Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 5. München, 1875. Astraleus (erhaben.) Was der Nüße Zauber gewährt, Jst nicht, was die Armuth begehrt, Die nicht will treten aus stiller Nacht An des hellen Tages Pracht. Drum nimm nur du der Nüsse drei; Sehn wirst du bald, wofür es sei: Zur guten Stund und rechten Zeit Jst dir des Zaubers Macht bereit. Aschenbrödel. Jch verstehe wohl nicht, was du sagst, doch ich will deine Gabe gern annehmen. Du scheinst mir aber kein Bettler zu sein; es ist mir, als ob du eine höhere Macht sei'st, die sich meiner annehmen will. Astraleus. Das wäre wohl möglich. Nimm die Nüße. So oft du deren Eine in das Kaminfeuer wirfst, wird dein Wunsch in Erfüllung gehen. Jetzt leb' wohl! (in feierlichen Tone.) Ade, Ade, du liebes Kind, Du Magd in Asch und Staub; Aſtraleus (erhaben.) Was der Nüße Zauber gewährt, Jſt nicht, was die Armuth begehrt, Die nicht will treten aus ſtiller Nacht An des hellen Tages Pracht. Drum nimm nur du der Nüſſe drei; Sehn wirſt du bald, wofür es ſei: Zur guten Stund und rechten Zeit Jſt dir des Zaubers Macht bereit. Aſchenbrödel. Jch verſtehe wohl nicht, was du ſagſt, doch ich will deine Gabe gern annehmen. Du ſcheinſt mir aber kein Bettler zu ſein; es iſt mir, als ob du eine höhere Macht ſei’ſt, die ſich meiner annehmen will. Aſtraleus. Das wäre wohl möglich. Nimm die Nüße. So oft du deren Eine in das Kaminfeuer wirfſt, wird dein Wunſch in Erfüllung gehen. Jetzt leb’ wohl! (in feierlichen Tone.) Ade, Ade, du liebes Kind, Du Magd in Aſch und Staub; <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0038" n="34"/> <sp who="#ASTRA"> <speaker> <hi rendition="#b">Aſtraleus</hi> </speaker> <stage>(erhaben.)</stage><lb/> <p>Was der Nüße Zauber gewährt,<lb/> Jſt nicht, was die Armuth begehrt,<lb/> Die nicht will treten aus ſtiller Nacht<lb/> An des hellen Tages Pracht.</p><lb/> <p>Drum nimm nur du der Nüſſe drei;<lb/> Sehn wirſt du bald, wofür es ſei:<lb/> Zur guten Stund und rechten Zeit<lb/> Jſt dir des Zaubers Macht bereit.</p> </sp><lb/> <sp who="#ASCH"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Aſchenbrödel.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Jch verſtehe wohl nicht, was du ſagſt, doch ich<lb/> will deine Gabe gern annehmen. Du ſcheinſt mir<lb/> aber kein Bettler zu ſein; es iſt mir, als ob du<lb/> eine höhere Macht ſei’ſt, die ſich meiner annehmen<lb/> will.</p> </sp><lb/> <sp who="#ASTRA"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Aſtraleus.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Das wäre wohl möglich. Nimm die Nüße.<lb/> So oft du deren <hi rendition="#g">Eine</hi> in das Kaminfeuer wirfſt,<lb/> wird dein Wunſch in Erfüllung gehen. Jetzt leb’<lb/> wohl!</p> <stage> <hi rendition="#et">(in feierlichen Tone.)</hi> </stage><lb/> <lg type="poem"> <l>Ade, Ade, du liebes Kind,</l><lb/> <l>Du Magd in Aſch und Staub;</l><lb/> </lg> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [34/0038]
Aſtraleus (erhaben.)
Was der Nüße Zauber gewährt,
Jſt nicht, was die Armuth begehrt,
Die nicht will treten aus ſtiller Nacht
An des hellen Tages Pracht.
Drum nimm nur du der Nüſſe drei;
Sehn wirſt du bald, wofür es ſei:
Zur guten Stund und rechten Zeit
Jſt dir des Zaubers Macht bereit.
Aſchenbrödel.
Jch verſtehe wohl nicht, was du ſagſt, doch ich
will deine Gabe gern annehmen. Du ſcheinſt mir
aber kein Bettler zu ſein; es iſt mir, als ob du
eine höhere Macht ſei’ſt, die ſich meiner annehmen
will.
Aſtraleus.
Das wäre wohl möglich. Nimm die Nüße.
So oft du deren Eine in das Kaminfeuer wirfſt,
wird dein Wunſch in Erfüllung gehen. Jetzt leb’
wohl! (in feierlichen Tone.)
Ade, Ade, du liebes Kind,
Du Magd in Aſch und Staub;
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein05_1875 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein05_1875/38 |
Zitationshilfe: | Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 5. München, 1875, S. 34. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein05_1875/38>, abgerufen am 16.07.2024. |