Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 4. München, 1871.

Bild:
<< vorherige Seite
Jakob.
Das geschieht nur im Spaß, so zu sagen, und
wir kommen ganz gut aus.
Katzenberger.
Jhr spracht ja von Adam und Eva, wenn ich
recht hörte, und dem Fürwitz des ersten Menschen-
paares.
Margareth.
Ja freilich und mein Jakob da, der schiebt
immer alle Schuld auf die Eva -- --
Jakob.
Und mein Weib behauptet immer, daß Adam
eigentlich das Unheil angestellt habe.
Katzenberger.
Ei, ich meine, es haben wohl beide so ziemlich
gleichen Theil am Vergehen; beide waren ungehor-
sam aus Fürwitz und Neugier.
Jakob.
So was wär' doch unser Einem nicht passirt.
Margareth.
Da hat mein Jakob recht; die Schlange dürfte
mir den schönsten Apfel anbieten in einem solchen
Garten, wo mir Alles Andere zu Gebot stünd' --
ich blieb fest und standhaft.
Jakob.
Das geſchieht nur im Spaß, ſo zu ſagen, und
wir kommen ganz gut aus.
Katzenberger.
Jhr ſpracht ja von Adam und Eva, wenn ich
recht hörte, und dem Fürwitz des erſten Menſchen-
paares.
Margareth.
Ja freilich und mein Jakob da, der ſchiebt
immer alle Schuld auf die Eva — —
Jakob.
Und mein Weib behauptet immer, daß Adam
eigentlich das Unheil angeſtellt habe.
Katzenberger.
Ei, ich meine, es haben wohl beide ſo ziemlich
gleichen Theil am Vergehen; beide waren ungehor-
ſam aus Fürwitz und Neugier.
Jakob.
So was wär’ doch unſer Einem nicht paſſirt.
Margareth.
Da hat mein Jakob recht; die Schlange dürfte
mir den ſchönſten Apfel anbieten in einem ſolchen
Garten, wo mir Alles Andere zu Gebot ſtünd’ —
ich blieb feſt und ſtandhaft.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0086" n="80"/>
          <sp who="#JAK">
            <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Jakob.</hi> </hi> </speaker><lb/>
            <p>Das ge&#x017F;chieht nur im Spaß, &#x017F;o zu &#x017F;agen, und<lb/>
wir kommen ganz gut aus.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#ANS">
            <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Katzenberger.</hi> </hi> </speaker><lb/>
            <p>Jhr &#x017F;pracht ja von Adam und Eva, wenn ich<lb/>
recht hörte, und dem Fürwitz des er&#x017F;ten Men&#x017F;chen-<lb/>
paares.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#MARGA">
            <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Margareth.</hi> </hi> </speaker><lb/>
            <p>Ja freilich und mein Jakob da, der &#x017F;chiebt<lb/>
immer alle Schuld auf die Eva &#x2014; &#x2014;</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#JAK">
            <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Jakob.</hi> </hi> </speaker><lb/>
            <p>Und mein Weib behauptet immer, daß Adam<lb/>
eigentlich das Unheil ange&#x017F;tellt habe.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#ANS">
            <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Katzenberger.</hi> </hi> </speaker><lb/>
            <p>Ei, ich meine, es haben wohl beide &#x017F;o ziemlich<lb/>
gleichen Theil am Vergehen; beide waren ungehor-<lb/>
&#x017F;am aus Fürwitz und Neugier.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#JAK">
            <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Jakob.</hi> </hi> </speaker><lb/>
            <p>So was wär&#x2019; doch un&#x017F;er Einem nicht pa&#x017F;&#x017F;irt.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#MARGA">
            <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Margareth.</hi> </hi> </speaker><lb/>
            <p>Da hat mein Jakob recht; die Schlange dürfte<lb/>
mir den &#x017F;chön&#x017F;ten Apfel anbieten in einem &#x017F;olchen<lb/>
Garten, wo mir Alles Andere zu Gebot &#x017F;tünd&#x2019; &#x2014;<lb/>
ich blieb fe&#x017F;t und &#x017F;tandhaft.</p>
          </sp><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[80/0086] Jakob. Das geſchieht nur im Spaß, ſo zu ſagen, und wir kommen ganz gut aus. Katzenberger. Jhr ſpracht ja von Adam und Eva, wenn ich recht hörte, und dem Fürwitz des erſten Menſchen- paares. Margareth. Ja freilich und mein Jakob da, der ſchiebt immer alle Schuld auf die Eva — — Jakob. Und mein Weib behauptet immer, daß Adam eigentlich das Unheil angeſtellt habe. Katzenberger. Ei, ich meine, es haben wohl beide ſo ziemlich gleichen Theil am Vergehen; beide waren ungehor- ſam aus Fürwitz und Neugier. Jakob. So was wär’ doch unſer Einem nicht paſſirt. Margareth. Da hat mein Jakob recht; die Schlange dürfte mir den ſchönſten Apfel anbieten in einem ſolchen Garten, wo mir Alles Andere zu Gebot ſtünd’ — ich blieb feſt und ſtandhaft.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein04_1871
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein04_1871/86
Zitationshilfe: Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 4. München, 1871, S. 80. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein04_1871/86>, abgerufen am 22.11.2024.