Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 5. München, 1875. Müller. Wer hat denn Jhnen da das Fischen erlaubt, in meinem Forellenbach? Haben's net g'lesen, was auf der Tafel da steht? Casperl. Tafel? Tafel? was? Müller. Da schaun's nauf. Casperl. Jch hab' mein ABCbüchl heut nicht bei mir, und da hab' ich nicht lesen können. Müller. O, Sie Schlaucherl! Sie hätten schon lang wissen können, daß das Fischen hier verboten ist. Casperl. Oho! der Mensch braucht nicht Alles zu wissen. Müller. Nur keine Ausreden! Jch habe Jhnen schon seit einer Viertelstund von meiner Mühl aus zu- gseh'n, wie'S ganz gemüthlich geangelt haben -- -- Müller. Wer hat denn Jhnen da das Fiſchen erlaubt, in meinem Forellenbach? Haben’s net g’leſen, was auf der Tafel da ſteht? Casperl. Tafel? Tafel? was? Müller. Da ſchaun’s nauf. Casperl. Jch hab’ mein ABCbüchl heut nicht bei mir, und da hab’ ich nicht leſen können. Müller. O, Sie Schlaucherl! Sie hätten ſchon lang wiſſen können, daß das Fiſchen hier verboten iſt. Casperl. Oho! der Menſch braucht nicht Alles zu wiſſen. Müller. Nur keine Ausreden! Jch habe Jhnen ſchon ſeit einer Viertelſtund von meiner Mühl aus zu- gſeh’n, wie’S ganz gemüthlich geangelt haben — — <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0203" n="199"/> <sp who="#MÜL"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Müller.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Wer hat denn Jhnen da das Fiſchen erlaubt,<lb/> in meinem Forellenbach? Haben’s net g’leſen, was<lb/> auf der Tafel da ſteht?</p> </sp><lb/> <sp who="#CASPLE"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Casperl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Tafel? Tafel? was?</p> </sp><lb/> <sp who="#MÜL"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Müller.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Da ſchaun’s nauf.</p> </sp><lb/> <sp who="#CASPLE"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Casperl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Jch hab’ mein ABCbüchl heut nicht bei mir,<lb/> und da hab’ ich nicht leſen können.</p> </sp><lb/> <sp who="#MÜL"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Müller.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>O, Sie Schlaucherl! Sie hätten ſchon lang<lb/> wiſſen können, daß das Fiſchen hier verboten iſt.</p> </sp><lb/> <sp who="#CASPLE"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Casperl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Oho! der Menſch braucht nicht Alles zu wiſſen.</p> </sp><lb/> <sp who="#MÜL"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Müller.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Nur keine Ausreden! Jch habe Jhnen ſchon<lb/> ſeit einer Viertelſtund von meiner Mühl aus zu-<lb/> gſeh’n, wie’S ganz gemüthlich geangelt haben — —</p> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [199/0203]
Müller.
Wer hat denn Jhnen da das Fiſchen erlaubt,
in meinem Forellenbach? Haben’s net g’leſen, was
auf der Tafel da ſteht?
Casperl.
Tafel? Tafel? was?
Müller.
Da ſchaun’s nauf.
Casperl.
Jch hab’ mein ABCbüchl heut nicht bei mir,
und da hab’ ich nicht leſen können.
Müller.
O, Sie Schlaucherl! Sie hätten ſchon lang
wiſſen können, daß das Fiſchen hier verboten iſt.
Casperl.
Oho! der Menſch braucht nicht Alles zu wiſſen.
Müller.
Nur keine Ausreden! Jch habe Jhnen ſchon
ſeit einer Viertelſtund von meiner Mühl aus zu-
gſeh’n, wie’S ganz gemüthlich geangelt haben — —
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Zitationshilfe: | Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 5. München, 1875, S. 199. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein05_1875/203>, abgerufen am 28.07.2024. |