Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 6. München, 1877.
Verkettung von Umständen! Jch bin gerad' a bißl auf d' Jagd gangen und da lauft mir das Thier daher. Casperl (in großartiger Rührung, erhaben). Welches Schicksal! Welche Fügung! Thomerl. Nun aber gehörst Du wieder uns! Casperl. Ja! ich bin wieder der Eure. Thomerl. Laß uns zurückkehren in den Schooß Deiner Familie und Deiner Freunde! Casperl. Und meiner Gläubiger! -- Thomerl. Und diese Siegestrophäe, meine Beute, nehmen wir zum Einzuge und zum Staunen der ganzen Einwohnerschaft mit. Casperl. Wenn auch der Löwe nur von Pappendeckel ist. Thomerl. Thut nichts! -- Wenn Maskenzug ist, so häng' ich die Löwenhaut um! Casperl. So komm! -- Komm! Sie nehmen den Löwen und tragen ihn hinaus.
Verkettung von Umſtänden! Jch bin gerad’ a bißl auf d’ Jagd gangen und da lauft mir das Thier daher. Casperl (in großartiger Rührung, erhaben). Welches Schickſal! Welche Fügung! Thomerl. Nun aber gehörſt Du wieder uns! Casperl. Ja! ich bin wieder der Eure. Thomerl. Laß uns zurückkehren in den Schooß Deiner Familie und Deiner Freunde! Casperl. Und meiner Gläubiger! — Thomerl. Und dieſe Siegestrophäe, meine Beute, nehmen wir zum Einzuge und zum Staunen der ganzen Einwohnerſchaft mit. Casperl. Wenn auch der Löwe nur von Pappendeckel iſt. Thomerl. Thut nichts! — Wenn Maskenzug iſt, ſo häng’ ich die Löwenhaut um! Casperl. So komm! — Komm! Sie nehmen den Löwen und tragen ihn hinaus. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <sp who="#THOM"> <p><pb facs="#f0154" n="118"/> Verkettung von Umſtänden! Jch bin gerad’ a bißl<lb/> auf d’ Jagd gangen und da lauft mir das Thier daher.</p> </sp><lb/> <sp who="#CASPE"> <speaker> <hi rendition="#b">Casperl</hi> </speaker> <stage>(in großartiger Rührung, erhaben).</stage><lb/> <p>Welches Schickſal! Welche Fügung!</p> </sp><lb/> <sp who="#THOM"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Thomerl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Nun aber gehörſt Du wieder uns!</p> </sp><lb/> <sp who="#CASPE"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Casperl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Ja! ich bin wieder der Eure.</p> </sp><lb/> <sp who="#THOM"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Thomerl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Laß uns zurückkehren in den Schooß Deiner<lb/> Familie und Deiner Freunde!</p> </sp><lb/> <sp who="#CASPE"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Casperl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Und meiner Gläubiger! —</p> </sp><lb/> <sp who="#THOM"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Thomerl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Und dieſe Siegestrophäe, <hi rendition="#g">meine Beute,</hi><lb/> nehmen wir zum Einzuge und zum Staunen der<lb/> ganzen Einwohnerſchaft mit.</p> </sp><lb/> <sp who="#CASPE"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Casperl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Wenn auch der Löwe nur von Pappendeckel iſt.</p> </sp><lb/> <sp who="#THOM"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Thomerl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Thut nichts! — Wenn Maskenzug iſt, ſo häng’<lb/> ich die Löwenhaut um!</p> </sp><lb/> <sp who="#CASPE"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Casperl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>So komm! — Komm!</p><lb/> <stage> <hi rendition="#c">Sie nehmen den Löwen und tragen ihn hinaus.</hi> </stage> </sp> </div><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [118/0154]
Verkettung von Umſtänden! Jch bin gerad’ a bißl
auf d’ Jagd gangen und da lauft mir das Thier daher.
Casperl (in großartiger Rührung, erhaben).
Welches Schickſal! Welche Fügung!
Thomerl.
Nun aber gehörſt Du wieder uns!
Casperl.
Ja! ich bin wieder der Eure.
Thomerl.
Laß uns zurückkehren in den Schooß Deiner
Familie und Deiner Freunde!
Casperl.
Und meiner Gläubiger! —
Thomerl.
Und dieſe Siegestrophäe, meine Beute,
nehmen wir zum Einzuge und zum Staunen der
ganzen Einwohnerſchaft mit.
Casperl.
Wenn auch der Löwe nur von Pappendeckel iſt.
Thomerl.
Thut nichts! — Wenn Maskenzug iſt, ſo häng’
ich die Löwenhaut um!
Casperl.
So komm! — Komm!
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Zitationshilfe: | Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 6. München, 1877, S. 118. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein06_1877/154>, abgerufen am 20.07.2024. |