Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 5. München, 1875.
beluben haben, huben, hiben, hüben, heben br br und so weiter." Oho! was erblucke ich? Von ferne her seh ich einen Poluzeidiener schwöben. Sollte dieser muse- rable Frackanfertiger, diese elende Schneiderseele mir etwa Unannehmlichkeiten zu bureiten Gulegenheit genommen haben? Pfui Teufel! Das wäre ge- mein! ja mehr als gemein! es wäre gewöhn- lich! Muth und Verstellung! er komme! Polizeidiener (tritt ein.) (Für sich.) Der Casperl macht ein'm doch alle- weil zu schaffen. Jetzt hab' ich 'n, glaub ich, das Monat schon zwanzigmal auf die Polizei citiren müssen und er ist aber niemals kommen. Der ist gscheit. Aber dießmal, nach dieser Schneiderehren- kränkungsgschicht wird man Ernst machen müssen. Jch werde meine Amtsgewalt geltend zu machen wissen. Ah! mir scheint, das ist sein Portier. Der Casperl -- und ein Portier? Nun, 's Geld macht oft die Leut zum Narren. (Zu Casperl.) Sind Sie vielleicht Portier des Herrn Casperl? Casperl. Vui, Vui! je suis portmonaie.
beluben haben, huben, hiben, hüben, heben br br und ſo weiter.‟ Oho! was erblucke ich? Von ferne her ſeh ich einen Poluzeidiener ſchwöben. Sollte dieſer muſe- rable Frackanfertiger, dieſe elende Schneiderſeele mir etwa Unannehmlichkeiten zu bureiten Gulegenheit genommen haben? Pfui Teufel! Das wäre ge- mein! ja mehr als gemein! es wäre gewöhn- lich! Muth und Verſtellung! er komme! Polizeidiener (tritt ein.) (Für ſich.) Der Casperl macht ein’m doch alle- weil zu ſchaffen. Jetzt hab’ ich ’n, glaub ich, das Monat ſchon zwanzigmal auf die Polizei citiren müſſen und er iſt aber niemals kommen. Der iſt gſcheit. Aber dießmal, nach dieſer Schneiderehren- kränkungsgſchicht wird man Ernſt machen müſſen. Jch werde meine Amtsgewalt geltend zu machen wiſſen. Ah! mir ſcheint, das iſt ſein Portier. Der Casperl — und ein Portier? Nun, ’s Geld macht oft die Leut zum Narren. (Zu Casperl.) Sind Sie vielleicht Portier des Herrn Casperl? Casperl. Vui, Vui! je suis portmonaie. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#CASPERL"> <p><pb facs="#f0168" n="164"/> beluben haben, huben, hiben, hüben, heben br br<lb/> und ſo weiter.‟</p><lb/> <p>Oho! was erblucke ich? Von ferne her ſeh ich<lb/> einen Poluzeidiener ſchwöben. Sollte dieſer muſe-<lb/> rable Frackanfertiger, dieſe elende Schneiderſeele mir<lb/> etwa Unannehmlichkeiten zu bureiten Gulegenheit<lb/> genommen haben? Pfui Teufel! Das wäre <hi rendition="#g">ge-<lb/> mein!</hi> ja mehr als gemein! es wäre <hi rendition="#g">gewöhn-<lb/> lich!</hi> Muth und Verſtellung! <hi rendition="#g">er komme!</hi></p> </sp><lb/> <sp who="#POLI"> <speaker> <hi rendition="#b">Polizeidiener</hi> </speaker> <stage>(tritt ein.)</stage><lb/> <stage>(Für ſich.)</stage> <p>Der Casperl macht ein’m doch alle-<lb/> weil zu ſchaffen. Jetzt hab’ ich ’n, glaub ich, das<lb/> Monat ſchon zwanzigmal auf die Polizei citiren<lb/> müſſen und er iſt aber niemals kommen. <hi rendition="#g">Der</hi> iſt<lb/> gſcheit. Aber dießmal, nach dieſer Schneiderehren-<lb/> kränkungsgſchicht wird man Ernſt machen müſſen.<lb/> Jch werde meine Amtsgewalt geltend zu machen<lb/> wiſſen. Ah! mir ſcheint, das iſt ſein Portier. Der<lb/><hi rendition="#g">Casperl</hi> — und ein <hi rendition="#g">Portier?</hi> Nun, ’s Geld<lb/> macht oft die Leut zum Narren.</p> <stage>(Zu Casperl.)</stage><lb/> <p>Sind Sie vielleicht Portier des Herrn Casperl?</p> </sp><lb/> <sp who="#CASPERL"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Casperl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p> <hi rendition="#aq">Vui, Vui! je suis portmonaie.</hi> </p> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [164/0168]
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und ſo weiter.‟
Oho! was erblucke ich? Von ferne her ſeh ich
einen Poluzeidiener ſchwöben. Sollte dieſer muſe-
rable Frackanfertiger, dieſe elende Schneiderſeele mir
etwa Unannehmlichkeiten zu bureiten Gulegenheit
genommen haben? Pfui Teufel! Das wäre ge-
mein! ja mehr als gemein! es wäre gewöhn-
lich! Muth und Verſtellung! er komme!
Polizeidiener (tritt ein.)
(Für ſich.) Der Casperl macht ein’m doch alle-
weil zu ſchaffen. Jetzt hab’ ich ’n, glaub ich, das
Monat ſchon zwanzigmal auf die Polizei citiren
müſſen und er iſt aber niemals kommen. Der iſt
gſcheit. Aber dießmal, nach dieſer Schneiderehren-
kränkungsgſchicht wird man Ernſt machen müſſen.
Jch werde meine Amtsgewalt geltend zu machen
wiſſen. Ah! mir ſcheint, das iſt ſein Portier. Der
Casperl — und ein Portier? Nun, ’s Geld
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Zitationshilfe: | Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 5. München, 1875, S. 164. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein05_1875/168>, abgerufen am 17.02.2025. |