Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 4. München, 1871. Grethi. Und ich hab' mich als Kellnerin herumgefrett', bis ich aus lauter Sehnsucht wieder hiehergerathen bin, wo Sie sich meiner so gnädig angenommen haben. Eulenschlotz. Sprechen wir nicht davon. Es ist gern ge- schehen. Jch wollte die Wirthschaft in gutem Be- triebe wissen. Sie waren mir aus früherer Zeit bekannt. Nun trösten Sie sich, liebes Gretchen. Vergessen Sie den Treulosen und suchen Sie sich einen braven Mann zum Wirthe. Adieu! meine Jagdgäste erwarten mich zum Jmbiß. (Ab.) Hörnerfanfaren hinter der Scene. Grethi (allein.) Der Herr Baron hat leicht trösten; ich bin und bleib' unglücklich, wenn ich meinen Casperl nim- mer sieh. Lied. Was nutzt mich all mein Hab und Gut? Es ist mir nimmer wohl zu Muth; Mir fehlt doch, mir fehlt doch -- Mein Casperl immer noch. Grethi. Und ich hab’ mich als Kellnerin herumgefrett’, bis ich aus lauter Sehnſucht wieder hiehergerathen bin, wo Sie ſich meiner ſo gnädig angenommen haben. Eulenſchlotz. Sprechen wir nicht davon. Es iſt gern ge- ſchehen. Jch wollte die Wirthſchaft in gutem Be- triebe wiſſen. Sie waren mir aus früherer Zeit bekannt. Nun tröſten Sie ſich, liebes Gretchen. Vergeſſen Sie den Treuloſen und ſuchen Sie ſich einen braven Mann zum Wirthe. Adieu! meine Jagdgäſte erwarten mich zum Jmbiß. (Ab.) Hörnerfanfaren hinter der Scene. Grethi (allein.) Der Herr Baron hat leicht tröſten; ich bin und bleib’ unglücklich, wenn ich meinen Casperl nim- mer ſieh. Lied. Was nutzt mich all mein Hab und Gut? Es iſt mir nimmer wohl zu Muth; Mir fehlt doch, mir fehlt doch — Mein Casperl immer noch. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0280" n="274"/> <sp who="#GRETHI"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Grethi.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Und ich hab’ mich als Kellnerin herumgefrett’,<lb/> bis ich aus lauter Sehnſucht wieder hiehergerathen<lb/> bin, wo Sie ſich meiner ſo gnädig angenommen<lb/> haben.</p> </sp><lb/> <sp who="#EUL"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Eulenſchlotz.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Sprechen wir nicht davon. Es iſt gern ge-<lb/> ſchehen. Jch wollte die Wirthſchaft in gutem Be-<lb/> triebe wiſſen. Sie waren mir aus früherer Zeit<lb/> bekannt. Nun tröſten Sie ſich, liebes Gretchen.<lb/> Vergeſſen Sie den Treuloſen und ſuchen Sie ſich<lb/> einen braven Mann zum Wirthe. Adieu! meine<lb/> Jagdgäſte erwarten mich zum Jmbiß.</p> <stage>(Ab.)</stage><lb/> <stage> <hi rendition="#c">Hörnerfanfaren hinter der Scene.</hi> </stage> </sp><lb/> <sp who="#GRETHI"> <speaker> <hi rendition="#b">Grethi</hi> </speaker> <stage>(allein.)</stage><lb/> <p>Der Herr Baron hat leicht tröſten; ich bin und<lb/> bleib’ unglücklich, wenn ich meinen Casperl nim-<lb/> mer ſieh.</p><lb/> <lg type="poem"> <head> <hi rendition="#g">Lied.</hi> </head><lb/> <lg n="1"> <l>Was nutzt mich all mein Hab und Gut?</l><lb/> <l>Es iſt mir nimmer wohl zu Muth;</l><lb/> <l>Mir fehlt doch, mir fehlt doch —</l><lb/> <l>Mein Casperl immer noch.</l> </lg><lb/> </lg> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [274/0280]
Grethi.
Und ich hab’ mich als Kellnerin herumgefrett’,
bis ich aus lauter Sehnſucht wieder hiehergerathen
bin, wo Sie ſich meiner ſo gnädig angenommen
haben.
Eulenſchlotz.
Sprechen wir nicht davon. Es iſt gern ge-
ſchehen. Jch wollte die Wirthſchaft in gutem Be-
triebe wiſſen. Sie waren mir aus früherer Zeit
bekannt. Nun tröſten Sie ſich, liebes Gretchen.
Vergeſſen Sie den Treuloſen und ſuchen Sie ſich
einen braven Mann zum Wirthe. Adieu! meine
Jagdgäſte erwarten mich zum Jmbiß. (Ab.)
Hörnerfanfaren hinter der Scene.
Grethi (allein.)
Der Herr Baron hat leicht tröſten; ich bin und
bleib’ unglücklich, wenn ich meinen Casperl nim-
mer ſieh.
Lied.
Was nutzt mich all mein Hab und Gut?
Es iſt mir nimmer wohl zu Muth;
Mir fehlt doch, mir fehlt doch —
Mein Casperl immer noch.
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