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Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 6. München, 1877.

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Alles schon fertig gefunden. "Wie angegossen", hat
die Marchande de mode g'sagt. Und meine Figur
und mein Wuchs darf sich sehen lassen, das hat sie
auch g'sagt.
Stritzlhuberin.
No, das will ich meinen! Was den Wuchs
anbelangt -- Madame Casperl -- --
Grethl.
Jch bitt' Sie, Frau Stritzlhuberin, nennen's
mich doch nicht immer "Madame"; wir beide steh'n
ja auf einem freundschaftlichen Fuß.
Stritzlhuberin.
Nun, wenn Sie's erlauben, sag' ich wie allweil
"Frau Casperl", das heißt: Wenn wir unter uns
allein sind.
Grethl.
Heut' bleiben's aber bei uns zum Essen. Mein
Mann wird gewiß den Herrn Thomerl auch einladen.
Stritzlhuberin.
Mit'm größten Vergnügen, wenn Sie's erlauben.
Jch geh' einstweilen ein wenig in die Kammer oder
in die Kuchl 'naus, damit ich nicht genir', wenn
eine Visit kommt, denn an denen wird's heut' nicht
fehlen.
(Ab, durch die Seitenthüre.)
Alles ſchon fertig gefunden. „Wie angegoſſen‟, hat
die Marchande de mode g’ſagt. Und meine Figur
und mein Wuchs darf ſich ſehen laſſen, das hat ſie
auch g’ſagt.
Stritzlhuberin.
No, das will ich meinen! Was den Wuchs
anbelangt — Madame Casperl — —
Grethl.
Jch bitt’ Sie, Frau Stritzlhuberin, nennen’s
mich doch nicht immer „Madame‟; wir beide ſteh’n
ja auf einem freundſchaftlichen Fuß.
Stritzlhuberin.
Nun, wenn Sie’s erlauben, ſag’ ich wie allweil
„Frau Casperl‟, das heißt: Wenn wir unter uns
allein ſind.
Grethl.
Heut’ bleiben’s aber bei uns zum Eſſen. Mein
Mann wird gewiß den Herrn Thomerl auch einladen.
Stritzlhuberin.
Mit’m größten Vergnügen, wenn Sie’s erlauben.
Jch geh’ einſtweilen ein wenig in die Kammer oder
in die Kuchl ’naus, damit ich nicht genir’, wenn
eine Viſit kommt, denn an denen wird’s heut’ nicht
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(Ab, durch die Seitenthüre.)
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[149/0185] Alles ſchon fertig gefunden. „Wie angegoſſen‟, hat die Marchande de mode g’ſagt. Und meine Figur und mein Wuchs darf ſich ſehen laſſen, das hat ſie auch g’ſagt. Stritzlhuberin. No, das will ich meinen! Was den Wuchs anbelangt — Madame Casperl — — Grethl. Jch bitt’ Sie, Frau Stritzlhuberin, nennen’s mich doch nicht immer „Madame‟; wir beide ſteh’n ja auf einem freundſchaftlichen Fuß. Stritzlhuberin. Nun, wenn Sie’s erlauben, ſag’ ich wie allweil „Frau Casperl‟, das heißt: Wenn wir unter uns allein ſind. Grethl. Heut’ bleiben’s aber bei uns zum Eſſen. Mein Mann wird gewiß den Herrn Thomerl auch einladen. Stritzlhuberin. Mit’m größten Vergnügen, wenn Sie’s erlauben. Jch geh’ einſtweilen ein wenig in die Kammer oder in die Kuchl ’naus, damit ich nicht genir’, wenn eine Viſit kommt, denn an denen wird’s heut’ nicht fehlen. (Ab, durch die Seitenthüre.)

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Zitationshilfe: Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 6. München, 1877, S. 149. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein06_1877/185>, abgerufen am 29.11.2024.