Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 6. München, 1877. Pamina. Jhr seid beide veraltet; ihr geht nicht mit dem Zeitgeist; auch in der Musik nicht. Sarastro. Laß mich in Ruh' mit dem Zeitgeist! Wir bleiben beim Alten; gelt, Tamino? Tamino. Das versteht sich. Wir beide -- Sarastro. So geh, fang' einmal's Blasen an. (Singt.) Dieß Bildniß ist bezaubernd schön" -- Das ist doch gewiß eine schöne, gefühlvolle Arie! und noch dazu Dir gewidmet, Pamina. Pamina. Ja, aber damals haben wir uns noch nicht näher gekannt, Tamino und ich. Jch höre sie aber auch jetzt noch immer gern. Tamino (fängt zu blasen an; plötzlich wird es dunkel). Jch sehe die Noten nicht mehr. Die Frau Schwiegermama kommt, glaub' ich. Königin der Nacht (tritt ein). Jch wünsche recht guten Morgen, meine Herr- schaften. Sarastro (für sich). Jst die auch wieder da! Pamina. Jhr ſeid beide veraltet; ihr geht nicht mit dem Zeitgeiſt; auch in der Muſik nicht. Saraſtro. Laß mich in Ruh’ mit dem Zeitgeiſt! Wir bleiben beim Alten; gelt, Tamino? Tamino. Das verſteht ſich. Wir beide — Saraſtro. So geh, fang’ einmal’s Blaſen an. (Singt.) Dieß Bildniß iſt bezaubernd ſchön‟ — Das iſt doch gewiß eine ſchöne, gefühlvolle Arie! und noch dazu Dir gewidmet, Pamina. Pamina. Ja, aber damals haben wir uns noch nicht näher gekannt, Tamino und ich. Jch höre ſie aber auch jetzt noch immer gern. Tamino (fängt zu blaſen an; plötzlich wird es dunkel). Jch ſehe die Noten nicht mehr. Die Frau Schwiegermama kommt, glaub’ ich. Königin der Nacht (tritt ein). Jch wünſche recht guten Morgen, meine Herr- ſchaften. Saraſtro (für ſich). Jſt die auch wieder da! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0136" n="100"/> <sp who="#PAM"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Pamina.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Jhr ſeid beide veraltet; ihr geht nicht mit dem<lb/> Zeitgeiſt; auch in der <hi rendition="#g">Muſik</hi> nicht.</p> </sp><lb/> <sp who="#SAR"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Saraſtro.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Laß mich in Ruh’ mit dem Zeitgeiſt! Wir<lb/> bleiben beim Alten; gelt, Tamino?</p> </sp><lb/> <sp who="#TAMO"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Tamino.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Das verſteht ſich. Wir beide —</p> </sp><lb/> <sp who="#SAR"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Saraſtro.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>So geh, fang’ einmal’s Blaſen an.</p> <stage>(Singt.)</stage> <p>Dieß<lb/> Bildniß iſt bezaubernd ſchön‟ — Das iſt doch<lb/> gewiß eine ſchöne, gefühlvolle Arie! und noch dazu<lb/><hi rendition="#g">Dir</hi> gewidmet, Pamina.</p> </sp><lb/> <sp who="#PAM"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Pamina.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Ja, aber damals haben wir uns noch nicht<lb/> näher gekannt, Tamino und ich. Jch höre ſie aber<lb/> auch jetzt noch immer gern.</p> </sp><lb/> <sp who="#TAMO"> <speaker> <hi rendition="#b">Tamino</hi> </speaker> <stage>(fängt zu blaſen an; plötzlich wird es dunkel).</stage><lb/> <p>Jch ſehe die Noten nicht mehr. Die Frau<lb/> Schwiegermama kommt, glaub’ ich.</p> </sp><lb/> <sp who="#KÖN"> <speaker> <hi rendition="#b">Königin der Nacht</hi> </speaker> <stage>(tritt ein).</stage><lb/> <p>Jch wünſche recht guten Morgen, meine Herr-<lb/> ſchaften.</p> </sp><lb/> <sp who="#SAR"> <speaker> <hi rendition="#b">Saraſtro</hi> </speaker> <stage>(für ſich).</stage><lb/> <p>Jſt <hi rendition="#g">die</hi> auch wieder da!</p> </sp><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [100/0136]
Pamina.
Jhr ſeid beide veraltet; ihr geht nicht mit dem
Zeitgeiſt; auch in der Muſik nicht.
Saraſtro.
Laß mich in Ruh’ mit dem Zeitgeiſt! Wir
bleiben beim Alten; gelt, Tamino?
Tamino.
Das verſteht ſich. Wir beide —
Saraſtro.
So geh, fang’ einmal’s Blaſen an. (Singt.) Dieß
Bildniß iſt bezaubernd ſchön‟ — Das iſt doch
gewiß eine ſchöne, gefühlvolle Arie! und noch dazu
Dir gewidmet, Pamina.
Pamina.
Ja, aber damals haben wir uns noch nicht
näher gekannt, Tamino und ich. Jch höre ſie aber
auch jetzt noch immer gern.
Tamino (fängt zu blaſen an; plötzlich wird es dunkel).
Jch ſehe die Noten nicht mehr. Die Frau
Schwiegermama kommt, glaub’ ich.
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Jch wünſche recht guten Morgen, meine Herr-
ſchaften.
Saraſtro (für ſich).
Jſt die auch wieder da!
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Zitationshilfe: | Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 6. München, 1877, S. 100. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein06_1877/136>, abgerufen am 16.02.2025. |