Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 6. München, 1877. Hausknecht (tritt ein). Das ist aber eine Hitz heut'! Da heißt's schwitzen, wenn man das Halbstündel in's Bräuhaus 'rüber marschirt, um wieder Bier zu b'stellen; denn das geht bei uns all bot aus, weil der Wirth am meisten mitthut. (Das Faß erblickend.) Schau, da hat der Bräumeister schon a Faßl 'rüberg'schickt, wäh- rend ich im Bräustübl a Maß trunken hab. Gut, das woll'n wir gleich in die Schenk praktiziren. Geht an's Faß und will es fortrollen. Wirth (im Faß.) Aussilassen! Aussilassen! Hausknecht. Oho! was ist denn das? ich mein', das Faßl redt! Wirth. Jch verstick' ja! helft's mir raus! Hausknecht. Alle guten Geister! Das Faß ist behext. Da ist der Teufel d'rin! (Lauft fort.) Wirth. Jch verstick, ich halt's nimmer aus! helft's mir! Der Vorhang fällt. Hausknecht (tritt ein). Das iſt aber eine Hitz heut’! Da heißt’s ſchwitzen, wenn man das Halbſtündel in’s Bräuhaus ’rüber marſchirt, um wieder Bier zu b’ſtellen; denn das geht bei uns all bot aus, weil der Wirth am meiſten mitthut. (Das Faß erblickend.) Schau, da hat der Bräumeiſter ſchon a Faßl ’rüberg’ſchickt, wäh- rend ich im Bräuſtübl a Maß trunken hab. Gut, das woll’n wir gleich in die Schenk praktiziren. Geht an’s Faß und will es fortrollen. Wirth (im Faß.) Auſſilaſſen! Auſſilaſſen! Hausknecht. Oho! was iſt denn das? ich mein’, das Faßl redt! Wirth. Jch verſtick’ ja! helft’s mir raus! Hausknecht. Alle guten Geiſter! Das Faß iſt behext. Da iſt der Teufel d’rin! (Lauft fort.) Wirth. Jch verſtick, ich halt’s nimmer aus! helft’s mir! Der Vorhang fällt. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0206" n="170"/> <sp who="#HAUS"> <speaker> <hi rendition="#b">Hausknecht</hi> </speaker> <stage>(tritt ein).</stage><lb/> <p>Das iſt aber eine Hitz heut’! Da heißt’s<lb/> ſchwitzen, wenn man das Halbſtündel in’s Bräuhaus<lb/> ’rüber marſchirt, um wieder Bier zu b’ſtellen; denn<lb/> das geht bei uns all bot aus, weil der Wirth am<lb/> meiſten mitthut.</p> <stage>(Das Faß erblickend.)</stage> <p>Schau, da hat<lb/> der Bräumeiſter ſchon a Faßl ’rüberg’ſchickt, wäh-<lb/> rend ich im Bräuſtübl a Maß trunken hab. Gut,<lb/> das woll’n wir gleich in die Schenk praktiziren.</p><lb/> <stage> <hi rendition="#c">Geht an’s Faß und will es fortrollen.</hi> </stage> </sp><lb/> <sp who="#WIRT"> <speaker> <hi rendition="#b">Wirth</hi> </speaker> <stage>(im Faß.)</stage><lb/> <p>Auſſilaſſen! Auſſilaſſen!</p> </sp><lb/> <sp who="#HAUS"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Hausknecht.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Oho! was iſt denn das? ich mein’, das Faßl redt!</p> </sp><lb/> <sp who="#WIRT"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Wirth.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Jch verſtick’ ja! helft’s mir raus!</p> </sp><lb/> <sp who="#HAUS"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Hausknecht.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Alle guten Geiſter! Das Faß iſt behext. Da<lb/> iſt der Teufel d’rin!</p> <stage>(Lauft fort.)</stage> </sp><lb/> <sp who="#WIRT"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Wirth.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Jch verſtick, ich halt’s nimmer aus! helft’s mir!</p><lb/> <stage> <hi rendition="#c">Der Vorhang fällt.</hi> </stage> </sp> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [170/0206]
Hausknecht (tritt ein).
Das iſt aber eine Hitz heut’! Da heißt’s
ſchwitzen, wenn man das Halbſtündel in’s Bräuhaus
’rüber marſchirt, um wieder Bier zu b’ſtellen; denn
das geht bei uns all bot aus, weil der Wirth am
meiſten mitthut. (Das Faß erblickend.) Schau, da hat
der Bräumeiſter ſchon a Faßl ’rüberg’ſchickt, wäh-
rend ich im Bräuſtübl a Maß trunken hab. Gut,
das woll’n wir gleich in die Schenk praktiziren.
Geht an’s Faß und will es fortrollen.
Wirth (im Faß.)
Auſſilaſſen! Auſſilaſſen!
Hausknecht.
Oho! was iſt denn das? ich mein’, das Faßl redt!
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Jch verſtick’ ja! helft’s mir raus!
Hausknecht.
Alle guten Geiſter! Das Faß iſt behext. Da
iſt der Teufel d’rin! (Lauft fort.)
Wirth.
Jch verſtick, ich halt’s nimmer aus! helft’s mir!
Der Vorhang fällt.
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Zitationshilfe: | Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 6. München, 1877, S. 170. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein06_1877/206>, abgerufen am 20.07.2024. |