Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 4. München, 1871.Wie lang mußt' ich dich vermissen, Mein Herz das war beinah zerrissen! Nichts trennt uns mehr; O komme, komm' nur her! Sie fallen sich in die Arme. Eulenschloß, der mittlerweile eingetreten, nähert sich. Eulenschloß [nachsingend.] Wir haben uns wieder gefunden, O selige, selige Stunden -- -- sind im Himmel geschlossen. Jch lade mich zur Hochzeit ein. Casperl und Grethi. Ei, der gnädige Herr! Eulenschloß. Nicht Herr, sondern Freund. Casperl. Allzugnädig, allzugnädig. Grethl, wie meinst du? Könnten wir nicht schon in acht Tagen Hoch- zeit halten? Grethi. Mir ist's recht. Je eher, je lieber. Wie lang mußt’ ich dich vermiſſen, Mein Herz das war beinah zerriſſen! Nichts trennt uns mehr; O komme, komm’ nur her! Sie fallen ſich in die Arme. Eulenſchloß, der mittlerweile eingetreten, nähert ſich. Eulenſchloß [nachſingend.] Wir haben uns wieder gefunden, O ſelige, ſelige Stunden — — ſind im Himmel geſchloſſen. Jch lade mich zur Hochzeit ein. Casperl und Grethi. Ei, der gnädige Herr! Eulenſchloß. Nicht Herr, ſondern Freund. Casperl. Allzugnädig, allzugnädig. Grethl, wie meinſt du? Könnten wir nicht ſchon in acht Tagen Hoch- zeit halten? Grethi. Mir iſt’s recht. Je eher, je lieber. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="3"> <lg type="poem"> <pb facs="#f0288" n="282"/> <lg n="2"> <l>Wie lang mußt’ ich dich vermiſſen,</l><lb/> <l>Mein Herz das war beinah zerriſſen!</l><lb/> <l>Nichts trennt uns mehr;</l><lb/> <l>O komme, komm’ nur her!</l> </lg> </lg><lb/> <stage> <hi rendition="#c">Sie fallen ſich in die Arme. Eulenſchloß, der mittlerweile eingetreten,<lb/> nähert ſich.</hi> </stage><lb/> <sp who="#EUL"> <speaker> <hi rendition="#b">Eulenſchloß</hi> </speaker> <stage>[nachſingend.]</stage><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Wir haben uns wieder gefunden,</l><lb/> <l>O ſelige, ſelige Stunden — —</l> </lg> </lg><lb/> <p>Ha, ha! ſo geht’s auf der Welt. Die Ehen<lb/> ſind im Himmel geſchloſſen. Jch lade mich zur<lb/> Hochzeit ein.</p> </sp><lb/> <sp who="#CAS_GRETHI"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Casperl und Grethi.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Ei, der gnädige Herr!</p> </sp><lb/> <sp who="#EUL"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Eulenſchloß.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Nicht <hi rendition="#g">Herr,</hi> ſondern <hi rendition="#g">Freund.</hi></p> </sp><lb/> <sp who="#CAS"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Casperl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Allzugnädig, allzugnädig. Grethl, wie meinſt<lb/> du? Könnten wir nicht ſchon in acht Tagen Hoch-<lb/> zeit halten?</p> </sp><lb/> <sp who="#GRETHI"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Grethi.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Mir iſt’s recht. Je eher, je lieber.</p> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [282/0288]
Wie lang mußt’ ich dich vermiſſen,
Mein Herz das war beinah zerriſſen!
Nichts trennt uns mehr;
O komme, komm’ nur her!
Sie fallen ſich in die Arme. Eulenſchloß, der mittlerweile eingetreten,
nähert ſich.
Eulenſchloß [nachſingend.]
Wir haben uns wieder gefunden,
O ſelige, ſelige Stunden — —
Ha, ha! ſo geht’s auf der Welt. Die Ehen
ſind im Himmel geſchloſſen. Jch lade mich zur
Hochzeit ein.
Casperl und Grethi.
Ei, der gnädige Herr!
Eulenſchloß.
Nicht Herr, ſondern Freund.
Casperl.
Allzugnädig, allzugnädig. Grethl, wie meinſt
du? Könnten wir nicht ſchon in acht Tagen Hoch-
zeit halten?
Grethi.
Mir iſt’s recht. Je eher, je lieber.
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