Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 5. München, 1875.Wischi Waschi, Mischi Maschi, Tritschi tratschi, Wixi waxi, schnuri muri, wo bist? (Der Kater springt auf das Buch.) Aha! Hab'n wir ihn schon! Das ist der Waldjackel, der vor 100 Jahren ist geköpft worden. Das ist ein solider Geist, dem darf man schon trauen. Casperl. Ah, ah! Das ist aber ungeheuer, Frau Moos- mayerin! Wie's nur möglich ist? Moosmayerin. Ja gelt'ns! Jch war a mal eine Somnambül und 3/4 Jahr beim Herrn Dr. Justinus Kerner in Diensten. Da hab' ich die Geister alle gelernt; denn Der hat's nur so am Schnürl ghabt. Nun, was hat Jhnen denn der Waldjackel gesagt? Casperl. Unter der alten Galgenstätt läg' ein Sack mit Dukaten und wenn ich bei der Nacht 'nausging und thät'n heben, so wär er erlöst; aber ich hab' das Sprüchl vergessen, das ich dabei sagen soll. Jetzt bin ich freilich petschirt. 10*
Wiſchi Waſchi, Miſchi Maſchi, Tritſchi tratſchi, Wixi waxi, ſchnuri muri, wo biſt? (Der Kater ſpringt auf das Buch.) Aha! Hab’n wir ihn ſchon! Das iſt der Waldjackel, der vor 100 Jahren iſt geköpft worden. Das iſt ein ſolider Geiſt, dem darf man ſchon trauen. Casperl. Ah, ah! Das iſt aber ungeheuer, Frau Moos- mayerin! Wie’s nur möglich iſt? Moosmayerin. Ja gelt’ns! Jch war a mal eine Somnambül und ¾ Jahr beim Herrn Dr. Juſtinus Kerner in Dienſten. Da hab’ ich die Geiſter alle gelernt; denn Der hat’s nur ſo am Schnürl ghabt. Nun, was hat Jhnen denn der Waldjackel geſagt? Casperl. Unter der alten Galgenſtätt läg’ ein Sack mit Dukaten und wenn ich bei der Nacht ’nausging und thät’n heben, ſo wär er erlöſt; aber ich hab’ das Sprüchl vergeſſen, das ich dabei ſagen ſoll. Jetzt bin ich freilich petſchirt. 10*
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Wiſchi Waſchi, Miſchi Maſchi, Tritſchi tratſchi,
Wixi waxi, ſchnuri muri, wo biſt?
(Der Kater ſpringt auf das Buch.)
Aha! Hab’n wir ihn ſchon! Das iſt der
Waldjackel, der vor 100 Jahren iſt geköpft worden.
Das iſt ein ſolider Geiſt, dem darf man ſchon
trauen.
Casperl.
Ah, ah! Das iſt aber ungeheuer, Frau Moos-
mayerin! Wie’s nur möglich iſt?
Moosmayerin.
Ja gelt’ns! Jch war a mal eine Somnambül
und ¾ Jahr beim Herrn Dr. Juſtinus Kerner
in Dienſten. Da hab’ ich die Geiſter alle gelernt;
denn Der hat’s nur ſo am Schnürl ghabt. Nun,
was hat Jhnen denn der Waldjackel geſagt?
Casperl.
Unter der alten Galgenſtätt läg’ ein Sack mit
Dukaten und wenn ich bei der Nacht ’nausging
und thät’n heben, ſo wär er erlöſt; aber ich hab’
das Sprüchl vergeſſen, das ich dabei ſagen ſoll.
Jetzt bin ich freilich petſchirt.
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Zitationshilfe: | Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 5. München, 1875, S. 147. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein05_1875/151>, abgerufen am 17.02.2025. |