Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 5. München, 1875. Nanni. O mein Hansl! vor der Hand ist wenig Aus- sicht da. Ja, wenn du nur a bißl mehr Geld hättst, nachher hätt der Vater gwiß nix entgegen, aber so spitzt er auf den reichen Hofbauernsohn mit seine 20,000 Gulden. Hansl. Was ist's denn ums Geld, wenn man sich nit mag? Und der Fleiß, der ist doch oft mehr werth, als der Reichthum. Nanni. Der Vater meint halt: s'Geld und der Fleiß beisammen wär noch besser und der Hofbauer- Michl wär auch a braver Bursch. Hansl. Da steht's freilich schlecht mit uns; aber halts nur aus, Nanni! Nanni. Darauf kannst's rechnen, das ich dir treu bleib und kein' Andern nimm; lieber geh ich in's Klo- ster zu den Salesianerinnen. Hansl. Nein! nein! das dürft nit gschehn! Casperl (plumpst von der Ofenbank auf den Boden herab.) Hopsa! jetzt bin i aufgwacht! Nanni. O mein Hansl! vor der Hand iſt wenig Aus- ſicht da. Ja, wenn du nur a bißl mehr Geld hättſt, nachher hätt der Vater gwiß nix entgegen, aber ſo ſpitzt er auf den reichen Hofbauernſohn mit ſeine 20,000 Gulden. Hansl. Was iſt’s denn ums Geld, wenn man ſich nit mag? Und der Fleiß, der iſt doch oft mehr werth, als der Reichthum. Nanni. Der Vater meint halt: s’Geld und der Fleiß beiſammen wär noch beſſer und der Hofbauer- Michl wär auch a braver Burſch. Hansl. Da ſteht’s freilich ſchlecht mit uns; aber halts nur aus, Nanni! Nanni. Darauf kannſt’s rechnen, das ich dir treu bleib und kein’ Andern nimm; lieber geh ich in’s Klo- ſter zu den Saleſianerinnen. Hansl. Nein! nein! das dürft nit gſchehn! Casperl (plumpſt von der Ofenbank auf den Boden herab.) Hopſa! jetzt bin i aufgwacht! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0067" n="63"/> <sp who="#NANN"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Nanni.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>O mein Hansl! vor der Hand iſt wenig Aus-<lb/> ſicht da. Ja, wenn du nur a bißl mehr Geld<lb/> hättſt, nachher hätt der Vater gwiß nix entgegen,<lb/> aber ſo ſpitzt er auf den reichen Hofbauernſohn mit<lb/> ſeine 20,000 Gulden.</p> </sp><lb/> <sp who="#HAN"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Hansl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Was iſt’s denn ums Geld, wenn man ſich nit<lb/> mag? Und der Fleiß, der iſt doch oft mehr werth,<lb/> als der Reichthum.</p> </sp><lb/> <sp who="#NANN"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Nanni.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Der Vater meint halt: s’Geld und der Fleiß<lb/> beiſammen wär noch beſſer und der Hofbauer-<lb/> Michl wär auch a braver Burſch.</p> </sp><lb/> <sp who="#HAN"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Hansl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Da ſteht’s freilich ſchlecht mit uns; aber halts<lb/> nur aus, Nanni!</p> </sp><lb/> <sp who="#NANN"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Nanni.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Darauf kannſt’s rechnen, das ich dir treu bleib<lb/> und kein’ Andern nimm; lieber geh ich in’s Klo-<lb/> ſter zu den Saleſianerinnen.</p> </sp><lb/> <sp who="#HAN"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Hansl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Nein! nein! <hi rendition="#g">das</hi> dürft nit gſchehn!</p> </sp><lb/> <sp who="#CASPE"> <speaker> <hi rendition="#b">Casperl</hi> </speaker> <stage>(plumpſt von der Ofenbank auf den Boden herab.)</stage><lb/> <p>Hopſa! jetzt bin i aufgwacht!</p> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [63/0067]
Nanni.
O mein Hansl! vor der Hand iſt wenig Aus-
ſicht da. Ja, wenn du nur a bißl mehr Geld
hättſt, nachher hätt der Vater gwiß nix entgegen,
aber ſo ſpitzt er auf den reichen Hofbauernſohn mit
ſeine 20,000 Gulden.
Hansl.
Was iſt’s denn ums Geld, wenn man ſich nit
mag? Und der Fleiß, der iſt doch oft mehr werth,
als der Reichthum.
Nanni.
Der Vater meint halt: s’Geld und der Fleiß
beiſammen wär noch beſſer und der Hofbauer-
Michl wär auch a braver Burſch.
Hansl.
Da ſteht’s freilich ſchlecht mit uns; aber halts
nur aus, Nanni!
Nanni.
Darauf kannſt’s rechnen, das ich dir treu bleib
und kein’ Andern nimm; lieber geh ich in’s Klo-
ſter zu den Saleſianerinnen.
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Nein! nein! das dürft nit gſchehn!
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