Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 5. München, 1875.

Bild:
<< vorherige Seite
Nanni.
So geh halt. Vielleicht kommst heut Abend auf
a Halbi. Geh, komm!
Hansl.
Wenn's möglich ist -- gwiß! Adies. (ab.)
Nanni (allein.)
Wirth (ruft zur Seitenthüre herein, in der Schlafmütze.)
Nannl! wie viel Uhr ist's, meine Uhr ist steh'n
blieben.
Nanni.
Sechs Uhr. Gut'n Morgen, Vater!
Wirth.
Herrgott, hab ich mich verschlafen! Aber meine
Zeh hat mich auch so zwickt.
(zieht sich zurück.)
Casperl (ruft zur Thür herein.)
Nannl! -- Nannl! Jetzt hab ich mich am
Brunnen waschen wollen und er lauft schon wieder
nit.
Nanni.
Nun -- das weißt ja, daß das Wasser schon
drei Tag ausbleibt. Es muß am Gumper fehlen.
Casperl (tritt ein).
Das ist eine verflixte Gschicht! Müssen wir
drei Tag lang schon unser Wasser beim Müller
Nanni.
So geh halt. Vielleicht kommſt heut Abend auf
a Halbi. Geh, komm!
Hansl.
Wenn’s möglich iſt — gwiß! Adies. (ab.)
Nanni (allein.)
Wirth (ruft zur Seitenthüre herein, in der Schlafmütze.)
Nannl! wie viel Uhr iſt’s, meine Uhr iſt ſteh’n
blieben.
Nanni.
Sechs Uhr. Gut’n Morgen, Vater!
Wirth.
Herrgott, hab ich mich verſchlafen! Aber meine
Zeh hat mich auch ſo zwickt.
(zieht ſich zurück.)
Casperl (ruft zur Thür herein.)
Nannl! — Nannl! Jetzt hab ich mich am
Brunnen waſchen wollen und er lauft ſchon wieder
nit.
Nanni.
Nun — das weißt ja, daß das Waſſer ſchon
drei Tag ausbleibt. Es muß am Gumper fehlen.
Casperl (tritt ein).
Das iſt eine verflixte Gſchicht! Müſſen wir
drei Tag lang ſchon unſer Waſſer beim Müller
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0070" n="66"/>
          <sp who="#NANN">
            <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Nanni.</hi> </hi> </speaker><lb/>
            <p>So geh halt. Vielleicht komm&#x017F;t heut Abend auf<lb/>
a Halbi. Geh, komm!</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#HAN">
            <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Hansl.</hi> </hi> </speaker><lb/>
            <p>Wenn&#x2019;s möglich i&#x017F;t &#x2014; gwiß! Adies.</p>
            <stage>(ab.)</stage>
          </sp><lb/>
          <sp who="#NANN">
            <speaker> <hi rendition="#b">Nanni</hi> </speaker>
            <stage>(allein.)</stage>
          </sp><lb/>
          <sp who="#STO">
            <speaker> <hi rendition="#b">Wirth</hi> </speaker>
            <stage>(ruft zur Seitenthüre herein, in der Schlafmütze.)</stage><lb/>
            <p>Nannl! wie viel Uhr i&#x017F;t&#x2019;s, meine Uhr i&#x017F;t &#x017F;teh&#x2019;n<lb/>
blieben.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#NANN">
            <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Nanni.</hi> </hi> </speaker><lb/>
            <p>Sechs Uhr. Gut&#x2019;n Morgen, Vater!</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#STO">
            <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Wirth.</hi> </hi> </speaker><lb/>
            <p>Herrgott, hab ich mich ver&#x017F;chlafen! Aber meine<lb/>
Zeh hat mich auch &#x017F;o zwickt.</p>
            <stage>(zieht &#x017F;ich zurück.)</stage>
          </sp><lb/>
          <sp who="#CASPE">
            <speaker> <hi rendition="#b">Casperl</hi> </speaker>
            <stage>(ruft zur Thür herein.)</stage><lb/>
            <p>Nannl! &#x2014; Nannl! Jetzt hab ich mich am<lb/>
Brunnen wa&#x017F;chen wollen und er lauft &#x017F;chon wieder<lb/>
nit.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#NANN">
            <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Nanni.</hi> </hi> </speaker><lb/>
            <p>Nun &#x2014; das weißt ja, daß das Wa&#x017F;&#x017F;er &#x017F;chon<lb/>
drei Tag ausbleibt. Es muß am Gumper fehlen.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#CASPE">
            <speaker> <hi rendition="#b">Casperl</hi> </speaker>
            <stage>(tritt ein).</stage><lb/>
            <p>Das i&#x017F;t eine verflixte G&#x017F;chicht! Mü&#x017F;&#x017F;en wir<lb/>
drei Tag lang &#x017F;chon un&#x017F;er Wa&#x017F;&#x017F;er beim Müller<lb/></p>
          </sp>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[66/0070] Nanni. So geh halt. Vielleicht kommſt heut Abend auf a Halbi. Geh, komm! Hansl. Wenn’s möglich iſt — gwiß! Adies. (ab.) Nanni (allein.) Wirth (ruft zur Seitenthüre herein, in der Schlafmütze.) Nannl! wie viel Uhr iſt’s, meine Uhr iſt ſteh’n blieben. Nanni. Sechs Uhr. Gut’n Morgen, Vater! Wirth. Herrgott, hab ich mich verſchlafen! Aber meine Zeh hat mich auch ſo zwickt. (zieht ſich zurück.) Casperl (ruft zur Thür herein.) Nannl! — Nannl! Jetzt hab ich mich am Brunnen waſchen wollen und er lauft ſchon wieder nit. Nanni. Nun — das weißt ja, daß das Waſſer ſchon drei Tag ausbleibt. Es muß am Gumper fehlen. Casperl (tritt ein). Das iſt eine verflixte Gſchicht! Müſſen wir drei Tag lang ſchon unſer Waſſer beim Müller

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein05_1875
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein05_1875/70
Zitationshilfe: Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 5. München, 1875, S. 66. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein05_1875/70>, abgerufen am 04.12.2024.