Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 5. München, 1875. Halamilari. Es ist die Prüfung, ob du würdig seist, in dem Lande des großen Schluwi zu weilen. Casperl. Mich zu langweilen; denn bisher hab ich nur Aengsten, aber keine Unterhaltung ghabt. Halamilari. Hier ist unser Heiligthum, unsere Gottheit, welche vor undenklicher Zeit als ein heiliges, wun- derbares Meteor vom Himmel an diesem Platze niedergefallen ist und über welches dieser Tempel gebaut wurde. Casperl. Hinter diesem Vorhangl da? Halamilari. Ja. Jch habe den Befehl, dich nun allein zu lassen. Bist du ein Auserwählter, so wird es sich zeigen; wo nicht, so werden dich die bösen Dä- monen zerreißen. Casperl. Oho, was nit gar? zerreißen? -- Aber ich verlang mir ja nicht ein Auserwählter zu sein; am liebsten wär mir's, wenn Sie mir den Weg nach Haus zeigen ließen. Halamilari. Es iſt die Prüfung, ob du würdig ſeiſt, in dem Lande des großen Schluwi zu weilen. Casperl. Mich zu langweilen; denn bisher hab ich nur Aengſten, aber keine Unterhaltung ghabt. Halamilari. Hier iſt unſer Heiligthum, unſere Gottheit, welche vor undenklicher Zeit als ein heiliges, wun- derbares Meteor vom Himmel an dieſem Platze niedergefallen iſt und über welches dieſer Tempel gebaut wurde. Casperl. Hinter dieſem Vorhangl da? Halamilari. Ja. Jch habe den Befehl, dich nun allein zu laſſen. Biſt du ein Auserwählter, ſo wird es ſich zeigen; wo nicht, ſo werden dich die böſen Dä- monen zerreißen. Casperl. Oho, was nit gar? zerreißen? — Aber ich verlang mir ja nicht ein Auserwählter zu ſein; am liebſten wär mir’s, wenn Sie mir den Weg nach Haus zeigen ließen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0097" n="93"/> <sp who="#HAL"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Halamilari.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Es iſt die Prüfung, ob du würdig ſeiſt, in<lb/> dem Lande des großen Schluwi zu weilen.</p> </sp><lb/> <sp who="#CASPE"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Casperl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Mich zu <hi rendition="#g">langweilen;</hi> denn bisher hab ich<lb/> nur Aengſten, aber keine Unterhaltung ghabt.</p> </sp><lb/> <sp who="#HAL"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Halamilari.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Hier iſt unſer Heiligthum, unſere Gottheit,<lb/> welche vor undenklicher Zeit als ein heiliges, wun-<lb/> derbares Meteor vom Himmel an dieſem Platze<lb/> niedergefallen iſt und über welches dieſer Tempel<lb/> gebaut wurde.</p> </sp><lb/> <sp who="#CASPE"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Casperl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Hinter dieſem Vorhangl da?</p> </sp><lb/> <sp who="#HAL"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Halamilari.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Ja. Jch habe den Befehl, dich nun allein zu<lb/> laſſen. Biſt du ein Auserwählter, ſo wird es ſich<lb/> zeigen; wo nicht, ſo werden dich die böſen Dä-<lb/> monen zerreißen.</p> </sp><lb/> <sp who="#CASPE"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Casperl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Oho, was nit gar? <hi rendition="#g">zerreißen?</hi> — Aber<lb/> ich verlang mir ja nicht ein Auserwählter zu ſein;<lb/> am liebſten wär mir’s, wenn Sie mir den Weg<lb/> nach Haus zeigen ließen.</p> </sp><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [93/0097]
Halamilari.
Es iſt die Prüfung, ob du würdig ſeiſt, in
dem Lande des großen Schluwi zu weilen.
Casperl.
Mich zu langweilen; denn bisher hab ich
nur Aengſten, aber keine Unterhaltung ghabt.
Halamilari.
Hier iſt unſer Heiligthum, unſere Gottheit,
welche vor undenklicher Zeit als ein heiliges, wun-
derbares Meteor vom Himmel an dieſem Platze
niedergefallen iſt und über welches dieſer Tempel
gebaut wurde.
Casperl.
Hinter dieſem Vorhangl da?
Halamilari.
Ja. Jch habe den Befehl, dich nun allein zu
laſſen. Biſt du ein Auserwählter, ſo wird es ſich
zeigen; wo nicht, ſo werden dich die böſen Dä-
monen zerreißen.
Casperl.
Oho, was nit gar? zerreißen? — Aber
ich verlang mir ja nicht ein Auserwählter zu ſein;
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Zitationshilfe: | Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 5. München, 1875, S. 93. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein05_1875/97>, abgerufen am 16.07.2024. |