Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 6. München, 1877. König. So gehe in den Wald! Jch gebe Dich frei; ich erkenne Dich nicht mehr als meine Tochter an. Gehe! Verlasse mich! Jch kann und will nur mehr meinem Schmerze leben, dem ich bald zu erliegen hoffe, denn meine Tochter hat kein Herz für mich. Dein Stolz, Dein Hochmuth seien Dir Gefährten und Begleiter! Man hört Turdus' Gesang unten (mit Lautenbegleitung). Jm Wald, im Wald Da hallt's und singt's Da schallt's und klingt's So wunderschön Rings aus den Höhn. Lerchen, Amseln, Nachtigallen Aus den Büschen ringsum schallen Jm Wald, im Wald! Jolinde. Höre Vater! Da unten singt der Waldsänger. Wie schön! Wie herrlich! König. Nun, dieser wäre vielleicht ein Mann für Dich. Jch gebe Dich ihm zum Weibe. (Ruft hinaus.) Holla, holla! Willst Du ein Weib haben? Heda! Nimm König. So gehe in den Wald! Jch gebe Dich frei; ich erkenne Dich nicht mehr als meine Tochter an. Gehe! Verlaſſe mich! Jch kann und will nur mehr meinem Schmerze leben, dem ich bald zu erliegen hoffe, denn meine Tochter hat kein Herz für mich. Dein Stolz, Dein Hochmuth ſeien Dir Gefährten und Begleiter! Man hört Turdus’ Geſang unten (mit Lautenbegleitung). Jm Wald, im Wald Da hallt’s und ſingt’s Da ſchallt’s und klingt’s So wunderſchön Rings aus den Höhn. Lerchen, Amſeln, Nachtigallen Aus den Büſchen ringsum ſchallen Jm Wald, im Wald! Jolinde. Höre Vater! Da unten ſingt der Waldſänger. Wie ſchön! Wie herrlich! König. Nun, dieſer wäre vielleicht ein Mann für Dich. Jch gebe Dich ihm zum Weibe. (Ruft hinaus.) Holla, holla! Willſt Du ein Weib haben? Heda! Nimm <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0267" n="231"/> <sp who="#KÖN"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">König.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>So gehe in den <hi rendition="#g">Wald!</hi> Jch gebe Dich frei;<lb/> ich erkenne Dich nicht mehr als meine Tochter<lb/> an. Gehe! Verlaſſe mich! Jch kann und will<lb/> nur mehr meinem Schmerze leben, dem ich bald<lb/> zu erliegen hoffe, denn meine Tochter hat kein<lb/> Herz für mich. Dein Stolz, Dein Hochmuth ſeien<lb/> Dir Gefährten und Begleiter!</p><lb/> <stage>Man hört</stage> </sp> <sp who="#TUR"> <speaker> <hi rendition="#b">Turdus’</hi> </speaker> <stage>Geſang unten (mit Lautenbegleitung).</stage><lb/> <lg type="poem"> <l>Jm Wald, im Wald</l><lb/> <l>Da hallt’s und ſingt’s</l><lb/> <l>Da ſchallt’s und klingt’s</l><lb/> <l>So wunderſchön</l><lb/> <l>Rings aus den Höhn.</l><lb/> <l>Lerchen, Amſeln, Nachtigallen</l><lb/> <l>Aus den Büſchen ringsum ſchallen</l><lb/> <l>Jm Wald, im Wald!</l> </lg> </sp><lb/> <sp who="#JOL"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Jolinde.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Höre Vater! Da unten ſingt der Waldſänger.<lb/> Wie ſchön! Wie herrlich!</p> </sp><lb/> <sp who="#KÖN"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">König.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Nun, dieſer wäre vielleicht ein Mann für Dich.<lb/> Jch gebe Dich ihm zum Weibe.</p> <stage>(Ruft hinaus.)</stage> <p>Holla,<lb/> holla! Willſt Du ein Weib haben? Heda! Nimm<lb/></p> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [231/0267]
König.
So gehe in den Wald! Jch gebe Dich frei;
ich erkenne Dich nicht mehr als meine Tochter
an. Gehe! Verlaſſe mich! Jch kann und will
nur mehr meinem Schmerze leben, dem ich bald
zu erliegen hoffe, denn meine Tochter hat kein
Herz für mich. Dein Stolz, Dein Hochmuth ſeien
Dir Gefährten und Begleiter!
Man hört
Turdus’ Geſang unten (mit Lautenbegleitung).
Jm Wald, im Wald
Da hallt’s und ſingt’s
Da ſchallt’s und klingt’s
So wunderſchön
Rings aus den Höhn.
Lerchen, Amſeln, Nachtigallen
Aus den Büſchen ringsum ſchallen
Jm Wald, im Wald!
Jolinde.
Höre Vater! Da unten ſingt der Waldſänger.
Wie ſchön! Wie herrlich!
König.
Nun, dieſer wäre vielleicht ein Mann für Dich.
Jch gebe Dich ihm zum Weibe. (Ruft hinaus.) Holla,
holla! Willſt Du ein Weib haben? Heda! Nimm
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