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Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 5. München, 1875.

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Casperl.
Erlauben S' nur, daß ich mich ein bißl businne,
(für sich) Gut bezahlt, gut genährt. 25 fl. monatlich
muß er mir geben. -- Ah, auf einige Zeit kann
ich's ja probiren und auf die Maskerad kommt's
mir auch net an; da kennt mich kein Mensch --
auch meine Grethl nicht. Das gibt einen Haupt-
spaß. --
(Zu Gerstenzucker) Mir ist's recht und ich bin
dabei; aber monatlich fünf und zwanzig Gulden
und Alles frei!
Gerstenzucker.
Einverstanden. Folgen Sie mir in das Neben-
zimmer. Nehmen Sie Jhren Vorgänger mit.
(ab durch
die Seitenthüre.)

(Unter komischem Zögern zieht Casperl den todten Affen am Schwanze
nach und folgt dem Professor.)

Fräulein Blaustrumpf in extravaganter Toillete. (tritt großartig
durch die Hauptthüre.)
Fräulein.
Alle Thüren offen! Freier Eintritt in das Hei-
ligthum der Wissenschaft. Dieß ist groß! dieß ist
würdig! -- So denke ich mir auch den Mann.
Nun soll ich ihn kennen lernen, Aug in Aug!
diesen berühmten Mann. Schon dieses Zimmer,
Casperl.
Erlauben S’ nur, daß ich mich ein bißl buſinne,
(für ſich) Gut bezahlt, gut genährt. 25 fl. monatlich
muß er mir geben. — Ah, auf einige Zeit kann
ich’s ja probiren und auf die Maskerad kommt’s
mir auch net an; da kennt mich kein Menſch —
auch meine Grethl nicht. Das gibt einen Haupt-
ſpaß. —
(Zu Gerſtenzucker) Mir iſt’s recht und ich bin
dabei; aber monatlich fünf und zwanzig Gulden
und Alles frei!
Gerſtenzucker.
Einverſtanden. Folgen Sie mir in das Neben-
zimmer. Nehmen Sie Jhren Vorgänger mit.
(ab durch
die Seitenthüre.)

(Unter komiſchem Zögern zieht Casperl den todten Affen am Schwanze
nach und folgt dem Profeſſor.)

Fräulein Blauſtrumpf in extravaganter Toillete. (tritt großartig
durch die Hauptthüre.)
Fräulein.
Alle Thüren offen! Freier Eintritt in das Hei-
ligthum der Wiſſenſchaft. Dieß iſt groß! dieß iſt
würdig! — So denke ich mir auch den Mann.
Nun ſoll ich ihn kennen lernen, Aug in Aug!
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[236/0240] Casperl. Erlauben S’ nur, daß ich mich ein bißl buſinne, (für ſich) Gut bezahlt, gut genährt. 25 fl. monatlich muß er mir geben. — Ah, auf einige Zeit kann ich’s ja probiren und auf die Maskerad kommt’s mir auch net an; da kennt mich kein Menſch — auch meine Grethl nicht. Das gibt einen Haupt- ſpaß. — (Zu Gerſtenzucker) Mir iſt’s recht und ich bin dabei; aber monatlich fünf und zwanzig Gulden und Alles frei! Gerſtenzucker. Einverſtanden. Folgen Sie mir in das Neben- zimmer. Nehmen Sie Jhren Vorgänger mit. (ab durch die Seitenthüre.) (Unter komiſchem Zögern zieht Casperl den todten Affen am Schwanze nach und folgt dem Profeſſor.) Fräulein Blauſtrumpf in extravaganter Toillete. (tritt großartig durch die Hauptthüre.) Fräulein. Alle Thüren offen! Freier Eintritt in das Hei- ligthum der Wiſſenſchaft. Dieß iſt groß! dieß iſt würdig! — So denke ich mir auch den Mann. Nun ſoll ich ihn kennen lernen, Aug in Aug! dieſen berühmten Mann. Schon dieſes Zimmer,

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Zitationshilfe: Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 5. München, 1875, S. 236. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein05_1875/240>, abgerufen am 28.11.2024.