Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 6. München, 1877. Casperl. O Schicksal! Grethl. Aber das Glück bei dem Unglück! Casperl. Die gute Frau Bas! -- (Hochtragisch.) Nun heißt es stark sein, das Unerwartete zu tragen. So viel Geld hab'n wir noch nicht g'seh'n. Da schau her: lauter Thaler. Der Notar schickt's nachher 'rüber. Grethl. Nur gleich eingesperrt, wenn's kommt, in unser Schlafkammer. Casperl. Deine Ansicht ist auch die meinige. Grethl. So -- jetzt setzen wir uns noch a bißl daher und überlegen miteinander, was wir thun. Casperl. Zünd' aber zuvor das Licht an; denn es wird schon dunkel und da fang' ich mich zu fürchten an -- wegen dem Geld, das wir jetzt kriegen. Grethl (macht Licht). Ei was! warum denn fürchten? Du bist doch ein kuraschirter Mann. Wer weiß denn was? Casperl. O Schickſal! Grethl. Aber das Glück bei dem Unglück! Casperl. Die gute Frau Bas! — (Hochtragiſch.) Nun heißt es ſtark ſein, das Unerwartete zu tragen. So viel Geld hab’n wir noch nicht g’ſeh’n. Da ſchau her: lauter Thaler. Der Notar ſchickt’s nachher ’rüber. Grethl. Nur gleich eingeſperrt, wenn’s kommt, in unſer Schlafkammer. Casperl. Deine Anſicht iſt auch die meinige. Grethl. So — jetzt ſetzen wir uns noch a bißl daher und überlegen miteinander, was wir thun. Casperl. Zünd’ aber zuvor das Licht an; denn es wird ſchon dunkel und da fang’ ich mich zu fürchten an — wegen dem Geld, das wir jetzt kriegen. Grethl (macht Licht). Ei was! warum denn fürchten? Du biſt doch ein kuraſchirter Mann. Wer weiß denn was? <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0168" n="132"/> <sp who="#CASPER"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Casperl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>O Schickſal!</p> </sp><lb/> <sp who="#GRETH"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Grethl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Aber <hi rendition="#g">das</hi> Glück bei dem Unglück!</p> </sp><lb/> <sp who="#CASPER"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Casperl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Die gute Frau Bas! —</p> <stage>(Hochtragiſch.)</stage> <p>Nun heißt<lb/> es ſtark ſein, das Unerwartete zu <hi rendition="#g">tragen.</hi> So viel<lb/> Geld hab’n wir noch nicht g’ſeh’n. Da ſchau her:<lb/> lauter Thaler. Der Notar ſchickt’s nachher ’rüber.</p> </sp><lb/> <sp who="#GRETH"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Grethl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Nur gleich eingeſperrt, wenn’s kommt, in unſer<lb/> Schlafkammer.</p> </sp><lb/> <sp who="#CASPER"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Casperl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Deine Anſicht iſt auch die meinige.</p> </sp><lb/> <sp who="#GRETH"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Grethl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>So — jetzt ſetzen wir uns noch a bißl daher<lb/> und überlegen miteinander, was wir thun.</p> </sp><lb/> <sp who="#CASPER"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Casperl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Zünd’ aber zuvor das Licht an; denn es wird<lb/> ſchon dunkel und da fang’ ich mich zu fürchten an<lb/> — wegen dem Geld, das wir jetzt kriegen.</p> </sp><lb/> <sp who="#GRETH"> <speaker> <hi rendition="#b">Grethl</hi> </speaker> <stage>(macht Licht).</stage><lb/> <p>Ei was! warum denn <hi rendition="#g">fürchten?</hi> Du biſt<lb/> doch ein kuraſchirter Mann. Wer weiß denn was?</p> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [132/0168]
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Grethl.
Aber das Glück bei dem Unglück!
Casperl.
Die gute Frau Bas! — (Hochtragiſch.) Nun heißt
es ſtark ſein, das Unerwartete zu tragen. So viel
Geld hab’n wir noch nicht g’ſeh’n. Da ſchau her:
lauter Thaler. Der Notar ſchickt’s nachher ’rüber.
Grethl.
Nur gleich eingeſperrt, wenn’s kommt, in unſer
Schlafkammer.
Casperl.
Deine Anſicht iſt auch die meinige.
Grethl.
So — jetzt ſetzen wir uns noch a bißl daher
und überlegen miteinander, was wir thun.
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Zünd’ aber zuvor das Licht an; denn es wird
ſchon dunkel und da fang’ ich mich zu fürchten an
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Zitationshilfe: | Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 6. München, 1877, S. 132. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein06_1877/168>, abgerufen am 20.07.2024. |