Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 6. München, 1877.
lassen! Unsereins weiß auch, was nobel ist. Und nobel muß's bei uns hergeh'n! Jetzt bin ich aber wirklich ganz schachmatt von dem Schrecken und muß mich ein wenig auf's Bett hineinlegen. Ab (durch die Nebenthüre). Casperl (tritt durch die Mittelthüre ein, einen ungeheuer großen Trauerflor mit Masche um die Kappe; etwas benebelt fällt er hin). Lied. Jn's Haus ist mir gefall'n das Glück,D'rum bin ich's selber auch; Das ist ja ein natürlich's G'schick, Daß ich da lieg' auf'm Bauch. (rep.) Tröst' Gott die selige Frau Bas; Vor der hab' ich Respect. Sie liegt ganz still jetzt unter'm Gras, Bis die Posaun' sie weckt. Mich hat sie aber gut bedacht -- Jhr Tod thut mir sehr leid -- Hat mich zum reichen Mann gemacht, Das war doch sehr gescheit. Sechs Wochen trag' ich einen Flor Und zeig' mich im Gewühl; Die ganze Stadt soll seh'n, daß ich Ein Mann bin von Gefühl.
laſſen! Unſereins weiß auch, was nobel iſt. Und nobel muß’s bei uns hergeh’n! Jetzt bin ich aber wirklich ganz ſchachmatt von dem Schrecken und muß mich ein wenig auf’s Bett hineinlegen. Ab (durch die Nebenthüre). Casperl (tritt durch die Mittelthüre ein, einen ungeheuer großen Trauerflor mit Maſche um die Kappe; etwas benebelt fällt er hin). Lied. Jn’s Haus iſt mir gefall’n das Glück,D’rum bin ich’s ſelber auch; Das iſt ja ein natürlich’s G’ſchick, 𝄎 Daß ich da lieg’ auf’m Bauch. 𝄎 (rep.) Tröſt’ Gott die ſelige Frau Bas; Vor der hab’ ich Reſpect. Sie liegt ganz ſtill jetzt unter’m Gras, 𝄎 Bis die Poſaun’ ſie weckt. 𝄎 Mich hat ſie aber gut bedacht — Jhr Tod thut mir ſehr leid — Hat mich zum reichen Mann gemacht, 𝄎 Das war doch ſehr geſcheit. 𝄎 Sechs Wochen trag’ ich einen Flor Und zeig’ mich im Gewühl; Die ganze Stadt ſoll ſeh’n, daß ich 𝄎 Ein Mann bin von Gefühl. 𝄎 <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#GRETH"> <p><pb facs="#f0166" n="130"/> laſſen! Unſereins weiß auch, was <hi rendition="#g">nobel</hi> iſt.<lb/> Und <hi rendition="#g">nobel</hi> muß’s bei uns hergeh’n! Jetzt bin<lb/> ich aber wirklich ganz ſchachmatt von dem Schrecken<lb/> und muß mich ein wenig auf’s Bett hineinlegen.</p><lb/> <stage> <hi rendition="#c">Ab (durch die Nebenthüre).</hi> </stage> </sp><lb/> <sp who="#CASPER"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Casperl</hi> </hi> </speaker><lb/> <stage> <hi rendition="#c">(tritt durch die Mittelthüre ein, einen ungeheuer großen Trauerflor<lb/> mit Maſche um die Kappe; etwas benebelt fällt er hin).</hi> </stage><lb/> <lg type="poem"> <head> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#g">Lied.</hi> </hi> </head><lb/> <l>Jn’s Haus iſt mir gefall’n das Glück,</l><lb/> <l>D’rum bin ich’s ſelber auch;</l><lb/> <l>Das iſt ja ein natürlich’s G’ſchick,</l><lb/> <l>𝄎 Daß ich da lieg’ auf’m Bauch. 𝄎 (<hi rendition="#aq">rep.</hi>)</l><lb/> <l>Tröſt’ Gott die ſelige Frau Bas;</l><lb/> <l>Vor der hab’ ich Reſpect.</l><lb/> <l>Sie liegt ganz ſtill jetzt unter’m Gras,</l><lb/> <l>𝄎 Bis die Poſaun’ ſie weckt. 𝄎</l><lb/> <l>Mich hat ſie aber gut bedacht —</l><lb/> <l>Jhr Tod thut mir ſehr leid —</l><lb/> <l>Hat mich zum reichen Mann gemacht,</l><lb/> <l>𝄎 Das war doch ſehr geſcheit. 𝄎</l><lb/> <l>Sechs Wochen trag’ ich einen Flor</l><lb/> <l>Und zeig’ mich im Gewühl;</l><lb/> <l>Die ganze Stadt ſoll ſeh’n, daß ich</l><lb/> <l>𝄎 Ein Mann bin von Gefühl. 𝄎</l> </lg><lb/> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [130/0166]
laſſen! Unſereins weiß auch, was nobel iſt.
Und nobel muß’s bei uns hergeh’n! Jetzt bin
ich aber wirklich ganz ſchachmatt von dem Schrecken
und muß mich ein wenig auf’s Bett hineinlegen.
Ab (durch die Nebenthüre).
Casperl
(tritt durch die Mittelthüre ein, einen ungeheuer großen Trauerflor
mit Maſche um die Kappe; etwas benebelt fällt er hin).
Lied.
Jn’s Haus iſt mir gefall’n das Glück,
D’rum bin ich’s ſelber auch;
Das iſt ja ein natürlich’s G’ſchick,
𝄎 Daß ich da lieg’ auf’m Bauch. 𝄎 (rep.)
Tröſt’ Gott die ſelige Frau Bas;
Vor der hab’ ich Reſpect.
Sie liegt ganz ſtill jetzt unter’m Gras,
𝄎 Bis die Poſaun’ ſie weckt. 𝄎
Mich hat ſie aber gut bedacht —
Jhr Tod thut mir ſehr leid —
Hat mich zum reichen Mann gemacht,
𝄎 Das war doch ſehr geſcheit. 𝄎
Sechs Wochen trag’ ich einen Flor
Und zeig’ mich im Gewühl;
Die ganze Stadt ſoll ſeh’n, daß ich
𝄎 Ein Mann bin von Gefühl. 𝄎
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Zitationshilfe: | Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 6. München, 1877, S. 130. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein06_1877/166>, abgerufen am 20.07.2024. |