Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 5. München, 1875.Zimmer in Casperls Wohnung. Grethl trtt mit Dr. Fiberer durch die Mittelthüre ein. Doctor. Nun, wie steht's mit Herrn Casperl? Sie ha- ben mich wieder rufen laßen. Jch meine aber doch, daß es vor vierzehn Tagen schon etwas besser ge- gangen, als ich das letzte Mal bei Jhnen war. Grethel. O mein Gott! Jch hab's auch geglaubt. Aber auf das letzte Recept, das Herr Medizinalrath ihm verschrieben haben, ist's beinah noch schlimmer mit ihm geworden. Doctor (gereizt.) Oho, Madame! das pflegt man mir doch sel- ten zu sagen. Auf meine Ordinationen tritt ge- wöhnlich Besserung beim Patienten ein. Da müßte ich schon bitten. Zimmer in Casperls Wohnung. Grethl trtt mit Dr. Fiberer durch die Mittelthüre ein. Doctor. Nun, wie ſteht’s mit Herrn Casperl? Sie ha- ben mich wieder rufen laßen. Jch meine aber doch, daß es vor vierzehn Tagen ſchon etwas beſſer ge- gangen, als ich das letzte Mal bei Jhnen war. Grethel. O mein Gott! Jch hab’s auch geglaubt. Aber auf das letzte Recept, das Herr Medizinalrath ihm verſchrieben haben, iſt’s beinah noch ſchlimmer mit ihm geworden. Doctor (gereizt.) Oho, Madame! das pflegt man mir doch ſel- ten zu ſagen. Auf meine Ordinationen tritt ge- wöhnlich Beſſerung beim Patienten ein. Da müßte ich ſchon bitten. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0121" n="[117]"/> <stage> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#g">Zimmer in Casperls Wohnung.</hi> </hi> </stage><lb/> <stage> <hi rendition="#c"><hi rendition="#g">Grethl</hi> trtt mit <hi rendition="#aq">Dr.</hi> <hi rendition="#g">Fiberer</hi> durch die Mittelthüre ein.</hi> </stage><lb/> <sp who="#DOC"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Doctor.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Nun, wie ſteht’s mit Herrn Casperl? Sie ha-<lb/> ben mich wieder rufen laßen. Jch meine aber doch,<lb/> daß es vor vierzehn Tagen ſchon etwas beſſer ge-<lb/> gangen, als ich das letzte Mal bei Jhnen war.</p> </sp><lb/> <sp who="#GRET"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Grethel.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>O mein Gott! Jch hab’s auch geglaubt. Aber<lb/> auf das letzte Recept, das Herr Medizinalrath ihm<lb/> verſchrieben haben, iſt’s beinah noch ſchlimmer mit<lb/> ihm geworden.</p> </sp><lb/> <sp who="#DOC"> <speaker> <hi rendition="#b">Doctor</hi> </speaker> <stage>(gereizt.)</stage><lb/> <p>Oho, Madame! das pflegt man mir doch ſel-<lb/> ten zu ſagen. Auf <hi rendition="#g">meine</hi> Ordinationen tritt ge-<lb/> wöhnlich <hi rendition="#g">Beſſerung</hi> beim Patienten ein. Da<lb/> müßte ich ſchon bitten.</p> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[117]/0121]
Zimmer in Casperls Wohnung.
Grethl trtt mit Dr. Fiberer durch die Mittelthüre ein.
Doctor.
Nun, wie ſteht’s mit Herrn Casperl? Sie ha-
ben mich wieder rufen laßen. Jch meine aber doch,
daß es vor vierzehn Tagen ſchon etwas beſſer ge-
gangen, als ich das letzte Mal bei Jhnen war.
Grethel.
O mein Gott! Jch hab’s auch geglaubt. Aber
auf das letzte Recept, das Herr Medizinalrath ihm
verſchrieben haben, iſt’s beinah noch ſchlimmer mit
ihm geworden.
Doctor (gereizt.)
Oho, Madame! das pflegt man mir doch ſel-
ten zu ſagen. Auf meine Ordinationen tritt ge-
wöhnlich Beſſerung beim Patienten ein. Da
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