Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 6. München, 1877.II. Abtheilung. Dasselbe Zimmer. Tag. Casperl sitzt bei einem copiosen Frühstück. Caffeekanne. Chocolade. Bierkrug. Weinflaschen. Bratwürste etc. etc. Casperl. Es ist wirklich so! Jch träume nicht; ich scheine zu wachen, denn acht Paar Bratwürsteln, Caffee dazu und Chocoladi und dazwischen d'rin zur Abkühlung und Abwechslung zwei Maß Bier -- diese Gegenwart, diese Wirklichkeit spürt man auf die angenehmste Weis'! -- Schicksal, ich bin mit dir zufrieden. Diese Nacht aber war theilweise unruhig. Erst beim Eintritte der Morgenröthe, die ich eigentlich nicht gesehen habe, duselte ich etwas ein. Die Feuerspritzeng'schicht hat mich ganz auseinander gebracht. Dem Herrn Müller werd' ich's aber denken. Das ist keine Manier, gleich mit einer Dampfspritzen einzuschreiten. Ueberhaupt war dieß ein voreiliger Diensteifer. Jetzt muß ich gar noch in die "Neuesten Nachrichten" eine Dank- II. Abtheilung. Daſſelbe Zimmer. Tag. Casperl ſitzt bei einem copioſen Frühſtück. Caffeekanne. Chocolade. Bierkrug. Weinflaſchen. Bratwürſte ꝛc. ꝛc. Casperl. Es iſt wirklich ſo! Jch träume nicht; ich ſcheine zu wachen, denn acht Paar Bratwürſteln, Caffee dazu und Chocoladi und dazwiſchen d’rin zur Abkühlung und Abwechslung zwei Maß Bier — dieſe Gegenwart, dieſe Wirklichkeit ſpürt man auf die angenehmſte Weiſ’! — Schickſal, ich bin mit dir zufrieden. Dieſe Nacht aber war theilweiſe unruhig. Erſt beim Eintritte der Morgenröthe, die ich eigentlich nicht geſehen habe, duſelte ich etwas ein. Die Feuerſpritzeng’ſchicht hat mich ganz auseinander gebracht. Dem Herrn Müller werd’ ich’s aber denken. Das iſt keine Manier, gleich mit einer Dampfſpritzen einzuſchreiten. Ueberhaupt war dieß ein voreiliger Dienſteifer. Jetzt muß ich gar noch in die „Neueſten Nachrichten‟ eine Dank- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0179" n="143"/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq">II.</hi> <hi rendition="#b">Abtheilung.</hi> </head><lb/> <stage> <hi rendition="#c">Daſſelbe Zimmer. Tag.</hi> </stage><lb/> <stage> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Casperl</hi> ſitzt bei einem copioſen Frühſtück. Caffeekanne. Chocolade.<lb/> Bierkrug. Weinflaſchen. Bratwürſte ꝛc. ꝛc.</hi> </stage><lb/> <sp who="#CASPER"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Casperl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Es iſt wirklich <hi rendition="#g">ſo!</hi> Jch <hi rendition="#g">träume nicht;</hi> ich<lb/> ſcheine zu wachen, denn acht Paar Bratwürſteln,<lb/> Caffee dazu und Chocoladi und dazwiſchen d’rin<lb/> zur Abkühlung und Abwechslung zwei Maß Bier —<lb/><hi rendition="#g">dieſe</hi> Gegenwart, dieſe Wirklichkeit ſpürt man auf<lb/> die angenehmſte Weiſ’! — Schickſal, ich bin mit<lb/> dir zufrieden. Dieſe Nacht aber war theilweiſe<lb/> unruhig. Erſt beim Eintritte der Morgenröthe,<lb/> die ich eigentlich nicht geſehen habe, duſelte ich<lb/> etwas ein. Die Feuerſpritzeng’ſchicht hat mich ganz<lb/> auseinander gebracht. Dem Herrn Müller werd’<lb/> ich’s aber denken. Das iſt keine Manier, gleich<lb/> mit einer Dampfſpritzen einzuſchreiten. Ueberhaupt<lb/> war dieß ein voreiliger Dienſteifer. Jetzt muß ich<lb/> gar noch in die „Neueſten Nachrichten‟ eine Dank-<lb/></p> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [143/0179]
II. Abtheilung.
Daſſelbe Zimmer. Tag.
Casperl ſitzt bei einem copioſen Frühſtück. Caffeekanne. Chocolade.
Bierkrug. Weinflaſchen. Bratwürſte ꝛc. ꝛc.
Casperl.
Es iſt wirklich ſo! Jch träume nicht; ich
ſcheine zu wachen, denn acht Paar Bratwürſteln,
Caffee dazu und Chocoladi und dazwiſchen d’rin
zur Abkühlung und Abwechslung zwei Maß Bier —
dieſe Gegenwart, dieſe Wirklichkeit ſpürt man auf
die angenehmſte Weiſ’! — Schickſal, ich bin mit
dir zufrieden. Dieſe Nacht aber war theilweiſe
unruhig. Erſt beim Eintritte der Morgenröthe,
die ich eigentlich nicht geſehen habe, duſelte ich
etwas ein. Die Feuerſpritzeng’ſchicht hat mich ganz
auseinander gebracht. Dem Herrn Müller werd’
ich’s aber denken. Das iſt keine Manier, gleich
mit einer Dampfſpritzen einzuſchreiten. Ueberhaupt
war dieß ein voreiliger Dienſteifer. Jetzt muß ich
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