Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 5. München, 1875. Aschenbrödel (allein.) Sie schmähen mich, (sie thut es.) Sie schlagen mich! Kaum kann' ich's mehr ertragen, Mein Gott, ich darf wohl klagen. So komm denn, liebe letzte Nuß, Mach, daß mein Kummer enden muß. Wie bist du mir so theuer! Jch werfe dich in's Feuer. (Astraleus erscheint in Magiertracht.) Astraleus. Gerufen hast du mich. Jn Zaubers Macht Schwebt ich herbei, nun ist's vollbracht. So viel hast du gelitten und gestritten Mit Schmerz und Noth, daß die Geduld Für dich erbat des Himmels Huld. Den Staub der Asche und aller Ruß Von dir auf immer fallen muß; Dein grau Gewand sei umgetauscht Jn's Brautkleid, das dich bald umrauscht; Tritt ein nun in den Blüthengarten, Wo Glück und Freude deiner warten! Aſchenbrödel (allein.) Sie ſchmähen mich, (ſie thut es.) Sie ſchlagen mich! Kaum kann’ ich’s mehr ertragen, Mein Gott, ich darf wohl klagen. So komm denn, liebe letzte Nuß, Mach, daß mein Kummer enden muß. Wie biſt du mir ſo theuer! Jch werfe dich in’s Feuer. (Aſtraleus erſcheint in Magiertracht.) Aſtraleus. Gerufen haſt du mich. Jn Zaubers Macht Schwebt ich herbei, nun iſt’s vollbracht. So viel haſt du gelitten und geſtritten Mit Schmerz und Noth, daß die Geduld Für dich erbat des Himmels Huld. Den Staub der Aſche und aller Ruß Von dir auf immer fallen muß; Dein grau Gewand ſei umgetauſcht Jn’s Brautkleid, das dich bald umrauſcht; Tritt ein nun in den Blüthengarten, Wo Glück und Freude deiner warten! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0060" n="56"/> <sp who="#ASCH"> <speaker> <hi rendition="#b">Aſchenbrödel</hi> </speaker> <stage>(allein.)</stage><lb/> <lg type="poem"> <l>Sie ſchmähen mich,</l><lb/> <l>Sie ſchlagen mich!</l><lb/> <l>Kaum kann’ ich’s mehr ertragen,</l><lb/> <l>Mein Gott, ich darf wohl klagen.</l><lb/> <l>So komm denn, liebe letzte Nuß,</l><lb/> <l>Mach, daß mein Kummer enden muß.</l><lb/> <l>Wie biſt du mir ſo theuer!</l><lb/> <l>Jch werfe dich in’s Feuer.</l> </lg><lb/> <stage> <hi rendition="#et">(ſie thut es.)</hi> </stage><lb/> <stage> <hi rendition="#c">(Aſtraleus erſcheint in Magiertracht.)</hi> </stage> </sp><lb/> <sp who="#ASTRA"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Aſtraleus.</hi> </hi> </speaker><lb/> <lg type="poem"> <l>Gerufen haſt du mich. Jn Zaubers Macht</l><lb/> <l>Schwebt ich herbei, nun iſt’s vollbracht.</l><lb/> <l>So viel haſt du gelitten und geſtritten</l><lb/> <l>Mit Schmerz und Noth, daß die Geduld</l><lb/> <l>Für dich erbat des Himmels Huld.</l><lb/> <l>Den Staub der Aſche und aller Ruß</l><lb/> <l>Von dir auf immer fallen muß;</l><lb/> <l>Dein grau Gewand ſei umgetauſcht</l><lb/> <l>Jn’s Brautkleid, das dich bald umrauſcht;</l><lb/> <l>Tritt ein nun in den Blüthengarten,</l><lb/> <l>Wo Glück und Freude deiner warten!</l> </lg> </sp> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [56/0060]
Aſchenbrödel (allein.)
Sie ſchmähen mich,
Sie ſchlagen mich!
Kaum kann’ ich’s mehr ertragen,
Mein Gott, ich darf wohl klagen.
So komm denn, liebe letzte Nuß,
Mach, daß mein Kummer enden muß.
Wie biſt du mir ſo theuer!
Jch werfe dich in’s Feuer.
(ſie thut es.)
(Aſtraleus erſcheint in Magiertracht.)
Aſtraleus.
Gerufen haſt du mich. Jn Zaubers Macht
Schwebt ich herbei, nun iſt’s vollbracht.
So viel haſt du gelitten und geſtritten
Mit Schmerz und Noth, daß die Geduld
Für dich erbat des Himmels Huld.
Den Staub der Aſche und aller Ruß
Von dir auf immer fallen muß;
Dein grau Gewand ſei umgetauſcht
Jn’s Brautkleid, das dich bald umrauſcht;
Tritt ein nun in den Blüthengarten,
Wo Glück und Freude deiner warten!
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