Regentropfen oder gar die Wolken aus- einanderhauen. Allein -- Frage: Wo bleibt das Wirthshaus -- ein dem Menschen unentbehrliches Bedürfniß? Ein Sirahl der Abendsonne beleuchtet das Fischerhaus. Huldbrand. Sieh dorthin. Der Himmel ist uns günstig. Da steht ein Häuschen. Casperl. Ah -- -- da hab' ich Respekt! Jedenfalls finden wir vielleicht ein Federbett, wenn auch keine Matratze, und sind unter Dach und Fach. Huldbrand. Es scheint die Wohnung von Fischerleuten zu sein. Sieh die ausgespannten Netze am Ufer des See's.
bei ſich. Jhre jugendliche Unvorſichtigkeit wird Sie g’wiß noch ein Mal in ein rechtes Malheur bringen. Nicht einmal ihren Sommerpaletot haben’s heut mitgenommen. Huldbrand. Einem Ritter genügen Schwert und Schild. Casperl. Ah ſo! Mit’m Schild können Sie ſich wie eine Schildkroten zudecken und mit dem Sabel können Sie die Regentropfen oder gar die Wolken aus- einanderhauen. Allein — Frage: Wo bleibt das Wirthshaus — ein dem Menſchen unentbehrliches Bedürfniß? Ein Sirahl der Abendſonne beleuchtet das Fiſcherhaus. Huldbrand. Sieh dorthin. Der Himmel iſt uns günſtig. Da ſteht ein Häuschen. Casperl. Ah — — da hab’ ich Reſpekt! Jedenfalls finden wir vielleicht ein Federbett, wenn auch keine Matratze, und ſind unter Dach und Fach. Huldbrand. Es ſcheint die Wohnung von Fiſcherleuten zu ſein. Sieh die ausgeſpannten Netze am Ufer des See’s. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#CASP"> <p><pb facs="#f0043" n="5"/> bei ſich. Jhre jugendliche Unvorſichtigkeit wird Sie<lb/> g’wiß noch ein Mal in ein rechtes Malheur bringen.<lb/> Nicht einmal ihren Sommerpaletot haben’s heut<lb/> mitgenommen.</p> </sp><lb/> <sp who="#HUL"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Huldbrand.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Einem Ritter genügen Schwert und Schild.</p> </sp><lb/> <sp who="#CASP"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Casperl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Ah ſo! Mit’m Schild können Sie ſich wie eine<lb/> Schildkroten zudecken und mit dem Sabel können<lb/> Sie die Regentropfen oder gar die Wolken aus-<lb/> einanderhauen. Allein — Frage: Wo bleibt das<lb/> Wirthshaus — ein dem Menſchen unentbehrliches<lb/> Bedürfniß?</p><lb/> <stage> <hi rendition="#c">Ein Sirahl der Abendſonne beleuchtet das Fiſcherhaus.</hi> </stage> </sp><lb/> <sp who="#HUL"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Huldbrand.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Sieh dorthin. Der Himmel iſt uns günſtig.<lb/> Da ſteht ein Häuschen.</p> </sp><lb/> <sp who="#CASP"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Casperl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Ah — — da hab’ ich Reſpekt! Jedenfalls<lb/> finden wir vielleicht ein Federbett, wenn auch keine<lb/> Matratze, und ſind unter Dach und Fach.</p> </sp><lb/> <sp who="#HUL"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Huldbrand.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Es ſcheint die Wohnung von Fiſcherleuten zu ſein.<lb/> Sieh die ausgeſpannten Netze am Ufer des See’s.</p> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [5/0043]
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Huldbrand.
Einem Ritter genügen Schwert und Schild.
Casperl.
Ah ſo! Mit’m Schild können Sie ſich wie eine
Schildkroten zudecken und mit dem Sabel können
Sie die Regentropfen oder gar die Wolken aus-
einanderhauen. Allein — Frage: Wo bleibt das
Wirthshaus — ein dem Menſchen unentbehrliches
Bedürfniß?
Ein Sirahl der Abendſonne beleuchtet das Fiſcherhaus.
Huldbrand.
Sieh dorthin. Der Himmel iſt uns günſtig.
Da ſteht ein Häuschen.
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Ah — — da hab’ ich Reſpekt! Jedenfalls
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Huldbrand.
Es ſcheint die Wohnung von Fiſcherleuten zu ſein.
Sieh die ausgeſpannten Netze am Ufer des See’s.
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Zitationshilfe: | Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 6. München, 1877, S. 5. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein06_1877/43>, abgerufen am 16.02.2025. |